2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
– Foto: volksfreund.de

Mosella schenkt im Mosel-Duell gleich achtfach ein

Bezirksliga: Alle drei Aufsteiger – Schleid, Zewen und Hetzerath – am dritten Spieltag siegreich, RW Wittlich mit Glück.

Die Aufsteiger mischen derzeit die Bezirksliga West gewaltig auf: Schleid, Zewen und Hetzerath gewann am dritten Spieltag allesamt ihre Partien. Den deutlichsten Erfolg feierte Mosella Schweich mit einem 8:0 gegen Mont Royal, wo es bereits zur Pause 5:0 hieß. Topfavorit RW Wittlich mühte sich indes zu einem 1:0-Auswärtssieg in Wallenborn, das einzige Tor resultierte aus einem Foulelfmeter. Saartal Trassem war indes gegen Zeltingen in Torlaune.

SG Saartal Trassem – SV Zeltingen-Rachtig 4:0 (2:0)

Nach dem 3:5 in Schleid sah Trassems Trainer Heiko Niederweis nun eine wie ausgewechselt spielende eigene Mannschaft, die bereits früh Nägel mit Köpfen machte. Nach 31 Sekunden brachte Dominik Lorth nach einem Missverständnis von Zeltinger Abwehr und Torwart Dominik Henchen die offensiv ausgerichteten Gastgeber in Front. Kurz vor der Halbzeit erhöhte Lucas Jakob auf 2:0, der Mittelfeldspieler verwandelte einen Freistoß aus dem Halbfeld (44.). Als Lukas Kramp erst in einem Laufduell Sieger blieb und dann mit der Fußspitze den Ball zum 3:0 (50.) ins Netz spitzelte, war die Partie kurz nach Wiederbeginn entschieden. Den Schlusspunkt unter eine seitens der Saartaler souverän geführte Partie setzte wiederum Kramp, der ein Zuspiel von Lorth nach einem Konter zum 4:0 veredelte (76.). Während Sascha Kohr in Abwesenheit von Spielertrainer Pascal Meschak (Urlaub) bilanzierte, dass „der letzte Pass und die letzte Konsequenz“, gefehlt hätten, sagte Niederweis, dass „wir insbesondere in der ersten Halbzeit einen guten Fußball gespielt haben und das Spiel absolut unter Kontrolle hatten. Zwei Tore waren quasi Zeltinger Geschenke. Mit dem 3:0 war das Spiel dann früh entschieden.“

SG Ruwertal – SV Schleid 0:4 (0:3)

Gegen den spielstarken Aufsteiger aus der Eifel blieb Ruwertal chancenlos. SGR-Trainer Daniel Will: „Wir waren klar unterlegen, haben mit den ersten drei Angriffen von Schleid drei Gegentore gefangen und ließen nach der Halbzeit die Mentalität vermissen, noch mal alles zu versuchen.“ Nach einem Eckball von Sebastian Ting, der am Innenpfosten landete, staubte der nachsetzende Boris Niesen zum 0:1 ab (6.). Nach einem Ballverlust im Zentrum ging es in der 21. Minute schnell, Niesen bediente Tim Hartmann, der zum 2:0 traf. Nach einer halben Stunde war die einseitige Partie bereits entschieden, als erneut Tim Hartmann, der drei Gegenspieler austanzte, zum dritten Mal traf (30.). „Da haben wir wieder nur zugeschaut und total gepennt“, ärgerte sich Will über die fehlende Entschlossenheit in den Zweikämpfen. Sieben Minuten nach Wiederbeginn verwertete Niesen einen von Ruben Herres abgefälschten Schuss zum 4:0 für den SVS.

Schleids Spielertrainer Taner Weins machte als Schlüssel für den klaren Auswärtssieg „die hohe Effizienz, das Spiel über die Außenpositionen und die hohe Investitionsbereitschaft, alles für den Sieg zu tun“, verantwortlich. „Ruwertal wollte uns in den ersten fünf Minuten pressen und uns damit überraschen. Doch wir haben über das gesamte Spiel kaum etwas zugelassen.“

TuS Mosella Schweich – SG Mont Royal Enkirch 8:0 (5:0)

Die Mosella war dem überforderten Gegner von der Mittelmosel in allen Belangen überlegen und legte mit fünf Treffern bereits zur Hälfte der Distanz den Grundstein für den 8:0-Kantersieg. Coach Thomas Schleimer sah eine „überragende erste Halbzeit“. Nach 22 Minuten hieß es bereits 4:0, zur Halbzeit stand dann die Fünf. Kröv, das erneut ersatzgeschwächt und ohne Regisseur Alex Klein agierte, hatte nach dem Seitenwechsel eine rund 20-minütige Druckphase, doch die drei guten Möglichkeiten nutzte das Team von Thomas Kappel nicht.

Weil Schweich in der Schlussviertelstunde nochmals einen Gang nach oben schaltete, wurden es mit drei weiteren Treffern richtig ungemütlich für die Mont Royaler. „Nach einer relativen Ruhephase, in der wir auch dem Gegner ein paar Möglichkeiten gestatteten, wollte ich noch mal eine Schippe drauflegen. Das haben die Jungs mit drei Toren dann auch gemacht. Mit dem 8:0 können wir natürlich sehr zufrieden sein“, sah der Schweicher Coach wenig Anlass zu Kritik.

Die Torfolge: 1:0 (9.) Eric Reuter, 2:0 (13.) Jens Schneider, 3:0 (17.) Eliah Dick, 4:0 (22.) Stephan Schleimer, 5:0 (44.) Dick, 6:0 (75.) Steve Kirchen, 7:0 (82.) Valentin Frick, 8:0 (85., Foulelfmeter) Schleimer.

TuS Schillingen – SG Daleiden 2:1 (0:0)

In einem kampfbetonten, teilweise auch zerfahrenen Spiel behielt der TuS Schillingen verdient die Punkte. Vor 250 Zuschauern entwickelte sich nur zögernd Spielfluss, Torchancen blieben auf beiden Seiten Mangelware (je eine Möglichkeit). In einer guten Phase zu Beginn der zweiten Halbzeit nutzte Daleiden durch Marius Lempges eine der wenigen Chancen zur Führung – 0:1 (55.). Mit zunehmender Spielzeit generierte Schillingen ein spielerisches und Chancenübergewicht und erzielte in der 68. Minute durch Christian Weber mit einem Flachschuss ins Eck den Ausgleich. Die Gäste hatten beim Stand von 1:1 durch Florian Arens die Chance zur erneuten Führung, doch Marius Becker reagierte stark.

Dem 2:1-Siegtreffer durch Weber, der nach einem Pressschlag mit Daleidens Torwart Florian Moos Sieger blieb und der Ball dann plötzlich im Tor der Gäste lag, war ein vermeintliches Handspiel vorausgegangen. Doch der Schiedsrichter sah die Szene aus ungünstigem Winkel nicht – 2:1 (80.). Die Westeifeler versuchten mit der Selbsteinwechslung von Trainer Andreas Theis zum Ausgleich zu kommen, doch Becker im Schillinger Kasten fischte alles weg, was in seinen Strafraum flog. TuS-Kapitän Julian Flesch attestierte „der Mannschaft ein Riesenlaufpensum und ein starkes Zweikampfverhalten. Es war ein glücklicher, aber auch nicht ganz unverdienter Sieg.“

Daleidens Trainer Theis monierte in der entscheidenden Szene ein „klares Handspiel, doch leider hat es der Schiri nicht gesehen. Aufgrund der zweiten Halbzeit geht der Schillinger Sieg schon in Ordnung. Wir haben zu wenig Abschlüsse gehabt.“

SG Wallenborn – SV Rot-Weiß Wittlich 0:1 (0:0)

RW Wittlich entführte in einem chancenarmen Spiel drei Punkte aus Wallenborn. In einer Partie, in der die Hausherren kompakt standen und die Räume ordentlich zustellten, kam der Favorit aus Wittlich nur selten in die gefährlichen Zonen. „Da haben wir klare Pässe und die Konzentration über weite Strecken vermissen lassen“, sah Wittlichs Coach Karl-Heinz Gräfen keinen so souveränen Auftritt seiner Mannschaft.

Das goldene Tor resultierte aus einem Foulelfmeter, den Yannick Lauer in der 62. Minute nach einem Foul an Marc Arbeck sicher zum 0:1 verwandelte (62.). Wallenborn war taktisch gut eingestellt, machte es dem Favoriten ordentlich schwer, doch lediglich drei, vier Torschüsse aus der Distanz konnten die gut in den Räumen agierende Wittlicher Abwehr nicht entscheidend gefährden. Für die kompakte Defensivstabilität der Gäste sprach, dass die Vulkaneifeler zu keiner echten Torchance kamen.

SG Zewen – SG Kyllburg 3:2 (0:2)

Aufsteiger Zewen bleibt auch im dritten Ligaspiel der Saison ungeschlagen und drehte eine schon zur Halbzeit verlorene Partie noch zu seinen Gunsten. Nach einem Eckball von Pierre Valerius brachte Felix Leuschen, der in der 87. Minute wegen wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot runter musste, die Kyllburger in Front – 0:1 (4.). Die Gäste agierten in Halbzeit eins agiler und waren auch geistig wacher. So hätte es nach 28 Minuten schon 2:0 für die Reiter-Elf stehen können, nachdem im Zewener Strafraum der Ball schon sichtbar hinter der Linie schien, doch der Referee die Aktion nicht genau gesehen hatte und das Tor aberkannte. „Da hatten wir Glück“, befand Zewens Trainer Patrick Zöllner.

Doch der zweite Treffer der Gäste fiel nur sechs Minuten später, als Michael Nierobis eine Flanke von Marius Willwertz zum 0:2 verwertete (34.). So stark wie die erste Hälfte für die Gäste endete, so stark begann der Aufsteiger im zweiten Durchgang. Dennis Gasteier brachte Zewen mit einem Kopfball zum 1:2 wieder ins Spiel zurück (50.), und als nur drei Minuten danach Carsten Hein mit einem Flachschuss ins linke Eck zum Ausgleich traf, war die Partie wieder völlig offen. Die Entscheidung reifte, als der eingewechselte Lars Wagner nach einer kurz gespielten Ecke im Strafraum zwei Kyllburger stehen ließ und ins kurze Eck abschloss – 3:2 (74.). Zwar versuchte Kyllburg mit langen Bällen noch zum Ausgleich zu kommen, doch die Angriffe erwiesen sich als zu harmlos.

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Zewens Trainer Zöllner sah „zwei unterschiedliche Halbzeiten. Nach dem 1:2 haben wir das Spiel beherrscht und dann weiter auf Attacke gesetzt. Es erfüllt mich mit Stolz, dass die Jungs nach dem 0:2 so an sich geglaubt und den Sieg unbedingt gewollt haben.“

SG Geisfeld – SV Hetzerath 2:3 (0:2)

Mit dem SV Hetzerath blieb auch der dritte Aufsteiger an diesem Wochenende siegreich. Der SVH nahm von Beginn an das Heft in die Hand und kam nach fünf Minuten durch Luca Schütz mit einem Drehschuss zur Führung. Auch in der Folge blieben die Gäste das spielbestimmende Team und kamen nach 15 Minuten zum zweiten Treffer, nachdem Nico Schäfer einen Schuss punktgenau in den Winkel zimmerte. Noch vor der Pause traf der gleiche Spieler den Außenpfosten (38.). Überrascht war dagegen Geisfelds Jonas Mart, als SVH-Keeper Philipp Beuel einen Schuss nicht festhalten konnte, der 27-jährige Mittelfeldakteur den Ball jedoch nicht unter Kontrolle brachte (41.). Hetzerath blieb fokussiert und traf durch den eingewechselten Youngster Yannic Theile mit einem strammen Schuss nur den Pfosten (63.).

Mario Kön machte schließlich den Gästesieg mit einem noch leicht abgefälschten Distanzschuss zum 0:3 in der 76. Minute perfekt. Geisfeld gab sich nicht auf und kam nach späten Toren von Lars Stüber (86.) und Sven Gaspers noch auf 2:3 (88.) heran.

Aufrufe: 029.8.2022, 10:19 Uhr
Lutz SchinköthAutor