Mit großer Mehrheit: Ingo Wald als MSV-Präsident wiedergewählt

Bei der Jahreshauptversammlung des MSV Duisburg wurde Ingo Wald als Präsident wiedergewählt. Großen Applaus gab es für Bernard Dietz, der seinen 75. Geburtstag feierte.

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3. Liga 22/23

MSV Duisburg

Wie sehr Bernard Dietz den MSV Duisburg in sein Herz geschlossen hat, wurde einmal mehr am vergangenen Mittwoch deutlich. Da beginnen die Zebras die alljährliche Mitgliederversammlung, am selben Tag, an dem auch Vereinslegende und Europameister Dietz seinen 75. Geburtstag feierte. Natürlich war auch Dietz vor Ort und durfte sich über ein Ständchen der 500 anwesenden Mitglieder sowie ein großes Bild des alten Wedaustadions als Geschenk freuen.

Groß war das Interesse der Mitglieder an der diesjährigen Jahreshauptversammlung des MSV Duisburg. Das lag vor allem daran, dass Vorstandswahlen auf der Tagesordnung standen. Da jedoch in der vergangenen Woche das "Team Sandrock" unerwartet die Kandidatur zurückgezogen hatte, blieb den stimmberechtigten Mitgliedern mit Ingo Wald und seinem neu zusammengestellten Team keine große Wahlmöglichkeit. Die Wiederwahl des Präsidenten galt schon vor dem Veranstaltungsbeginn als gesichert, die Höhe der Zustimmung blieb die spannende Frage.

Letztlich gab es eine überwältigende Mehrheit für den 65-Jährigen und seine Mitstreiter Udo Steinke, Ulf Schott, Uwe Struck und Robert Komossa. Bei der Abstimmung per Handzeichen erhielten die fünf nur zehn Gegenstimmen, bei 537 anwesenden Mitgliedern ein mehr als deutliches Votum für den eingeschlagen und zukünftig aufgezeigten Weg, wie der Spielverein sich entwickeln soll. Nicht mehr dabei ist derweil Robert Philipps. Der 73-Jährige möchte zukünftig etwas kürzer treten, wird dem Vorstand jedoch bei Bedarf weiter beratend zur Seite stehen. "Robert weiß einfach alles", sagte Wald über seinen scheidenden Vorstandskollegen, "bevor ich groß anfange, etwas zu suchen, rufe ich einfach Robert an." Verabschiedet hat sich Philipps mit einem Gewinn von 200.000 Euro, die der e.V. im Geschäftsjahr 2021/22 erwirtschaftet hat.

Finanzlage bleibt angespannt

Auch die KGaA verkündete auf den ersten Blick ein gutes Finanzergebnis. Geschäftsführer Thomas Wulf berichtete von einem Jahresüberschuss von 700.000 Euro, womit das Eigenkapital rund 9,4 Millionen Euro beträgt. Im Gesamtbild zeigt die Konzernbilanz allerdings ein negatives Eigenkapital von 1,6 Millionen Euro auf. Insgesamt ist der Verein aber auf einem guten Weg, denn 2013 lag dieser Wert noch bei 12,2 Millionen. Dauerhaft gesunden könne der MSV aber nur in der 2. Bundesliga. In der 3. Liga würden die Zahlen langfristig rot bleiben. "Wir sind immer noch ein gefährdeter Verein", betonte Wald.

Das wird bald auch die Post aus Frankfurt bestätigen. Fristgerecht hatten die Duisburger die Lizenzunterlagen für die kommende Saison beim Deutschen Fußball-Bund eingereicht, allerdings gehen die Verantwortlichen auch in diesem Jahr wieder davon aus, dass eine Liquiditätslücke geschlossen werden muss. Das ausgerufene Ziel "Aufstieg 2025" soll weiter verfolgt werden, ohne jedoch zu riskant zu wirtschaften. Aber: Gelingt der Aufstieg in den nächsten Jahren nicht, steht dem Verein ein heftiger Einschnitt bevor, um auch dauerhaft in der 3. Liga überleben zu können.