
Nach dem Aufstieg geht der MTV 1879 München in der Bezirksliga an den Start. Der Kader ist gespickt mit Ex-Profis und großen Namen.
München – Nach sechs Jahren in der Kreisliga glückte dem MTV 1879 München in der vergangenen Spielzeit endlich der langersehnte Aufstieg in die Bezirksliga. Einen großen Anteil an diesem Erfolg hatte vor allem Alexander Kaltner. Mit 26 Treffern in 23 Einsätzen war der Spielertrainer die Lebensversicherung des MTV.
Neben den Toren des ehemaligen Haching-Profis war vor allem der gute Zusammenhalt in der Mannschaft der Grundstein für den Erfolg. „Beim MTV spielen nicht einfach nur elf Leute zusammen Fußball. Wir sind Freunde. Viele von uns kennen sich seit Jahren“, sagt der 25-jährige. Dies lässt sich auch auf dem Platz erkennen. „Jeder geht für den anderen den Extrameter, wir helfen uns und reißen uns füreinander den Hintern auf. Das unterscheidet uns von Vereinen, die jedes Jahr zehn neue Spieler holen“, lobt der Spielertrainer den Teamspirit.

Nach dem furiosen Aufstieg in der letzten Saison backt der MTV München in der Bezirksliga erst einmal kleinere Brötchen. „Unser klares Ziel ist der Klassenerhalt, alles andere wäre vermessen. Wir möchten uns in der Bezirksliga langfristig etablieren und uns Stück für Stück weiterentwickeln“, erklärt Kaltner. Verstecken will sich der 25-Jährige vor der Konkurrenz aber nicht: „Wenn wir stabil stehen und als Team weiter so gut funktionieren, ist vielleicht auch mal die eine oder andere Überraschung drin.“
Um bei diesem Ziel erfolgreich zu sein, verstärkte sich der Verein im Sommer prominent. Mit Lukas Ahrend stieß ein weiterer ehemaliger Profi zur Mannschaft. Der 25-Jährige spielte für den SSV Ulm in der 3. Liga. Neben Kaltner und Verteidiger Mario Erb (Zweit- und Drittliga-Erfahrung für Bayern II, Alemannia Aachen, SpVgg Unterhaching, Rot-Weiß Erfurt und KFC Uerdingen) ist der Mittelfeldspieler bereits der dritte Ex-Profi in den Reihen des MTV München.
Mit Yuya Kondo kam ein neuer Torhüter aus Japan. Ebenfalls neu in der Mannschaft sind die Routiniers Andreas Alt und Pascal Dürr, sowie die jungen Talente Kaon Maliqi und Engjell Sinani. Kaltner ist es dabei wichtig zu betonen, dass die Wechsel nicht auf monetäre Gründe zurückzuführen sind: „Es hält sich ja hartnäckig das Gerücht, dass wir Spieler mit Geld locken würden, aber ganz ehrlich: Bei uns läuft’s über Freundschaft, nicht über Prämien. Unsere Jungs bringen ihre Kumpels mit, die Bock auf Fußball und Teamgeist haben. Das ist der wahre MTV-Weg.“
Neben den ehemaligen Leistungssportlern sorgt vor allem der Name einer deutschen Fußball-Legende für Glamour beim MTV München. Mit Elias Beckenbauer spielt der Enkel von „Kaiser“ Franz Beckenbauer im Verein. Schon seit 2021 ist der 23-Jährige fester Bestandteil der MTV-Hintermannschaft.
Der Saisonstart hätte für den Aufsteiger kaum besser laufen können. Zum Auftakt gab es 1:1-Remis gegen den SV Waldeck Obermenzing. Am zweiten Spieltag feierte der MTV einen 2:0-Auswärtssieg beim SV Planegg-Krailling. Torjäger Kaltner war in der neuen Spielzeit auch schon zwei Mal erfolgreich. Der Erfolg des Teams ist ihm aber deutlich wichtiger, als persönliche Highlights. „Tore sind natürlich schön, aber für mich steht ganz klar die Mannschaft im Vordergrund. Ich ordne meine persönliche Statistik der Teamleistung unter. Wichtig ist, dass wir gemeinsam die nötigen Punkte holen und die Klasse halten“, sagt der 25-Jährige.
Seinen Torjägerinstinkt wird der Vollblutstürmer wohl aber nicht verlieren. „Sagen wir mal so: Wenn am Ende wieder die Torkanone winkt und ein paar Erdinger-Kästen dazukommen, hätte ich da nichts dagegen“, sagt der Spielertrainer augenzwinkernd. Der MTV München scheint auf alle Fälle ein Verein zu sein, auf den man in der neuen Bezirksliga-Saison genauer achten sollte. (ng)