Mit der Hand Gottes – Hand-Mitnahme rettet Kochelsee-Schlehdorf einen Punkt

Uffing – Nach dem Schlusspfiff zwischen dem SV Uffing und dem FC Kochelsee Schlehdorf wussten beide Seiten nicht so richtig, wie sie mit dem 2:2 umgehen sollten. Sowohl Uffings Trainer Florian Neuner als auch Thomas Pfaffenzeller, der den an einem Magen-Darm-Infekt erkrankten Coach Maximilian Jochner vertrat, konnten mit der Punkteteilung gut leben, trauerte aber dennoch dem verpassten Dreier in der Meisterrunde der Fußball-Kreisklasse hinterher.

„Die erste Halbzeit haben wir verschlafen“, gab der SVU-Coach ehrlich zu. „Aber durch die Chance ganz am Schluss müssen wir den Sieg eigentlich noch eintüten.“ Pfaffenzeller, der zunächst selbst in der Innenverteidigung im Einsatz war, konnte dem nur zustimmen: „Klar müssen wir da froh sein, nicht noch als Verlierer vom Platz zu gehen. Allerdings müssen wir halt auch mal nach einer klaren Führung aktiv weiterspielen. Stattdessen werden wir verhalten und reagieren nur, anstatt weiter zu agieren.“

Halbzeit blieb torlos, hatte aber durchaus einige Ausrufezeichen zu bieten. So zog Josef Fischer nach einem Pass in die Tiefe an Uffings Keeper Julius Schnürer vorbei, doch der verbliebene Winkel war dann einfach zu spitz. Eine Viertelstunde später war Schnürer mit den Fingerspitzen zur Stelle, um den Distanzschuss von Hrisovaladis Paliogiannis über die Querlatte zu lenken. Auch die Gastgeber hatten die Möglichkeit, in Führung zu gehen, doch dem Versuch von der Strafraumgrenze durch Lucas Stegemann war das Quergebälk im Weg.

Gleich nach Wiederbeginn setzten die Gäste den ersten Nadelstich. Ein schlampiges Rückspiel von Kilian Wiehle brachte Florian Schweiger in Bedrängnis, der den Ball auch prompt an Michael Schratt verlor. Der passte überlegt quer zu Julius Propst – 0:1. Gut zehn Minuten später stahl sich Schratt am langen Pfosten hinter dem Rücken seines Gegenspielers davon und köpfte eine Flanke aus kurzer Distanz ein. „Das war genau in die Drangphase der Uffinger“, berichtete Pfaffenzeller. „Normalerweise kannst du einem Gegenspieler damit den Stecker ziehen. Leider ist uns das nicht gelungen.“ Die Platzherren kämpften sich zurück. Florian Popp setzte die Kugel erneut an die Latte, doch diesmal stand Wiehler goldrichtig und staubte ab. Wenig später muss sich Nicolas Reising einen Vergleich mit Diego Maradona und der Hand Gottes gefallen lassen. Beim Kampf um das Spielgerät nahm er dies wie einst Argentiniens Idol geschickt mit dem Unterarm mit und verschaffte sich somit den Vorteil, den Ball anschließend ins leere Tor zu schießen. „Wenn dann noch Leon Müller kühlen Kopf behalten hätte...“, trauerte Neuner der finalen Szene hinterher. (ak)

SV Uffing – FC Kochelsee Schlehdorf 2:2 (0:0)

SVU: Schnürer – Gerg, Weingand, Schweiger, Strauß, Mayr, Seidl, Popp, Hoffmann, Matschl, Stegemann – Eingewechselt: Wiehle, Reising, Müller; FCKS: Fastenrath – Wagner, Reissenweber, Pfaffenzeller, Huber, Raffeiner, Ryzinski, Probst, Paliogiannis, Vral, Fischer – Eingewechselt: Schratt, Weidehaas, Kieslinger, Kröner, Schindler; Schiedsrichter: keine Angabe; Zuschauer: 40; Tore: 0:1 Probst (47.), 0:2 Schratt (59.), 1:2 Wiehle (63.), 2:2 Reising (65.); Gelbe Karten: Stegemann – Pfaffenzeller, Fischer, Ryzinski, Kieslinger ak