2024-05-02T16:12:49.858Z

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Wenn du trotzdem immer verlierst, bist du halt nicht besser. 1.FC Torwart Keeper David Salcher nach einer weiteren Niederlage gegen Wasserburg.
Wenn du trotzdem immer verlierst, bist du halt nicht besser. 1.FC Torwart Keeper David Salcher nach einer weiteren Niederlage gegen Wasserburg. – Foto: Oliver Rabuser

„Mir geht er brutal ab“ – FC Garmisch-Partenkirchen vermisst Moritz Müller

FC-Stürmer Jonas Poniewaz schlägt die Torflaute aufs Gemüt

Mit fünf Saisontreffern steht Jonas Poniewaz an der Spitze der internen Torjägerliste des 1. FC Garmisch-Partenkirchen.

Garmisch-Partenkirchen – Das ist soweit nichts Außergewöhnliches und mit Blick auf die zurückliegenden Spielzeiten ein erwartbarer Wert. Doch es läuft nicht wirklich. Weder bei Poniewaz, noch beim FC GAP, dessen aktuelle Ergebniskrise ziemlich eng mit der Flaute im Sturm verknüpft ist.

Das ist bis zu einem gewissen Punkt ein erklärbares Szenario. Kurzfristig lösen lässt sich die Problematik nur bedingt. „Wir schießen schon echt wenig Tore“, stöhnt Poniewaz. Ein gängiges Muster bei Kellerkindern. „Du hast das Pech, wenn du da unten stehst.“ Er sei als Dreh- und Angelpunkt der FC-Offensive „natürlich erster Ansprechpartner“, was die Torausbeute anbelangt. „Aber wir sind auch immer noch ein Team.“

Einen seiner zwei Großchancen vom Wochenende nennt das FC-Eigengewächs gar „eine Hundertprozentige.“ Die zu vergeben, schlägt schwer aufs Gemüt. Poniewaz beteuert, die Stimmung in und neben der Kabine sei in den Trainings wie im Privaten nach wie vor äußerst gut und vorwärts gerichtet. Einzig die Momente nach Schlusspfiff schmerzen. „Weil du nie schlechter bist, aber auch fast nie etwas mitnimmst.“

Ausfälle von Julian Bittner und Noah Pawlak wiegen schwer

Poniewaz gibt zu bedenken, dass die Misere nicht alleine an der mauen Offensivpower festzumachen sei. Fraglos wiegen auch die Ausfälle von Julian Bittner und Noah Pawlak schwer. Doch sei der Kader in den vergangenen zwei Monaten durch Verletzungen, Urlaube sowie die Sperre von Momo Ndiaye immer wieder stark dezimiert gewesen. „Fünf Stammspieler kannst du nicht eben mal ersetzen.“

Die Hoffnung stirbt auch diesmal zuletzt. Nur soweit ist es lange noch nicht. Poniewaz stellt auch klar, warum: „Man sieht es ja ständig, dass wir mithalten können.“ Stimmt schon. Aber da gibt es auch andere Ansichten. So lieferte Keeper David Salcher am Samstag nach dem Spiel eine klare Einschätzung der Lage: „Wenn du trotzdem immer verlierst, bist du halt nicht besser.“

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Kann der FC Garmisch-Partenkirchen nochmal an den Saisonauftakt anknüpfen?

Dass es auch anders geht, zeigte der 1. FC in den ersten drei Matches in beeindruckender Weise. Damals transportierte ein voller Kader den Enthusiasmus des Aufstiegs auf den Platz. In wenigen Wochen kehren Bittner und auch Verteidiger Nicolai Bierling auf den Platz zurück. Reicht es dann wieder, um die Punkte einzufahren? Poniewaz ist skeptisch. Denn in der Mittelstürmerfrage stimmt er seinem Trainer zu. Florian Heringer hatte am Samstag bekräftigt, dass man im Winter schauen müsse, ob man vielleicht nachbessern könne. Poniewaz präzisiert den Bedarf: „Einer, der vor dem Tor immer richtig steht und den Instinkt hat – den bräuchten wir schon.“

Eben einen wie Moritz Müller. Poniewaz’ kongenialer Partner der vergangenen Jahre. „Mir geht er brutal ab, wir haben super zusammengepasst“, bedauert der 24-Jährige. Müller war nach dem Aufstieg mit dem 1. FC zu Türkgücü München gewechselt, wo er bisher aber nur auf 33 Einsatzminuten kam. Poniewaz weiß das natürlich. Er hat immer noch regelmäßig Kontakt. Die beiden kennen und mögen sich, unternehmen auch privat ab und an etwas.

Das bringt Poniewaz in eine missliche Lage: Natürlich wünscht er Müller einen fairen Umgang beim Regionalligisten mit dem Effekt, dass der Oberhauser den Durchbruch noch schafft. Dagegen arbeitet die Erinnerung an die gemeinsamen, so unglaublich erfolgreichen Zeiten. Die auszublenden, ist ein Ding der Unmöglichkeit. So ehrlich ist der Stürmer. Deswegen sagt er, wie es ist, und was wohl jeder seiner Mitspieler denkt: „Ja, es wäre schön, wenn Moritz zurückkommen würde.“ (Oliver Rabuser)

Aufrufe: 026.9.2023, 09:52 Uhr
Oliver RabuserAutor