Schierstein. Der SV Schierstein 13 steht derzeit im Mittelfeld der A-Liga Wiesbaden. Seit nun über zwei Jahren kann der SV im Sturm auf Michael "Mike" Lippert zählen. In der Saison 2022/2023 schoss er die Schiersteiner quasi am Alleingang zum Aufstieg in die A-Liga. Neben dem Platz verbringt er viel Zeit mit seiner Familie, der demnächst etwas Großes bevorsteht.
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Die Stimmung beim SV beschreibt Lippert als derzeit gut, aus einem kleinen Tief hat sich die Mannschaft herausgearbeitet und blickt nun voller Freude in die Zukunft. Der im Sommer 2022 von Germania Wiesbaden gekommene Lippert ist zufrieden beim SV: "Ich fühle mich sehr wohl in Schierstein. Wir sind alle gute Freunde und auch den Trainer Dennis Schneider habe ich bereits vor langer Zeit kennengelernt. Das hilft der Stimmung natürlich immens." In seiner ersten Saison erzielte der 38-Jährige in der B-Liga 32 Tore aus 28 Spielen und half seinem Team damit zum Aufstieg. "Die Quote ist natürlich klasse, aber es war dennoch die Mannschaftsleistung, die im Endeffekt entscheidend für den Aufstieg war", lobt Lippert seine Teamkollegen.
Seinen Torriecher bestätigte er im darauffolgenden Jahr auch in der A-Liga, als der Stürmer 30 Treffer erzielte. Diese Saison kommt der 38-Jährige auf immerhin fünf Tore in zehn Einsätzen, davon allerdings "nur" vier über die volle Spielzeit. Mit dieser Ausbeute ist er drittbester Torjäger seines Teams, auch beim Rückrundenstart am vergangenen Wochenende stellte er beim 2:2 gegen die Zweitvertretung der Spvgg. Sonnenberg seinen Torjägerinstinkt unter Beweis. Seine Marschroute für die Rückrunde: "Wir werden versuchen, alle anstehenden Spiele zu gewinnen. Die Qualität dazu haben wir auf jeden Fall."
Bei einem Spiel in der frühen Phase der Saison stellte Lippert dabei nicht nur seine Qualitäten als Stürmer, sondern auch als Konfliktlöser unter Beweis. Im August gastierte der SV Schierstein beim SC Meso-Nassau Wiesbaden. Beim Stand von 3:2 für den SV kam es in Anschluss an einen Zweikampf zu Handgreiflichkeiten. Auch Lippert war währenddessen auf dem Platz, versuchte als Schlichter zu agieren und verhinderte letztlich mit beherztem Eingreifen Schlimmeres. "Eigentlich war es keine hitzige, sondern eine faire Partie. Auf einmal standen beide Spieler Kopf-an-Kopf. Daraufhin sind Ordner und Zuschauer auf den Platz gerannt und es gab eine große Rudelbildung."
Der Schiedsrichter hatte das Spiel im Anschluss abgebrochen, am Ende hatte das Sportgericht entschieden, dass beide Vereine am Abbruch Schuld waren. Auf die neue Regel, beide Vereine in die jeweiligen Strafräume zu schicken, um die Gemüter zu beruhigen, verzichtete er. Beiden Teams wurden drei Punkte abgezogen. "Was mir nicht gefallen hat, ist die Schuld einzig beim Schiedsrichter zu suchen", stellt Lippert klar.
Neben dem Platz verbringt Lippert viel Zeit mit seiner Familie. Der vierfache Familienvater hat sich im Sommer mit seiner Frau verlobt, dementsprechend steht der Familie eine Hochzeit bevor. "Meine Kinder sind mein Ein und Alles. Wir verbringen viel Zeit zusammen und genießen jede einzelne Sekunde des Zusammenseins. Ich würde sagen, dass ich ein Familienmensch bin", erklärt Lippert. Zu seiner Familie gehört auch sein Trainer Dennis Schneider, dessen Sohn das Patenkind von Lippert ist.
Ein anderer Verein, für den der 38-Jährige im Einsatz war, ist der heutige A-Ligist FSV Hellas Schierstein. Vier Saisons lang ist Lippert auf Torejagd für die zweite Mannschaft gegangen, wo er über 80 Tore erzielte. Aus dieser Zeit stammt sein kurioser Spitzname, Artjoms Rudnevs. Rudnevs ist ein ehemaliger Fußball-Profi aus Lettland, der in der Bundesliga für den Hamburger SV und den 1. FC Köln zum Einsatz kam. An der damaligen Vereinszugehörigkeit von Rudnevs orientiert sich der Spitzname nicht, stellt der Bayern-Fan klar: "Ein Spieler war damals für die Profile auf FuPa zuständig und hat jedem einen Spitznamen gegeben. Da ich eben Stürmer war, wurde mir der Name zugeteilt."