2024-05-14T11:23:26.213Z

Spielbericht
Finale – oho! Die deutsche U17 um Maxi Hennig (r.) feiert ausgelassen den Sieg im Elfmeterschießen gegen Argentinien.
Finale – oho! Die deutsche U17 um Maxi Hennig (r.) feiert ausgelassen den Sieg im Elfmeterschießen gegen Argentinien. – Foto: IMAGO/Algi Febri Sugita

Maxi Hennig stoppt "Mini-Messi" und steht mit der U17 im WM-Finale

Eltern buchen spontan einen Flug

Die deutsche U17-Nationalmannschaft um den Eichenrieder Maxi Hennig steht im Finale der Weltmeisterschaft in Indonesien.

Surakarta/Eichenried – Fußballfans in der Heimat jubeln – und besonders in der Gemeinde Moosinning. Im Aufgebot war nämlich wieder der Eichenrieder Maxi Hennig, der von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Feld stand und erneut eine tadellose Leistung bot. Deutschland setzte sich gestern in einer dramatischen Partie mit 4:2 im Elfmeterschießen gegen Argentinien durch, nach regulärer Spielzeit hatte es 3:3 (1:2) gestanden. Heute packen Maxis Eltern Kati und Marc die Koffer und machen sich auf den Weg nach Indonesien – sie wollen beim Finale dabei sein und ihren Sohn anfeuern.

Die Mannschaft von Bundestrainer Christian Wück kann jetzt Geschichte schreiben, denn noch nie ist eine deutsche U17-Mannschaft Weltmeister geworden. Fürs Halbfinale hatte es zuletzt 1985 gereicht. Gegner im Finale am Samstag (13 Uhr), das ebenfalls in Surakarta ausgetragen wird, ist Frankreich, das Mali 2:1 geschlagen hat.

Deutsche U17 um Maxi Hennig will jetzt den WM-Titel

„Wir sind sehr stolz und glücklich, dass wir es geschafft haben. Die Jungs haben es in sich, auch den letzten Schritt zu gehen. Jetzt wollen wir auch die Goldmedaille haben“, sagte ein glücklicher DFB-Trainer Christian Wück. „Ich glaube, dass sich die Fans in Deutschland schon lange nach so einer Mannschaft sehnen.“

Es war eine verrückte Partie, ein offener Schlagabtausch mit sechs Toren. Den besseren Start erwischte Deutschland mit dem 1:0 durch Paris Brunner in der 9. Minute. Die Argentinier machten dann viel Druck, doch speziell der zuvor so hochgelobte „Mini-Messi“ Claudio Echeverri, der erstklassig von der deutschen Abwehr abgeschirmt wurde, konnte kaum Akzente setzen. Doch dann brachte ein Fehler von Brunner das 1:1 durch Augustin Ruberto (36.), der in der Nachspielzeit der ersten Hälfte Argentinien sogar in Front brachte (45.+4).

Hachings Konstantin Heide führt Deutschland mit Paraden ins Finale

In der zweiten Hälfte war Deutschland am Drücker, erneut Brunner (58.) sowie Max Moerstedt (69.) drehten die Partie. Fast hätte die Wück-Truppe das 3:2 über die Zeit gebracht, da schlug Ruberto in der 97. Minute zum dritten Mal zu. Verlängerung gab es nicht, es ging gleich ins Elfmeterschießen, wo der Hachinger Torwart Konstantin Heide mit zwei gehaltenen Strafstößen zum Helden wurde. Dann brachen alle Dämme im deutschen Team, und es wurde sowohl auf dem Feld als auch später in der Kabine ausgelassen gefeiert.

Von der ersten bis zur letzten Minute mitgefiebert wurde auch in Eichenried bei Familie Hennig, wo Public Viewing angesagt war. „Bei uns dahoam waren Opas, Omas, unser großer Sohn Jonas, Freunde, Nachbarn – Leute aus Moosinning und so weiter“, erzählt Maxi Hennigs überglücklicher Vater Marc. „Bei uns im Wohnzimmer war jede Menge los – ich bin komplett heiser.“ Nach dem letzten verwandelten Elfmeter von Brunner, der mit „Dua ihn eine“-Rufen angefeuert worden war, verwandelte sich das Eichenrieder Wohnzimmer in ein Tollhaus. „Wir können es noch gar nicht glauben! Wie geil ist das! Haben die Buben es echt geschafft!“, jubelt Kati Hennig.

Familie Hennig bucht Flug zum Finale

„Es war so spannend – wir freuen uns riesig.“ Ihm fehlen ein bisschen die Worte, bekennt Marc Hennig gerührt. „Ich hätte nach dem Gewinn der EM nicht gedacht, dass es in so einem jungen Fußballerleben noch ein Steigerung gibt. Jetzt steht Deutschland im WM-Finale – und der Maxi ist dabei. Unfassbar.“ Was ihn besonders freut: „Die Anteilnahme aus der ganzen Gemeinde. Mein Handy dreht bei jedem Spiel durch. Ich habe noch nie so viele Nachrichten und Kommentare bekommen – auch von Schulen, die den Unterricht ausfallen ließen, damit sie das Spiel anschauen konnten.“ Er finde es „einfach nur fantastisch, wie eine Nation – und da ich kann ja nur für die bayerische Nation sprechen – hinter der U17 steht. Ich bin überglücklich“.

Unmittelbar nach der spontanen Feier wurde schon mit den Reiseplanungen begonnen, erzählt der Papa. „Wir haben gleich einen Flug nach Jakarta gebucht und unsere Koffer gepackt“, erzählt er begeistert, seine Frau Kati ergänzt: „Ich freue mich schon so, dass wir beim Finale in Surakarta dabei sein können.“

Aufrufe: 029.11.2023, 09:00 Uhr
Wolfgang KrzizokAutor