Vier Verbandsliga-Stadtdtduelle, ein Punkt – die gegen Mainzer Nachbarn für gewöhnlich besonders motivierte TuS Marienborn hatte etwas gut zu machen gegen den FC Basara. Und machte es gut. 3:1 (2:0) gewann die TuS an der heimischen Kirschhecke gegen „Diamanten“, die sich in Durchgang eins selbst im Weg standen.
Es wunderte sich wohl so ziemlich jeder beim Blick auf den Aufstellungsbogen. Ali Sengül, Khaled Abou Daya, Haris Beslic, Joscha Marzi, sie alle kamen beim FC Basara erst zum Wiederanpfiff aufs Feld. „Sie haben sich völlig verzockt“, findet TuS-Trainer Ali Cakici, „und wir haben das wunderbar genutzt.“ Meikel Melament sprintete über halblinks nach einem Steilpass zum frühen 1:0 durch (7.), Joshua Klüber legte mit einem haltbaren Distanzschuss nach (13.). Zuvor hatten Melament (10.) und Edis Sinanovic (12.) gute Chancen auf das 2:0 liegen lassen.
„Die erste Halbzeit war eine Katastrophe“, sagt Basara-Cotrainer Kevin Miller, „die zweite war viel besser.“ Marzi traf die Latte (53.) und tauchte zweimal (48., 75.) frei vor Dylan Bos auf, der auch bei Haris Beslics Kopfball (75.) zum Matchwinner wurde. Bei Beslics Volley (82.) war der TuS-Torwart machtlos, aber da hatte Moritz Freisler nach Klübers Pass in die Mitte schon auf 3:0 gestellt (75.). Nach klaren Chancen konnte das Spiel auch unentschieden ausgehen, wenngleich die TuS in Summe stabiler und entschlossener wirkte. Abou Daya warf die Aufholjagd mit einer Zeitstrafe (69.) zurück.
„Wir haben in der ersten Halbzeit nichts zugelassen und jeden Zweikampf gewonnen“, sagt Antonio Serratore, „ich habe, seit ich hier bin, noch nie gegen sie gewonnen.“ Das sollte sich tunlichst ändern. „Wir haben diesmal lange genug den Plan umgesetzt und sind sehr zufrieden und glücklich.“ Cakici verweist auf die vielen „interessanten und tollen“ Offensivspieler der Diamanten: „Das ist eine große Mannschaft, die wir heute besiegt haben.“
"Ich muss die Verantwortung übernehmen"
Warum aber behielt Basara-Chefcoach Shinji Okazaki seine Pfeile eine Halbzeit lang im Köcher? Der Ex-Profi verweist auf Trainingseindrücke und -beteiligung sowie taktische Erwägungen hin zu mehr defensiver Stabilität. „Wir müssen unseren Stil noch finden“, sagt Okazaki, „ich muss die Verantwortung übernehmen – auch mit Blick auf die Zukunft.“ So debütierte der 19-jährige Denny Skrlin-Batina aus der zweiten Mannschaft, und Alperen Genc schaffte es nach ewig langer Verletzungsgeschichte zum ersten Mal seit zweieinhalb Jahren in die Startelf.
Die TuS nutzte die Rotation der „Diamanten“, weil sie gleich doppelt etwas gerade rücken wollte. „Wir haben uns nach dem Spiel am Mittwoch sehr geärgert“, blickt Serratore auf das 0:3 gegen Zeiskam zurück, „da haben wir in einem guten Spiel völlig unnötig drei Tore gefangen.“ Zudem galt es ja noch, die persönliche Derby-Bilanz aufzupolieren.
TuS Marienborn: Bos – Hofmann, Beck, Quint (55. Breier) – Hornetz, Sinanovic, Trapp, Serratore (80. Aliu), Klüber (86. Ritz) – Melament (52. Cande), Freisler (82. Sari).
FC Basara: Pohlenz – Jaatit, Okuno, Lautermann, Er – Okuda – Kishi (46. Marzi), Skrlin-Batina (46. Sengül), Ghatas, Fukuhara (46. Abou Daya) – Genc (46. Beslic).