Der märchenhafte Aufstieg des Marco Pledl schien keine Grenzen zu kennen: Vom Kreisklassisten SV Bischofsmais über die Regionalliga Bayern bei der DJK Vilzing zum Zweitligisten SC Paderborn 07. Und das alles binnen eines Jahres! Am 13. April 2024 erlebte der mittlerweile 24-Jährige seinen bisherigen Karriere-Höhepunkt: Startelf-Debüt in der 2. Liga beim Paderborner Heimspiel gegen den Karlsruher SC. Seitdem ist allerdings kein weiterer Einsatz hinzugekommen...Ist das Fußball-Märchen zu Ende?
Marco Pledl redet gar nicht lange um den heißen Brei herum: "Seit der Winterpause bin ich nicht mehr bei den Profis im Training dabei, sondern ausschließlich bei der U21." Der Bayerwäldler aus Bischofsmais gibt sich dabei alle Mühe, nicht enttäuscht zu klingen. Im Moment hat Profitrainer Lukas Kwasniok keine Verwendung für ihn. Kann sich das nochmal ändern?
"Mal sehen, ob`s in Paderborn noch klappt. Mein Vertrag läuft aus. Derzeit sieht es so aus, dass sich im Sommer die Wege trennen könnten. Für beide Seiten ist möglicherweise eine Veränderung der richtige Weg", sagt er offen und ehrlich. Einen vorzeitigen Abgang noch in der Wintertransferperiode will er nicht ausschließen, hat aber auch klare Vorstellungen: "Ich möchte definitiv im Profibereich bleiben und mich durchbeißen." Flattert kein passendes Angebot bis zum 3. Februar ins Haus, will sich Pledl mit starken Leistungen in der U21 der Paderborner für höhere Aufgaben anbieten. "Es wäre kein Problem, wenn kein Wechsel zustandekommt. Wir haben eine top Mannschaft in der U21 und die Regionalliga West ist meines Erachtens auch richtig stark."
Dabei könnte es dann zu einem reizvollen familiären Schlagabtausch kommen. Diese Woche wurde bekannt, dass sich sein älterer Bruder Thomas wieder dem MSV Duisburg angeschlossen hat. "Es wäre super schön, wenn das klappen würde. Aber ich denke, das Spiel kommt für Tom nach seinem Kreuzbandriss einfach noch zu früh", meint der Jüngere der beiden Pledls. Fürwahr bleibt nicht mehr viel Zeit, schon am 14. Februar gastiert der SC Paderborn II in der Schauinsland-Reisen-Arena in Duisburg.
Dass er in der 2. Liga nicht wie erhofft zum Zug kommt, haben die Fußballfreunde in seiner ostbayerischen Heimat natürlich auch registriert. Prompt wurde über eine Rückkehr nach Vilzing gemunkelt. Angesprochen auf die Gerüchte muss Marco Pledl lachen: "Natürlich habe ich weiterhin Kontakt zu den Vilzingern. Vor allem mit Trainer Beppo Eibl tausche ich mich regelmäßig aus. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis und auch darüber gesprochen. Aber eine Rückkehr nach Vilzing im Winter wird es nicht geben!" Seinen Traum vom Profifußball hat Marco Pledl längst noch nicht aufgegeben...