Marcello Trippel: Premiere mit dem Adler auf der Brust

Der Debütant war im Nachhinein von seinen Eindrücken überwältigt: „Das Gefühl, als ich mit den Jungs eingelaufen bin und dann die Nationalhymne ertönte, war unglaublich und nicht zu beschreiben.“ Die Eltern Stephanie und Volker waren natürlich wie bei jedem Spiel ihres Sohnes als tatkräftige Unterstützung vor Ort. „Es erfüllt mich mit großem Stolz, dass Marcello das Trikot Deutschlands tragen durfte. Dieses Erlebnis kann ihm keiner mehr nehmen. Bei mir kullerten auf der Tribüne bei der Nationalhymne ein bisschen die Tränen“, gestand Volker Trippel. Für den bedingungslosen Rückhalt seiner Eltern ist Marcello sehr dankbar. „Sie machen alles für mich. Sie fahren mich zum Training, reisen zu jedem Spiel oder Turnier, ob im In- oder Ausland. Dadurch fällt mir vieles leichter. Wenn sie nicht können, sind Oma und Opa mit dabei“, erzählt der 15-Jährige.

Marcello stammt aus einer wahren Torhüterfamilie: In der vierten Generation führt Marcello die Tradition fort, die bereits sein Uropa, Opa und Vater begonnen haben. Angefangen mit dem Fußballspielen hat er Neusser bei der SVG Weißenberg in der Nordstadt, bei der sein Vater ihn als Torwart-Trainer einige Jahre mitbegleitete. Von den Bambini bis zur D-Jugend kickte er in Weißenberg, dann entdeckten ihn Scouts von Borussia Mönchengladbach. Mittlerweile steht er in der vierten Saison im Tor der Fohlen. Die U15 der Borussia belegt in der Regionalliga-Meisterrunde aktuell den ersten Tabellenplatz, Trippel ist Stammspieler seines Teams und stand mit Ausnahme von zwei Partien immer auf dem Platz.

Der Fahrtaufwand nach Mönchengladbach ist für den Schüler des Quirinus-Gymnasiums zwar hoch, dennoch bekommt er Schule und Fußball gut unter einen Hut: „Ich habe immer um 13.25 Uhr Schulschluss und habe bis zum Fahrdienst um 17 Uhr über drei Stunden Zeit für Hausaufgaben und Lernen.“ Positiv hebt Trippel auch das Verständnis des Gymnasiums bei sportlichen Sonderanlässen hervor: „Die Unterstützung der Schule ist groß. Ich habe innerhalb von zwei Tagen meine Freistellung für einen DFB-Lehrgang erhalten. Insgesamt läuft sportlich und schulisch alles sehr unkompliziert.“

Für die Zukunft bleibt Trippel ehrgeizig: „Ich sehe das Länderspiel als schönes Erlebnis, dennoch sollte ich mich nicht daran festhalten. Für mich gilt es nun step by step dranzubleiben. Zuerst richte ich nun meinen Fokus auf die restlichen Ligaspiele.“ Um nach dem Debüt gegen die Niederlande weitere Länderspiele folgen zu lassen, will er sich bei den Lehrgängen in den Fokus des Trainerteams spielen und im Kreis der Besten seines Jahrgangs bleiben. Als Vorbild hat Trippel Borussias Profi-Keeper Jan Olschowsky. Der 21-Jährige aus Glehn feierte in der laufenden Saison sein Bundesliga-Debüt. „Er ist seit der U9 bei Borussia und definitiv ein Vorbild. Für mich ist er ein Beispiel für Kampf und Widerstandsfähigkeit.“