2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Timothé Rupil zieht gern mal ab.
Timothé Rupil zieht gern mal ab. – Foto: Claus G. Stoll (Archiv)

Mainz 05 II: Drei Punkte und vier Mal Alu

2:0-Sieg gegen den FSV Frankfurt +++ Rupil mit Türöffner und Querbalken-Dreierpack

Lattenschießen ist eine probate Übungsform für Schusspräzision. Und ein lustiges Spiel. Wobei Timothé Rupil eher verzweifelt aussah, als er die Kugel zum dritten Mal an der Querbalken gesetzt hatte. Das Erleichternde aus Sicht des 20-Jährigen: Der erste Versuch nach genau 100 Sekunden, abgefeuert mit Platz und Anlauf aus 25 Metern, landete genau unter dem Gestänge, im Kreuzdreieck. Das war, noch wichtiger, die Basis für den 2:0 (2:0)-Sieg des FSV Mainz 05 II gegen den FSV Frankfurt.

„Das 1:0 war der Türöffner. Er hat immer wieder für Entlastung gesorgt und am Ende sogar ein Kopfballduell gewonnen“, umschreibt Trainer Jan Siewert den Arbeitstag des 1,70-Meter-Mannes aus Luxemburg, mit dem er erst am Vortag ein längeres Gespräch geführt hatte. So gut Rupil beim 1:2 in Bahlingen auch spielte, zweimal ließ er folgenschwer seinen Gegenspieler entkommen. Auslaufender Vertrag, die vielleicht entscheidende Saison am Startpunkt der Berufsfußballer-Laufbahn – klar, dass da beim Eigengewächs die Rübe rattert.

Rupil bekam Vertrauen zugesprochen. Und ballerte die Unsicherheit weg. Aus 20 Metern (7.), aus 17 Metern (56.) und per Freistoß (90.+4) scheiterte er jeweils am Querbalken. Und setzte einen Trend, denn auch Teamkollege Danny Schmidt per Pfosten-Kopfball (45.) und, auf der Gegenseite, Amid Khan Agha per Lattenschuss (67.) ließen das Gebälk wackeln. Anders als Eniss Shabani, der nach einer durchgerutschten Ecke per Flachschuss traf (27.). Und damit bereits einen hoch verdienten Endstand eintütete, nach einer dominanten, spielfreudigen ersten und einer kämpferisch überzeugenden zweiten Halbzeit.

Rote Karte in der Nachspielzeit

Den fußballerisch versierten Gästen gelang es bei allem Bemühen in Halbzeit zwei nicht, nachhaltig Druck zu entfachen. Aus der Kategorie Frust stammt die Rote Harte gegen Noah Awassi (90.+3). „Nach der ersten Halbzeit können wir schon ein paar Tore höher führen“, hält Siewert fest – und freut sich über die Mentalität seiner Mannen, den dritten Heimsieg am Stück zu Null durchzuziehen. „Dauerhaft die Basics hochhalten“, das ist derzeit Forderung und Erfolgsrezept gleichermaßen. Plus eine gute Portion Schusspräzision.

FSV Mainz 05 II: Rieß – Hartmann (70. Pavisic), Trapp, Wilhelm – Kraft (81. Seven), Linsmayer (82. M. Müller), Rupil, T. Müller – Shabani – Schmidt (70. Richter), Derstroff (61. Mata).

Aufrufe: 03.10.2023, 21:39 Uhr
Torben SchröderAutor