2024-06-14T14:12:32.331Z

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Für Mads Kaiser geht in den USA ein Traum in Erfüllung.
Für Mads Kaiser geht in den USA ein Traum in Erfüllung. – Foto: privat

Mads Kaisers Traum wird in den USA wahr

Mit gerade einmal 27 Jahren trägt der Rheinberger in der neuen Saison die sportliche Verantwortung für ein Uni-Fußballteam. Mads Kaiser ist damit der jüngste Cheftrainer in den Vereinigten Staaten, der eine Mannschaft in der ersten von den drei Divisions

Die Vorfreude auf die letzten Dezember-Tage war bei Mads Kaiser ohnehin schon sehr groß. Schließlich wusste der junge Mann aus Rheinberg, der seit 2014 in den USA lebt, dass er erstmals seit drei Jahren wieder in seine Heimat zurückkehren würde. Die Corona-Pandemie sowie Probleme mit dem Visum hatten dafür gesorgt, dass der letzte Besuch bei seiner Familie 2019 stattfand. Doch dann überschlugen sich in der Adventszeit für den 27-Jährigen noch einmal die Ereignisse. Und zwar im positiven Sinne. Denn Kaiser ist vom Co-Trainer des Fußball-Teams an der St. Francis University in Loretto (Pennsylvania) zum Chefcoach befördert worden.

„Das ist zwar immer mein Ziel gewesen, dass ich auch einmal hauptverantwortlich sein wollte. Aber dass es so schnell gehen würde, hätte ich nicht gedacht“, sagt Kaiser. Und so ist sein Traum nun nicht nur schneller als gedacht wahr geworden. Er ist damit gleichzeitig auch der jüngste Cheftrainer in den Vereinigten Staaten, der ein Team in der ersten von den drei Uni-Divisions betreut.

Doch wie kam es nun zu dem unerwarteten Aufstieg? Die Mannschaft, die er als Co-Trainer begleitete, hatte eine recht ordentliche Saison gespielt, qualifizierte sich mit dem jungen Team in der von Anfang August bis Anfang Dezember dauernden Spielzeit sogar für die Playoffs. Anschließend teilte der bisherige Cheftrainer den Verantwortlichen aber mit, dass er seinen Posten aufgeben, sich verändern wolle. „Da habe ich mich zunächst mal gefragt, was nun aus mir wird“, so Kaiser. Eine Option teilte ihm der Sportliche Leiter des Teams dann schnell mit, denn er riet Mads Kaiser, sich auf die Stelle des Cheftrainers zu bewerben.

Nach kurzer Überlegung tat der gebürtige Rheinberger das dann auch. „Mir kam dabei natürlich zugute, dass ich das gesamte Umfeld gut kannte und man auch wusste, was man an mir hatte“, sagt er. Aus einer Reihe von 75 Bewerbern wurde Kaiser in die engere Auswahl von fünf Kandidaten bezogen. Und dort verkaufte er sich so gut, dass ihm eine Woche später mitgeteilt wurde, dass die Entscheidung auf ihn gefallen sei. „Geholfen hat mir sicher auch, dass es sowohl aus Kreisen der Mannschaft als auch vom scheidenden Coach positive Signale in meine Richtung gab“, sagt Kaiser.

Und so genoss der 27-Jährige als neuer Chefcoach der Fußballer der St. Francis University die freie Zeit mit seiner Frau Tessa in Deutschland. Doch mit halbem Blick war er auch schon wieder in den USA, wohin er am 8. Januar zurückkehrte. Denn es gilt, das Team um das Team herum aufzustellen. Aktuell läuft die Suche nach einem neuen Co-Trainer. Die Positionen des Torwart- und Athletiktrainers, Psychologen und Ernährungsberaters werden wohl unverändert bleiben. Der Umfang des Betreuerstabs zeigt, wie professionell die Strukturen des Teams sind, für das Kaiser nun die sportliche Verantwortung trägt. „Das ist schon alles sehr professionell. In Deutschland wäre das mit der Regionalliga oder noch höher vergleichbar“, so Kaiser.

Anfang Februar wird Mads Kaiser, der beim SV Budberg in der Jugend spielte, mit der Vorbereitung beginnen. Sie ist allerdings nur ein Vorspiel für fünf Partien, die im Frühjahr anstehen. Bis Mai will er dann den Kader zusammenhaben, mit dem er in die neue Saison gehen wird. Es gibt dann noch mal eine kleine Pause, bevor esim August so richtig losgeht. Die Vorfreude bei Mads Kaiser ist riesengroß. „Ich habe große Lust, mit der Arbeit zu beginnen“, sagt der Wahlamerikaner, der die sportliche Karriereleiter schneller als gedacht nach oben geklettert ist. Den nächsten Traum hat er allerdings schon vor Augen. „Irgendwann möchte ich auch einmal Trainer in Deutschland sein. Das ist mein großes Ziel.“ Zuzutrauen ist ihm das allemal.

Aufrufe: 011.1.2023, 16:00 Uhr
RP / Michael ElsingAutor