2024-10-30T15:16:19.974Z

Spielbericht
Charlotte Schmit und Co. wurde in Göteborg regelrecht überrollt
Charlotte Schmit und Co. wurde in Göteborg regelrecht überrollt – Foto: paul@lsn.sarl (Archiv)

Luxemburg geht in Göteborg unter

8:0-Niederlage begann gut und endete in einem Debakel

In einem einseitigen Duell der EM-Qualifikation der Frauen setzte sich Schweden am Dienstagabend klar und deutlich gegen Luxemburg durch. Die 10.523 Zuschauer im Gamla Ullevi-Stadion zu Göteborg sahen eine dominante Vorstellung der Schwedinnen, die bereits früh im Spiel den Grundstein für ihren Sieg legten.

>>> Über diesen Link könnt ihr FuPa Luxemburg unterstützen - weitere wichtige Infos dazu findet ihr hier.

Luxemburg begann überraschend offensiv mit gleich mehreren Angriffen bzw. Angriffsversuchen in der Anfangsphase. Estzévez Garcia kam dabei sogar zu einem gefährlichen Schuss aus der zweiten Reihe, der in Ecke abgefälscht wurde. Auf der Gegenseite fiel dann aber das erste Tor für die Schwedinnen.

Angeldahl eroberte den Ball rund 25 Meter vor dem Tor, machte einige Schritte und zog aus 20 Metern ab, der Aufsetzer rutschte der luxemburgischen Torhüterin Schlimé durch und schlug im unteren linken Eck ein (1:0, 9.'). Kaum 180 Sekunden später erhöhte Rytting Kaneryd auf 2:0. Nach einem Konter scheiterte Blackstenius zunächst an Schlimé, doch Rytting spitzelte den Abpraller aus spitzem Winkel ins Netz (12.').

Bei diesem Gegentreffer zahlte Luxemburg Lehrgeld, wurde man nach einem eigenen Vorstoß nach Strich und Faden ausgekontert. Nach einer halben Stunde brach die FLF-Auswahl dann regelrecht ein. Ging ein erster Elfmeter von Rolfö noch über das Tor, so verwandelte Angeldahl den nächsten Strafstoß zum 3:0 (30.'), nachdem Blackstenius von Kremer im Strafraum gefoult worden war. In der 40.', erzielte Zigiotti Olme das vierte Tor per Außenrist aus 16 Metern. (4:0)

>> Abstimmung über die beste Spielerin des Spiels

Blackstenius erhöhte in der 45.' auf 5:0, und profitierte dabei von einem Luxemburger Ballverlust. Das Unheil für Luxemburg setzte sich in der Nachspielzeit der ersten Hälfte fort, als Leila Schmit nach einer Ecke ins eigene Tor traf (6:0, 45.'+2). Auch in der zweiten Halbzeit dominierte Schweden, Luxemburg konnte kaum noch für Entlastung sorgen, stand aber insgesamt besser und sicherer. In der 63.' traf Blomqvist nach einer Flanke von Rytting zum 7:0. Den Schlusspunkt setzte wieder Blomqvist in der 87.', als sie nach einer Kopfballablage den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte (8:0).

„Erfahrung, die uns für die kommende Nations League helfen wird“

Trainer Dan Santos gab FuPa gegenüber eine sehr ausführliche Analyse ab: „Wir wollten in der 1.Halbzeit zu sehr mitspielen. Wir waren zu euphorisch, da wir den Ball halten konnten. Dafür wurden wir eiskalt bestraft und kassierten sofort zwei Gegentore. Das war etwas naiv von unserer Seite. Wir wollten ja auch spielen und machten das z.T. gut, doch die Umschaltsituationen waren nicht gut und auf diesem Niveau wird jeder kleinste Fehler bestraft.

In der Folge war die 1.Halbzeit gar nicht gut, die ersten 45 Minuten waren sehr anstrengend und schwierig. In der Halbzeitpause sprachen wir zusammen mit unserem Analysten verschiedene Sachen an und zeigten diese. Es war ein Mehrwert, dass wir diese Bilder sofort zeigen konnten. Wir konnten dadurch auf eine Fünferkette umstellen. Dennoch muss ich der Mannschaft ein Lob aussprechen, denn sie hat Charakter gezeigt. Andere wären nach der Pause untergegangen.

In der 2.Halbzeit kassieren wir nur zwei Gegentore, zeigten während dieser aber ein gutes Gesicht. Man sah, dass wir einen starken Zusammenhalt hatten. Das war wirklich gut und ich sagte den Spielerinnen auch nach dem Spiel, dass wir gegen Schweden von vier Halbzeiten deren drei gut spielten. Aus der nicht so guten müssen wir lernen, dass wenn wir auf diesem Niveau nur ein wenig mithalten wollen, man auch eine solche Hälfte schaffen muss. Wäre das gelungen, hätten wir zweimal mit 4:0 verloren, was ganz in Ordnung gewesen wäre.

Es ist aber weder ein Beinbruch noch ein Rückschlag, sondern eine Erfahrung, die uns für die kommende Nations League helfen wird. Über beide Partien geschaut kann ich zufrieden sein, nur nicht über die erste Halbzeit am Dienstag. Drei von vier ist ein Fortschritt, das hätten wir vor drei Jahren nicht hinbekommen. Dadurch sieht man, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

„Hoffe, dass ich bald meine ersten Minuten für Luxemburg spielen kann“

Von Außen musste Joy Jung die hohe Niederlage miterleben: „Mein Ziel ist es, einmal im A-Kader im Tor zu stehen und für Luxemburg, für mein Land spielen zu können. Deshalb versuche ich, in jedem Training besser zu werden und jeden Tag meinem Traum näher zu kommen. Ich hoffe, dass ich bald meine ersten Minuten für Luxemburg spielen kann.“

Aufrufe: 030.10.2024, 11:20 Uhr
(red & Paul Krier)Autor