2025-12-17T10:26:01.779Z

Ligabericht
Auf dem einzigen Direktabstiegsplatz 14 überwinternd, ist man bei der SpVgg Windischeschenbach (in Schwarz) fest entschlossen, den Klassenerhalt in der Restrückrunde noch in trockene Tücher zu legen.
Auf dem einzigen Direktabstiegsplatz 14 überwinternd, ist man bei der SpVgg Windischeschenbach (in Schwarz) fest entschlossen, den Klassenerhalt in der Restrückrunde noch in trockene Tücher zu legen. – Foto: Jonas Rom - Toro Studios

Luhe-Markt überraschend im Kreis der „Sorgenkinder“

Rückblick Kreisklasse Ost - Teil 5: Zum Saisonstart einen vorderen Tabellenplatz im Visier habend, dümpelt des FCL in der Abstiegszone herum +++ Neuling SG Püchersreuth/Floß in Reichweite zum rettenden Ufer +++ Schlusslicht SpVgg Windischeschenbach will das Abstiegsgespenst noch vertreiben

Im letzten Teil unseres Rückblicks auf die Kreisklasse Ost beschäftigen wir uns mit den "Sorgen"- oder auch "Kellerkindern", also mit den Mannschaften, die um den Verbleib in der Liga bangen. Die wohl größte Überraschung in negativer Hinsicht ist, dass zu den drei Teams, die aktuell am meisten ums Dasein kämpfen, auch der FC Luhe-Markt (12./18) gehört, nannte er doch als Saisonziel, vorne mitmischen zu wollen. Ihn durfte man in dieser Tabellenregion wohl überhaupt nicht erwarten. Für Aufsteiger SG TSV Püchersreuth/Floß (13./15) - Saisonziel Klassenerhalt - war hingegen im zweiten Jahr seines Bestehens klar, dass der Aufenthalt eine Etage höher eine Herausforderung sein würde, dennoch hatte man sich ein besseres Abschneiden bis zur Winterpause vorgestellt.

Die "Rote Laterne" am Christbaum hängen hat die SpVgg Windischeschenbach (14./12), schon in der letzten Saison in den Daseinskampf verwickelt, stecken die Männer um Coach Dominik Baschnagel erneut tief im Abstiegssumpf. Da der Keil zum "Schleudersitz" allerdings nur eine Breite von drei Punkten besitzt und selbst das rettende Ufer nicht unerreichbar scheint, ist man in "Eschawo" weit davon entfernt, schon "die Flinte ins Korn zu werfen."

FC Luhe-Markt (12. Platz, 18 Punkte, 6/0/11, 23:52 Tore)

Haarscharf an der Abstiegsrelegation vorbei, hing der Klassenerhalt des FC in der vergangenen Saison am seidenen Faden, am Ende landete man auf Platz 11 mit nur einem Punkt Abstand zu der in die Überstunden müssenden Vohenstraußer Bezirksligareserve. Dennoch nahm man sich an der Neudorfer Strasse für die neue Saison viel vor, mit Krzystof Pianka (51) kehrte ein wohlbekannter Trainer zurück, von 2018 bis zum Ende der Coronasaison 2019/21 stand er schon einmal an der Außenlinie des FCL. Der Optimismus, dass vieles besser werden würde und der Erfolg mit dem die Gegebenheiten in Luhe bestens kennenden Übungsleiter zurückkommen würde, veranlasste die Verantwortlichen, das Saisonziel mit "oben mitspielen" zu formulieren.

Doch schon der Saisonauftakt - er verlief durchwachsen - gab einen Fingerzeig, dass die Messlatte wohl doch zu hoch gelegt wurde, denn die beiden ersten Partien - gegen Piankas Ex-Verein DJK Irchenrieth und beim Aufsteiger in Etzenricht - wurden beide in den Sand gesetzt. Zwei Siege in Folge schienen dann den Turnaround einzuläuten, dann allerdings schlugen sich die von Beginn an vorherrschenden Personalprobleme in den Ergebnissen nieder. Auffällig bei den Einbußen die vielen Gegentore, das 0:9 von Pirk sollte der negative Höhepunkt sein. Gerade nach diesem "Waterloo" zeigte die Elf um Kapitän David Duschner aber eine Reaktion und gewann die beiden darauf folgenden Matches gegen Moosbach und in Pleystein. Die Hoffnung, nun endlich den Weg heraus aus dem größten Abstiegsschlamassel zu finden, zerplatzte dann aber wie eine Seifenblase, denn erneut folgte eine Serie von drei Niederlagen nacheinander, ehe man zuhause den vierten Dreier auf eigenem Geläuf einfahren durfte. In den beiden finalen Partien gegen Plößberg/Schönkirch II und in Windischeschenbach galt es, zumindest auf einem Nichtabstiegsplatz zu überwintern. Allerdings gingen auch diese beiden wichtigen - weil sie gegen die direkte Konkurrenz gingen - Matches verloren, sorgenbepackt muss der FC nun das Weihnachtsfest feiern.

Der Re-Start im März (das Auftaktprogramm ist mit Waldau, Altenstadt/WN und Altenstadt/VOH "knackig") soll nun eine Art Aufbruchstimmung erzeugen. Bestimmte im folgenden Statement von Spartenleiter Marco Schulze aufgezählte Faktoren sollen der Hoffnung Nahrung geben, möglichst zügig in die Erfolgsspur zu kommen, um den Punktesack zu füllen. Denn schließlich will man ja auch in der kommenden Spielzeit in der Kreisklasse an den Start gehen.

"Mit der bisherigen Saison sind wir selbstverständlich maximal unzufrieden. Nach einer ordentlichen Vorbereitung sind uns eigentlich vom Saisonstart weg aufgrund langwieriger Verletzungen, Urlauber und arbeitstechnisch verhinderter Spieler ständig Leute weggebrochen. Teilweise hätten wir ohne Unterstützung der Alten Herren zu Spielen kaum antreten können. Aus diesem Umstand resultierten teils sehr hohe Niederlagen. Teilweise fehlte dann in knapperen Spielen auch der Glaube an uns selbst, sodass auch hier der eine oder andere Punkt liegen gelassen wurde. Nach der Winterpause wollen wir schnellstmöglich die benötigten Punkte für den Klassenerhalt einsammeln. Helfen wird hier mit Sicherheit die Rückkehr verletzter Spieler, sowie externe Verstärkungen, von denen die Zusage, ab dem Winter unsere Farben zu tragen, bereits vorliegt", so der Fußballchef in Luhe-Markt.


SG TSV Püchersreuth/Floß (13. Platz, 15 Punkte, 4/3/10, 25:47 Tore)

18. Mai 2025, Sportplatz des TSV Reuth: Im Relegationsduell der beiden A-Klassen-Vizemeister hatte die SG TSV Püchersreuth/Floß nach einem schier nie enden wollenden Elfmeterkrimi mit 8:7 gegen den TuS Kastl die Oberhand behalten. Bereits im ersten Jahr ihres Bestehens sorgte man dafür, dass der Aufenthalt der abgestiegenen Püchersreuther in der A-Klasse nur ein einjähriges Intermezzo bleiben sollte, die Rückkehr des TSV in die Kreisklasse war - mit Unterstützung der Kicker aus Floß - perfekt.

Bei der Formulierung des Saisonziels hielt man die Bälle im Sommer dieses Jahres flach, der Klassenerhalt sollte oberste Priorität geniessen. Personell erfuhr der Kader eine Verjüngung, rückten doch einige hoffnungsvolle Talente aus dem eigenen Stall in den Herrenbereich auf. Die Frühphase der neuen Saison verlief weniger erfreulich, verbuchte man doch nach den ersten vier Partien nur einen einzigen Punkt auf der Habenseite. Dann allerdings - ausgerechnet gegen Mannschaften aus dem Favoritenkreis - ließen die Mois-Schützlinge erstmals ihre tatsächliche Leistungsfähigkeit aufblitzen. Stieß man den Bock zuhause beim 2:1 gegen die DJK Weiden endlich um, gelang mit dem 3:2 beim aktuellen Spitzenreiter DJK Irchenrieth wohl der größte Coup der bisherigen Runde. Sollten diese beiden Partien den Turnaround einleiten? Es schien so, denn nach einem Remis folgte wohl eine Einbuße in Luhe-Markt, ehe man im Derby gegen die SpVgg Windischeschenbach beim 6:3 kräftig auf die Pauke schlug. Leider setzte danach aber eine Mißerfolgsserie ein, die eine tabellarische Talfahrt nach sich zog. Aus sieben Matches schöpften die Jungs um Kapitän und Torjäger Stefan Blömer gerade einmal einen "winzigen" Punkt ab, das 0:8 in Pirk sollte dabei den negativen Höhepunkt bedeuten. Wenigstens einen einigermassen versöhnlichen Abschluß bildete dann das das Sportjahr beendende Derby gegen die DJK Neustadt, welches beim 3:1 eminent wichtige Zähler im Abstiegskampf brachte.

Der Start in die Restrückrunde ab dem März kommenden Jahres könnte sich für die SG nun kaum schwieriger gestalten: Zunächst reist man zum Nachholer an den Weidener Flutkanal zur DJK, ehe der aktuelle Ligaprimus aus Irchenreith seine Visitenkarte auf dem Sportplatz an der Plößberger Strasse in Floß abgibt. Zwei hohe Mauern also, die sich da aufbauen, allerdings sollte die Tatsache, dass man beide ambitionierte Mannschaften schon geschlagen hat, zusätzliche Motivation verleihen.

Wie es schon in diesen Partien und auch in den übrigen Partien der Restrückrunde gehen soll, ja muss, erklärt SG-Coach Markus Mois im Gespräch mit FuPa: "Wir sind mit dem bisherigen Saisonverlauf mehr als unzufrieden. In unserem Kader steckt deutlich mehr, als die Tabelle aktuell zeigt. Wir haben zu viele unnötige Punkte abgegeben. Gleichzeitig hat uns erhebliches Verletzungspech ausgebremst. In Phasen hat die Mannschaft aber gezeigt, was in ihr steckt. Die Klasse ist eng, hier kann jeder jeden schlagen. Wir haben einige Spiele knapp verloren oder Remis beendet, die wir vom Chancenverhältnis her hätten gewinnen müssen. Konstanz und Konsequenz in beiden Strafräumen haben gefehlt. Positiv stimmt, dass wir bei unseren besten Auftritte zeigten, dass die Qualität da ist. Wir müssen sie nur über 90 Minuten abrufen und aus einzelnen guten Phasen ganze Spiele machen. Für die noch verbleibenden Spiele heißt es, die Ärmel hochzukrempeln, zusammenzurücken und Konstanz auf den Platz zu bringen. Hoffen auch auf die Rückkehr der Langzeitverletzten, um die Mannschaft stabiler und effizienter zu machen. Schritt für Schritt den Punkteschnitt steigern, mehr Zu-Null-Spiele und auswärts wie zuhause mit derselben Energie auftreten. Die Klasse ist eng, wenn wir unsere Hausaufgaben machen, können wir schnell Boden gutmachen und den gewünschten Klassenerhalt frühzeitig sichern."


SpVgg Windischeschenbach (14. Platz, 12 Punkte, 2/6/9, 27:45 Tore)

Als Vizemeister der Saison 2023/24 schon in der vergangenen Spielzeit lange um den Ligaverbleib kämpfend - erst am vorletzten Spieltag brachte man mit dem 3:1 gegen den FC Luhe-Markt die "Schäfchen" in puncto Klassenerhalt endgültig ins Trockene - befinden sich die Männer des in der Sommerpause verpflichteten Coaches Dominik Baschnagel aktuell erneut im nervenaufreibenden Kampf ums Dasein.

Hochmotiviert ging der 43jährige Altenstädter nach einer "schöpferischen Pause" in "Eschawo" ans Werk, er freute sich einfach, wieder aktiv ins Fußballgeschehen einzugreifen: "Die Aufgabe bei der SpVgg reizt mich. Es wird einen Umbruch im Kader geben, einige A-Jugendliche stehen schon bereit. Wir gehen ohne Druck und definiertes Ziel in die Saison und wollen bestmöglichen Fußball spielen", so der neue Mann auf der Kommandobrücke bei der Bekanntgabe seiner Verpflichtung.

Die Realität allerdings sieht aktuell weniger erfreulich aus. Schnell wurde deutlich, dass sich der durch den Verlust einiger bewährter Stammkräfte erforderliche Umbruch als äußerst schwieriges Unterfangen darstellt. Wohl schnupperte die SpVgg bei mehreren Matches an einem dreifachen Punktgewinn - Beispiele sind die Partien in Moosbach (nach 2:0-Führung verlor man noch in der Nachspielzeit mit 2:3) und Etzenricht (Gegentor zum 2:2-Ausgleich ebenfalls in der "Overtime") - letztlich sollte man aber nur zwei Mal (gegen Pirk und Luhe-Markt) das Spielfeld als Sieger verlassen. Was eigentlich in ihr steckt, zeigte die Crew um Kapitän und Torjäger Florian Prantzke beispielweise bei der ambitionierten DJK Weiden, als man nach einem 0:2-Rückstand noch einen Punkt entführen konnte.

Da in einer äußerst ausgeglichenen Liga - in der Überraschungen immer wieder vorkommen - die Mannschaften im hinteren Tabellendrittel eng aneinander platziert sind und sich der Abstand der SpVgg zum Relegations- und selbst zum ersten Nichtabstiegsplatz in erreichbarer Nähe befindet, gibt man sich in "Eschawo" weiterhin fest entschlossen und hochmotiviert, das Abstiegsgespenst durch eine Leistungssteigerung in den restlichen Spielen noch zu vertreiben, wie Trainer Dominik Baschnagel auch erklärt: "Als Tabellenletzter können wir natürlich nicht zufrieden sein, obwohl wir von Beginn an wussten, dass wir eine sehr schwierige Saison vor uns haben. Zum Ende der Runde haben wir uns aber stabilisiert. Für die Restrückrunde haben wir uns fest vorgenommen, unsere gezeigten Leistungen endlich auch mit Punkten zu belohnen. Wir werden alles dafür tun, den Abstieg zu vermeiden."

Aufrufe: 021.12.2025, 10:15 Uhr
Werner SchaupertAutor