Luca Piatkowski erlöst den SC Reusrath in der Nachspielzeit

Doch bis zu jenem Glücksmoment war es für die Reusrather einmal mehr ein hartes Stück Arbeit, und es war wieder eine besondere Moral der Mannschaft nötig. In der ersten Halbzeit neutralisierten sich die beiden Teams weitestgehend. Vohwinkel agierte mit vielen langen Bällen auf ihre schnellen Außenbahnspieler, die die Hintermannschaft der Gäste vor Probleme stellte. Alphonso Henock Manata nutzte seine Schnelligkeit nach etwa 20 Minuten, um einen Fehler im Aufbauspiel des SCR auszunutzen. Dennis Schulte verlor dabei den Ball rund fünf Meter in der gegnerischen Hälfte. Manata trieb das Spielgerät daraufhin 30 Meter Richtung Hechler, der seinen Abschluss zwar noch parieren konnte, doch Tim Zemlianski stand richtig – und schob ein (22.). „Das ist natürlich bitter, wenn man wieder so einen Nackenschlag bekommt“, berichtete Glomb.

In den ersten Partien der laufenden Saison wären die Reusrather nun vollends eingeknickt und hätten sich nicht mehr wehren können. Nun blieb die Auswahl ruhig, spielte weiter und verfolgte ihren Matchplan. Der sah vor, die Hausherren über die linke Abwehrseite zu stressen, und wenn dort kein Durchkommen sein sollte, die Seite und das Spiel zu verlagern. Glomb, der seinen verreisten Chef Marco Schobhofen letztmalig vertrat, brachte in Zugang Giuseppe Licausi zudem einen 19-Jährigen – ein mutiger Schritt, der sich bezahlt machte.

Der unbedarfte Jungspieler hatte zwar anfänglich noch mit der Körperlichkeit zu kämpfen, fand dann aber immer besser ins Spiel und bereitete den Ausgleich durch Elias Dian vor (55.). Nach einem Sololauf des Torschützen gelangte Licausi an den Ball, tanzte einen Gegenspieler aus und legte ab. Eigentlich hätte das 1:1 die Initialzündung für die halbstündige Schlussoffensive sein können, doch laut Glomb verkam das Duell zu einem „Kampfspiel“. Er sagte ehrlich: „Wir haben eigentlich nur noch verteidigt und wollten das Unentschieden mitnehmen.“ Ein langer Befreiungsschlag führte letztlich zu genannter Ecke durch Dian, die Piatkowski nach einem Torwartfehler ins Tor „stocherte“. Glomb lobte seine Elf für den Kraftakt: „Wir haben wieder Moral bewiesen und wieder das Spiel gedreht.“ So geht der SCR mit einem Erfolgserlebnis ins freundschaftliche Aufeinandertreffen mit Bundesligist 1. FC Köln am Mittwoch im Jahnstadion.

SCR: Hechler – de Rubertis (83. Mechbal), Röper, Licausi (60. Grünewald), Dian, Schulte (90.+6 Romanczuk), F. Steinhäuser, Tuncer (86. Grundler), Piatkowski, Urban (76. Kachnowski), Luginger.

HSV macht es deutlich

HSV Langenfeld – Dabringhauser TV 4:1. Der HSV bleibt damit an der Tabellenspitze, punktgleich mit dem SSV Bergisch Born (beide 24.). Leon Wallraff traf früh zum 1:0 für die Hausherren (10.), Ouassim Charroud erhöhte vor der Pause (30.), doch die Gäste hielten durch Tristan Maresch den Anschluss (37.). In Hälfte zwei wechselte der HSV und traf jeweils im Anschluss: Erst zum 3:1 durch Wallraf (53.), dann zum Endstand erneut durch Charroud (76.).

HSV: Cyrys – Kadessy (46. Rapp), Kassunga (69. Bekteshi), Wallraf (78. Lee), Azzizi, Meijning (46. Seo), El Amrani, Dietz, Charroud (78. Ugljani), El Marhouni, Klaaßen.

TuSpo Richrath – SSV Bergisch Born 1:2. Schützenhilfe hatte Richrath dem HSV gegen den direkten Verfolger leisten wollen, schaffte das aber nicht ganz. Marco Uebber (64.) glich zwar die Gäste-Führung aus der 18. Minute aus, das Unentschieden konnte TuSpo aber nicht halten: Francesco Di Donato traf noch (74.).

TuSpo: Schleiden – E. Vincazovic, Uebber, Baier (58. Ndey), A. Vincazovic (71. Plesina), Kluthe, Dambrowski (77. Kreft), Lopes, Eftimosvki (46. De Gracia), Uhlenbrock, Schäfer (71. Lindemann).

SSV Dhünn – Sportfreunde Baumberg II 2:0. Die SFB-Reserve blieb nach den Gegentreffern in der 33. und 43. Minute ohne eigenes Tor.

SFB II: Litschko – Geertschuis, Melas, Tunc (75. Araujo), Bouchafra (46. Gies), Luzalunga, Tchouange (82. Kumukov), Dirks (46. Passos), Issallaman (63. Ongun), Scharpel.