
Für viele Anhänger von 1860 München war es eine Erlösung. Hasan Ismaik hat seine Anteile verkauft. In Giesing wurde spontan, wild und lange gefeiert.
München – Es waren Szenen wie zum Jahreswechsel. Gegen 22 Uhr wurden die ersten Raketen und Böller gezündet. Rund um das Bamboleo, der Vereinskneipe des TSV 1860 München in der Tegernseer Landstraße, knallten am Samstagabend nicht nur die Korken.
„Wir haben 14 Jahre dafür gekämpft, dass er weggeht. Gott sei Dank ist es vorbei.“
Ein Löwen-Fan über das Ende der Ära Ismaik.

Um 19:27 Uhr schlug die Meldung, Hasan Ismaik habe sich von seinen Anteilen getrennt, wie eine Bombe ein. Knapp eine Stunde später füllte sich die Fanmeile der Löwen langsam. Ab 22 Uhr wurde der Ausstieg des Jordaniers dann wild gefeiert. Die Polizei rückte zwar aus, hielt sich aber im Hintergrund und ließ dem friedlichen Treiben in Giesing seinen Lauf.
„Es hat uns komplett kalt erwischt. Wir haben uns auf eine chillige Mitgliederversammlung morgen eingestellt“, sagte ein Fan etwa eine Stunde nach der überraschenden Meldung. „Es überwiegt die Freude. Wir haben 14 Jahre dafür gekämpft, dass er weggeht. Wir freuen uns, obwohl wir nicht wissen, was nachkommt. Gott sei Dank ist es vorbei.“

Bisher ist nur bekannt, dass sich eine Schweizer Familienholding mit Ismaik geeinigt hat. In der kommenden Woche wird es wohl eine Pressekonferenz mit dem neuen Anteilseigner geben. Wie die Bild berichtet, soll der Kaufpreis weit über 25 Millionen Euro liegen. Der scheidende Vize-Präsident Karl-Christian Bay habe demnach den Deal federführend mit eingefädelt.
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Für viele Anhänger ist das Ende der Ära Ismaik eine Erlösung. Aber wird jetzt an der Grünwalder Straße wirklich alles besser? „Selbstverständlich wird nichts besser, weil wir sind Sechzig“, sagt der Fan am frühen Samstagabend. „Wir können uns alle ausmalen, wie es kommt. Aber so wird es nicht kommen“, ist er sich sicher.