Am Mittwoch gab die FLF das Ergebnis des Referendums über die Einführung eines Lizenzierungsverfahrens für die BGL Ligue bekannt. Interessant dabei: man veröffentlichte im Nachgang auch das Stimmverhalten der Vereine.
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// Erklärung: ist in vorliegendem Artikel die Rede von großen Vereinen oder Großvereinen, sind damit Clubs mit 15 oder mehr Stimmen bei FLF-Wahlen gemeint //
FuPa hat sich die in der gestrigen Ausgabe des „BIO“ veröffentlichten Details zum Wahlverhalten der einzelnen Vereine im Rahmen des Referendums zur Einführung eines Lizenzverfahrens für die BGL Ligue genauer angeschaut.
Dabei konnten einige Auffälligkeiten ausgemacht werden. Bekanntlich sprachen sich 129 Stimmen gegen die Einführung der Lizenz aus. Betrachtet man als Großvereine solche, die über 15 oder mehr Stimmen verfügen, dann waren von den erwähnten 129 Gegenstimmen deren 78 vier großen Clubs aus der BGL Ligue zuzuschreiben, nämlich Differdingen, Hesperingen, Racing und Petingen. Fabrizio Bei, Präsident des FCD, erklärte das Verhalten seines Vereins wie folgt:
„Mit dem Grundprinzip der Einführung einer Lizenz sind wir zu hundert Prozent einverstanden, aber nicht mit der Vorgehensweise der FLF, wie dieses Referendum zustande kam. Es gab im Vorfeld keinen Austausch mit den Vereinen. Ich hätte gerne etwas im Voraus erhalten, was ich hätte analysieren können. Deswegen war es von unserer Seite eine klare Protestabstimmung.“
Auf der anderen Seite stimmten aber auch sechs weitere große der insgesamt elf BGL-Ligisten dafür, nämlich Bettemburg, F91, Fola, Mondorf, Monnerich und Strassen. Hostert enthielt sich als einziger Verein aus dem Oberhaus der Abstimmung, Niederkorns Wahl wurde mit 0 geführt, was auf keine oder eine fehlerhafte Stimmabgabe hindeutet. Wir haben beim Progrès-Vorsitzenden Thomas Gilgemann nachgefragt:
„Es gab ein Problem mit dem Versand unseres Stimmzettels, den wir aber auch als Kopie per E-Mail an die FLF geschickt hatten. Während wir vergessen hatten, den ersten Brief per Einschreiben zu verschicken, sei der zweite zu spät beim Verband eingetroffen. Man hat uns aber versichert, dass unsere Stimmen dem Endergebnis noch hinzugezählt werden.“
Das endgültige Abstimmungsergebnis dürfte deswegen wohl noch leicht angepasst werden, doch an der grundsätzlichen Entscheidung werden die Niederkorner Stimmen nichts mehr ändern. Dennoch muss die Frage erlaubt sein, was passiert wäre, wenn der FC Progrès bei einem sehr engen Votum das Zünglein an der Waage gewesen wäre.
In der Ehrenpromotion, die als 2.Liga ebenfalls unmittelbar vom künftigen Lizenzierungsverfahren betroffen sein wird, waren sogar dreizehn von sechzehn Clubs für die Einführung einer solchen Lizenz, darunter Mamer und Käerjeng als große Vereine dieser Liga. Rümelingen und Berburg waren gegen ein solches Verfahren, Sandweiler enthielt sich.
Bei Redaktionsschluss kamen 167 der insgesamt 653 Stimmen, die beim Referendum für die Einführung einer Lizenzprozedur waren, aus der Ehrenpromotion, 154 aus der BGL Ligue - aufgrund der Neuauszählung dürfte dieses Bild aber wieder ändern. Bemerkenswert ist auch, dass mit den großen Erstdivisionären Merl-Belair und Junglinster zwei unterklassige Clubs nicht für die Lizenz waren. Der Red Star war mit 21 Stimmen dagegen, Junglinster mit deren 16 enthielt sich.
Junglinsters Präsident Sami Daoud gegenüber FuPa: „Grundsätzlich wären wir dafür gewesen, doch aufgrund der aktuellen Situation und der Historie, die wir bewusst mit übernommen haben, sowie dem ganzen Neuaufbau können wir die Kriterien noch nicht erfüllen. Deswegen wäre es falsch, ja zu sagen, wenn wir noch weit davon entfernt sind, die Kriterien mitzutragen. Wenn wir z.B. in diesem oder den nächsten zwei Jahren in die Ehrenpromotion aufsteigen würden, muss man laut Reglement ein Dossier vorbereiten, obschon wir x Kriterien nicht erfüllen können.“