Wiesbaden. Jürgen Brose dürfte sich seinen Einstand bei einer Wiesbadener Ligensitzung in etwa so vorgestellt haben. Der Kreisfußballwart hatte bei der Restrundensitzung am vergangenen Mittwoch im Vereinsheim der SG Germania nur wenig zu meckern. Während Vorgänger Dieter Elsenbast in der Vergangenheit angesichts von Gewalt und Ausschreitungen auf Sportplätzen häufig flammende Appelle an die Wiesbadener Amateurvereine richten musste, gab es für Brose nur einmal Anlass, den mahnenden Zeigefinger zu heben. So verurteilten er und die weiteren Mitglieder des Kreisfußballausschusses unschöne Szenen bei einem Hallenturnier im Januar.
„Hallenturniere müssen angemeldet werden“: Für Brose war zudem problematisch, dass das Turnier nur auf Nachfrage formlos angemeldet wurde und falsche Spielberichtsbögen verwendet wurden: „Ich muss es in diesem Rahmen noch mal betonen, Hallenturniere müssen angemeldet werden. Da gilt auch nicht das Argument, dass das ein Hobbyturnier sei. Sobald da nicht nur Freiwillige Feuerwehren gegeneinander spielen, sondern Spieler in Trikots ihrer Vereine, müssen diese Turniere angemeldet werden. Das können wir so nicht machen.“ Erfreulicheres gab es in Sachen Ehrungen. So feiern der Türkische SV (50 Jahre), der SC Gräselberg (60 Jahre), die Spielvereinigung Igstadt (75 Jahre), der SV Niedernhausen (110 Jahre), der SV Schierstein 13 (110 Jahre) und die SG Germania (120 Jahre) in diesem Jahr Vereinsjubiläum und wurden dafür vom Hessischen Fußballverband (HFV) ausgezeichnet.
Noch keine Strafen für Nicht-Tragen des Trainerpasses: In Sachen Trainerpass lieferte der Kreisfußballausschuss den anwesenden Vereinsvertretern wichtige Neuigkeiten. So ist der Trainerpass in Kombination mit einer Strafe beim Nicht-Tragen vorerst bis zum Sommer zurückgestellt, da einige Kreise im HFV-Gebiet mit der Umsetzung noch hinterherhängen. „Klar sein muss dabei allerdings, dass es ab dem 1. Juli 2023 eine Verwaltungsstrafe geben wird, sollte der Trainerpass nicht getragen werden“, betonte Brose nochmals. Die dem Trainerpass vorangegangenen Schulungen wird es entsprechend auch im Sommer erneut geben, dann hofft Brose auch auf die Teilnahme dreier Vereine, die den Veranstaltungen bisher ferngeblieben waren: „Dass diese Vereine nicht teilgenommen haben, ist schade und sollte nicht so sein. Es wird dann eben einfach bestraft, wenn man diesen Schulungen fernbleibt.“
Manfred Tecl stellt sich als Clubberater vor: Im Pokal hofft der Kreisfußballausschuss künftig auf eine sportliche Neuerung. So trug Brose in Absprache mit dem HFV an die Vereine heran, den Alte Herren-Kreispokal künftig bei einem Kleinfeldturnier auszuspielen. Das Kreispokal-Endspiel der Aktiven findet derweil in diesem Jahr an der Waldstraße statt. Beim Wettbewerb kommende Runde wird weiter auf die Auslosung beim Weinfest im Rathaus verzichtet, da die erste Runde vor dem Punktspielbetrieb stattfindet. So bleibt es beim Livestream auf Social Media, auf den während der Corona-Zeit umgestellt wurde. Mit Blick auf den Ligabetrieb betonte der Kreisfußballausschuss nochmals die Pläne einer D-Liga in der kommenden Spielzeit. „Wir wollen weg von den Klassen mit zwei Staffeln und Klassen mit 19 Mannschaften, die dann mit 20er-Schlüssel spielen müssen. Unsere Richtzahl sind 17 Teams in einer Liga.“ In dieser D-Liga könnten dabei dann auch 24 neue Schiedsrichter pfeifen, die den Neulings-Lehrgang Anfang des Jahres erfolgreich absolviert haben. Zudem wird Manfred Tecl künftig ein neues Feld besetzen, Tecl fungiert für den HFV im Kreis Wiesbaden als Clubberater. So steht er den Wiesbadener Clubs ab sofort bei allen im Verein anfallenden Themen kostenfrei zur Verfügung.
Auf- und Abstiegsregelung:
Kreisoberliga: Aufstieg: Meister steigt auf, Zweiter spielt Relegation oder steigt direkt auf (je nach Absteiger aus Gruppenliga). – Abstieg: maximal drei Absteiger.
Kreisliga A: Aufstieg: Meister steigt auf, Zweiter spielt Relegation. – Abstieg: maximal fünf Absteiger.
Kreisliga B: Aufstieg: Meister steigt auf, Zweiter spielt Relegation. – Abstieg: maximal fünf Absteiger.