Worms. Dieser Abgang schmerzt. Lennart Grimmer, seit vier Jahren absolute Identifikationsfigur beim VfR Wormatia Worms, verlässt die Alzeyer Straße. Wie der Verein am Dienstagabend bekannt gab, hat sich der 23-jährige Abwehrspieler dazu entschieden, den Verein nach dem Abstieg aus der Regionalliga zu verlassen. Schon im vergangenen Sommer hatte der Wormser Vizekapitän, der nach dem vorzeitigen Saisonaus von Kapitän Sandro Loechelt das Team in den finalen Saisonwochen auf das Feld geführt hatte, die Möglichkeit, zu einem Regionalligisten zu wechseln. Damals verlängerte der Abwehrspieler seinen Vertrag in der EWR-Arena um ein Jahr. Jetzt, ein Jahr später, geht er den Weg mit den Wormsern in die Oberliga nicht mehr mit, sondern schließt sich dem letztjährigen Liga-Kontrahenten Astoria Walldorf an.
Vizekapitän und Mitglied im Mannschaftsrat
Schon im Oberliga-Aufstiegsjahr 2021/2022 etablierte sich Lennart Grimmer als Stammkraft und war aus der ersten Elf der Wormser nicht mehr wegzudenken. Der in der Jugend der TSG Hoffenheim ausgebildete Verteidiger mit Offensivdrang überzeugte auch auf Anhieb in der Regionalliga im VfR-Dress. Mit fünf Toren (alle in der Hinrunde unter Max Mehring) führte Grimmer, Mitglied des Mannschaftsrats, bis in die Schlussphase der Saison das interne Torschützenranking an. Erst die Schlussoffensive von Nils Fischer, der in den abschließenden vier Ligaspielen sechs Treffer erzielte, sorgte dafür, dass der Abwehrspieler „nur” zweitbester Wormatia-Torschütze der Saison wurde.
Die Trennung fällt dem Leistungsträger, der stets betont hatte, wie wichtig ihm der Verein, die Mitarbeiter und die Fans seien, schwer. Trotz großer Bemühungen seitens der Wormatia, beendet der 23-jährige Leader nun dennoch sein Worms-Kapitel. „Ich habe mich schweren Herzens dazu entschieden, meinen Vertrag nicht zu verlängern“, wird Grimmer in einer Pressemitteilung des Vereins zitiert. „Ich möchte mich bei den Fans für die überragende Unterstützung in den letzten Jahren bedanken.“ In seiner Zeit in Worms stand der ehrgeizige Abwehrspieler, der bei Astoria auf viele Bekannte aus seiner Hoffenheimer Jugendzeit trifft, in 103 Spielen für die Wormatia auf dem Platz und erzielte 21 Tore – eine bemerkenswerte Quote für den Rechtsverteidiger.
Für Ersatz auf seiner Position ist bei der Wormatia bereits gesorgt. Einen Tag vor Bekanntgabe des Grimmer-Abschieds hatte der Verein bereits die Vertragsverlängerung von Eigengewächs Elias Holzemer, der vor der abgelaufenen Saison von der U21 in die Erste Mannschaft aufgerückt war, bekannt gegeben. Mit Neuzugang Pascal Nicklis (kommt vom 1. FC Kaiserslautern II) steht in der Oberliga zudem ein weiterer potenzieller Rechtsverteidiger im Kader der Wormser.
Trainer Tretter hält große Stücke auf Holzemer
Elias Holzemer, in der Hinrunde der Regionalliga-Saison noch etwas außen vor, hat sich seit der Verpflichtung von Trainer Peter Tretter einen festen Kaderplatz bei der Wormatia ergattert. Ausgerechnet sein Startelf-Heimdebüt zum Auftakt in das neue Jahr gegen Ligaprimus SSV Ulm, Grimmer fehlte damals gelbgesperrt, fiel wegen einer kurzfristigen Blessur ins Wasser. Trotz des „Platzhirsches“ vor ihm, sammelte Holzemer in der Folge noch sechs Regionalliga-Einsätze (sieben insgesamt in der abgelaufenen Saison) und überzeugte seinen Trainer mit couragierten Auftritten. In allen abschließenden fünf Ligaspielen, als es für die Wormatia um die Wurst ging, stand der 22-Jährige auf dem Platz. Tretter sagt: „Elias ist schon lange im Verein und hat das Wormatia-Gen in sich, darum hängt er sich auch richtig rein. Deshalb freue ich mich, dass er bei uns bleibt.“
In der neuen Saison werden sich Holzemer und Neuzugang Nicklis um den Platz auf der rechten Verteidiger-Position duellieren. Holzemer sagt: „Ich durfte in der abgelaufenen Saison wichtige Erfahrungen sammeln, wofür ich sehr dankbar bin. In der bevorstehenden Runde gilt es für mich, den nächsten Schritt zu machen und den Verein wieder dort hin zu bringen, wo wir ihn alle sehen wollen.“