2024-05-02T16:12:49.858Z

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– Foto: FuPa Lüneburg

Verband ermittelt gegen LTS

Verein distanziert sich deutlich von Rassismus und Ausgrenzung

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BREMERHAVEN. In die Vorfälle beim Lotto-Pokalfinale zwischen dem Bremer SV und der Leher TS hat sich auch der Bremer Fußball-Verband (BFV) eingeschaltet.

Während des Spiels soll es durch einen Vertreter des LTS-Fanlagers zu einer rassistischen Beleidigung eines Spielers des Bremer SV gekommen sein. Der mutmaßliche Täter konnte von Kräften der Bremer Polizei gestellt und seine Identität festgestellt werden. Es wurden Ermittlungen wegen verhetzender Beleidigung eingeleitet.

Der BFV hat parallel zur strafrechtlichen Verfolgung durch die zuständigen Behörden ein sportrechtliches Verfahren gegen LTS eingeleitet, da der mutmaßliche Täter eindeutig dem Fanlager der LTS zuzuordnen ist. Gemäß der Strafordnung des BFV kann gegen einen Verein eine Geldstrafe von bis zu 1000 Euro verhängt werden, wenn dessen Zuschauer in menschenverachtender Weise eine Person oder eine Personengruppe diskriminierend herabwürdigen und der entsprechende Verein dies nicht unterbindet. Zudem ist der BFV mit den Sportämtern in Bremen und Bremerhaven mit der Zielsetzung in Kontakt getreten, gegen den mutmaßlichen Täter ein Betretungsverbot für städtische Sportanlagen zu erwirken. LTS hat sich in einer Erklärung von jeglicher Art von Rassismus oder Ausgrenzung distanziert:

Die Leher Turnerschaft von 1898 e.V. distanziert sich von jeglicher Art von Rassismus oder Ausgrenzung aufgrund von Herkunft, Hautfarbe, Glaube, Geschlecht oder sonstige Individualität in der Lebensgestaltung und steht für Integration, Toleranz und Diversität. Sollte sich der Tatverdacht bestätigen, wird die Leher Turnerschaft ebenfalls ihre Konsequenzen aus diesem Vorfall ziehen.

„Rassismus hat in unserer Gesellschaft keinen Platz – und schon gar nicht in unserem Verein. Uns ist jeder Mensch auf das Herzlichste willkommen und wichtiger Bestandteil unserer LTS-Familie. Unser Verein war einer der ersten in der Region, der sich für Integration, Toleranz und Diversität öffentlich eingesetzt hat. Es ist kein Zufall, dass zum Beispiel die Heimspiele unserer ersten Herren im Fußball mit Eckfahnen in Regenbogenfarben stattfinden“, so der LTS-Präsident Stephan Clauß.

„Unsere Mannschaft ist eine multikulturelle Familie. Wir haben Spieler mit und ohne Migrationshintergrund, mit unterschiedlichen Hauttönen oder Glaubensrichtungen. Um als Team so gut zu funktionieren und sich für ein solches Pokalfinale zu qualifizieren, sind bedingungsloser Zusammenhalt und gegenseitiges Vertrauen essenziell. All das schließt Hass, Ausgrenzung oder gar Rassismus aus. Keiner unsere Spieler, Trainer oder Stuff würde aufkommende rassistische Beleidigungen akzeptieren oder auch nur wegschauen und sich entschieden dagegen einsetzen“, so Teammanager Nils Katarius. „Wir hoffen, dass dieser Tatverdacht lückenlos aufgeklärt wird und im Fall der Bestätigung auf das Härteste bestraft wird.“

(pm, dir)

Aufrufe: 025.5.2022, 08:05 Uhr
/ Nordsee-ZeitungAutor