Der TSV Landsberg hat sich in der Winterpause auf und neben dem Platz verstärkt. Trainer Alex Schmidt will den Schwung von 2024 mitnehmen, aber nicht von der Regionalliga träumen.
Landsberg – Mit Voll-Power, fünf Neuzugängen und einem ehemaligen Bundesliga-Torwart im Trainerteam in die restlichen zwölf Spiele der Bayernliga-Saison 2024/25. Der TSV Landsberg hat in der Winterpause noch einmal nachgelegt und sich in allen Mannschaftsteilen verstärkt. Ziel: „Den Schwung aus dem letzten Jahr mitnehmen, die Spielfreude und die Unbekümmertheit bewahren und nicht vom Aufstieg träumen. Das wäre vermessen. Die Mannschaft hat einen Top-Charakter, sie zieht voll mit. Bei guter Arbeit kommt alles andere automatisch“, sagt Trainer Alexander Schmidt. Und er fügt hinzu: „Wir wollen natürlich jedes Spiel gewinnen, haben aber haben nicht den extremen Druck, immer als Sieger vom Platz gehen zu müssen.“
Bereits seit dem 9. Januar ist sein Team wieder im Training, am kommenden Sonntag (12.30 Uhr) steht dann an der Grünwalder Straße in München das erste von sieben Testspielen auf dem Programm. Da geht’s 120 Minuten lang gegen die Bundesliga-U19 des TSV 1860 München. Schmidt: „Das wird eine erste Standortbestimmung.“
In diesem Test werden alle Neuzugänge „vorspielen“ – vier, die von anderen Vereinen zum TSV stießen und mit Luca Dollinger, dem am 2. Januar 18 Jahre alt gewordenen Stürmer aus der Landsberger A-Jugend. Ein ehrgeiziges Eigengewächs aus Kinsau (Landkreis Landsberg), das jetzt offiziell zum Kader der ersten Mannschaft gehört und mit 18 dort jetzt auch eingesetzt werden darf. Die Verantwortlichen halten große Stücke auf ihren Youngster, der in der Vorrunde bereits regelmäßig bei den Herren mittrainiert hat. „Der Junge ist richtig gut“, so Schmidt. „Ein echter Torjäger. Er schießt rechts wie links und wirkt noch austrainierter als zuletzt.“
Und dann gibt es vier „echte“ Neuzugänge, die um Plätze im Team der Landsberger kämpfen werden. Der Coach: „Alles junge Spieler mit viel Potenzial und Talent, die wir weiter entwickeln und fördern müssen.“
Neben Verteidiger Semir Gracic (24), der, wie bereits berichtet, von Landesligist SC Oberweikertshofen zur Mannschaft stößt und bereits 32 Regionalliga-Spiele für Türkgücü München, den TSV Rain und Wacker Burghausen bestritten hat, haben auch Offensivspieler Yamin H-Wold (20) und Mittelfeldmann Maxi Seemüller (21) Erfahrung in der vierten Liga gesammelt. Abteilungsleiter und Finanzvorstand Nico Held: „Wir sind sehr glücklich, dass diese Wechsel geklappt haben.“ H-Wold kommt vom SV Heimstetten, seinen ungewöhnlichen Nachnamen haben sich seine Eltern, die aus Äthiopien stammen, einfallen lassen. „Ich spiele am liebsten auf der linken Außenbahn oder auf dem linken Flügel“, erzählt er. „Yamin ist mir bei unserem Spiel gegen den SVH aufgefallen“, verrät Schmidt.
Und Seemüller wechselt vom FV Illertissen, wo er im starken Regionalliga-Team mittrainierte und in der zweiten Mannschaft in der Landesliga zum Einsatz kam (76 Spiele). „Ein kampf- und laufstarker, offensiver Mittelfeldspieler, torgefährlich, mit guter Technik und vielseitig einsetzbar“, sagt der TSV-Trainer. Zudem haben die Landsberger einen jungen, talentierten Torwart dazugeholt, weil Leo Leimeister, bis zu seinem Syndesmosebandriss im Sommer in der „Icon League“, die Nummer eins, nach wie vor ausfällt und nicht trainieren kann. Rückkehr-Zeitpunkt und ob er bis zum Punktspielauftakt am 9. März bei Türkspor Augsburg wieder fit ist, ist aktuell völlig offen.
So wird sich der 19-jährige Lars Böhmeke, der zuletzt für den FC Ingolstadt II in der Bayernliga Nord im Einsatz war und bei den Bayern ausgebildet wurde, wohl einen harten Kampf um den Platz im Tor mit Stefan Musa liefern. „Er macht einen Super-Eindruck im Training“, so Schmidt, der große Stücke auf den Torwart-Youngster hält, der mit Kauf-Option ausgeliehen ist.
Böhmeke bekommt es gleich mit dem namhaftesten Landsberger Neuzugang zu tun, dem ehemaligen Bundesliga-Torwart Kurt Kowarz (66), der einst als zweiter Mann hinter Andy Köpke elfmal im Oberhaus das Tor des 1.FC Nürnberg hütete. Schmidt arbeitete mit dem erfahrenen Torwarttrainer (u.a. 1860, FC Augsburg und diverse deutsche Nachwuchs-Nationalteams) bei den Löwen zusammen und holte ihn jetzt in dieser Funktion an den Lech.
Weitere Personalien: Von Austria Klagenfurt, Schmidts ehemaligem Verein, kommt Hans Kriss als Betreuer. Außerdem gibt es vier Abgänge zu vermelden. Neben den Abwehrspielern Raul Gheghes (20) und Noel Simonek (18), die den VfL Kaufering im Landesliga-Abstiegskampf verstärken werden, haben auch Ermin Salispahic (20) und Philipp Boyer (28), beide Sommer-Neuzugänge in der „Kunze-Ära“, den Verein mit unbekanntem Ziel schon wieder verlassen.
Die Termine der weiteren Testspiele: 22. Januar (19.30 Uhr): FC Augsburg U19, 29. Januar (18 Uhr): FV Illertissen, 1. Februar (13.30 Uhr): FC Kempten, 15. Februar (11.15 Uhr): TSV 1860 München II, 22. Februar (14 Uhr): TSV Buchbach, 1. März (13 Uhr): FC Memmingen. Bis auf die Partie gegen die „kleinen Löwen“ finden alle Tests auswärts statt.