2025-12-03T05:51:34.672Z

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Der Ascheplatz in Appeldorn ist Geschichte.
Der Ascheplatz in Appeldorn ist Geschichte. – Foto: Nils Nellissen

Kunstrasen sorgt für Euphorie

Sportlich läuft es für die DJK Grün-Weiß Appeldorn derzeit in der Kreisliga B noch nicht rund. Doch die Vorfreude auf die Zukunft ist groß. Eine moderne Anlage löst den alten Aschenplatz ab – für den Verein ein Meilenstein.

Der Saisonstart ist der ersten Mannschaft der DJK Grün-Weiß Appeldorn gehörig misslungen. Nach drei Partien in der Kreisliga B steht unter Trainer Alexander Vos nur ein Zähler zu Buche, am Wochenende setzte es eine bittere 1:7-Pleite gegen die SG Kessel/Hommersum-Hassum. Und doch ist der Verein ambitioniert. Das hat aber weniger mit dem sportlichen Geschehen auf dem Rasen zu tun, sondern vielmehr mit der Infrastruktur des Klubs.

Derzeit wird an der Reeser Straße in Kalkar im großen Stil gebaut, schweres Gerät steht dort, wo sonst gekickt wird. Denn: Ein neuer Kunstrasenplatz ersetzt den alten Aschenplatz, der längst ein ungeliebtes Relikt aus den 70-er Jahren war. Der Entscheidung war langes politisches Ringen im Rat vorausgegangen. Bei vielen Vereinen sind Tennenplätze schon vor langer Zeit verschwunden, in der näheren Umgebung gibt es einen solchen bloß noch in Kleve, beim SV Donsbrüggen. Doch auch der Verein hat nun bei der Stadt einen Antrag auf einen neuen Kunstrasenplatz gestellt. „Mit dem neuen Platz hoffen wir auf Synergieeffekte, die uns nachhaltig voranbringen“, sagt Sven Wolff, Sportlicher Leiter der DJK Appeldorn.

Im Heimspiel mochte die Asche ein Vorteil gewesen sein, auswärts auf Rasen gerieten die Grün-Weißen jedoch nicht selten ins Hintertreffen, sagt der Vorsitzende André Remy: „Die Medaille hat zwei Seiten.“ Vor allem im Winter aber sei die Situation geradezu dramatisch gewesen: Von November bis März war kaum reguläres Training möglich. Nach starkem Regen war die Asche matschig und rutschig. Pfützen bildeten sich, der Ball versprang oder blieb liegen. Und wenn es fror, wurde die Fläche steinhart.

Fertigstellung steht kurz bevor

Mittlerweile aber ist von der Asche keine Spur mehr. Und: „Die Arbeiten liegen bisher voll im Zeitplan“, sagt Remy im Gespräch. Noch im September soll der Kunstrasenplatz fertiggestellt werden, im Oktober soll es dann zu einer offiziellen Eröffnung des neuen Platzes durch die Stadtspitze kommen. „Für unseren Verein ist dieses Projekt ein echter Meilenstein“, sagt Remy. Das Feld wird sogar etwas größer als zunächst geplant. Das Spielfeld wird eine Größe von 100 mal 64 Meter haben, außen herum gibt es eine Barriere und auf 80 Metern Länge einen Ballfangzaun.

Die Zahlen zeigen, wie groß die Aufgabe ist: 750.000 Euro kostet die Anlage, der Verein bringt Eigenleistungen im Wert von knapp 50.000 Euro ein. Über 30 Helferinnen und Helfer haben bereits mehr als 1000 Arbeitsstunden geleistet. Allein 850 Quadratmeter wurden neu gepflastert, die Zuwegung ist nun deutlich komfortabler. Gelder wurden auch über ein Crowdfunding unter dem Titel „Zusammen pflastern wir die Zukunft des Fußballs in Appeldorn“ gesammelt. Es ging geradezu ein Ruck durch den Verein. Die Firma Loock stellte zudem günstig Steine zur Verfügung, die Kehrumer Firma Dahmen half mit Material und Unterbau.

Insbesondere für die Seniorenabteilung soll das Bauprojekt einen echten Aufschwung bedeuten. Viele Spieler, die bislang vor einem Wechsel nach Appeldorn zurückschreckten, weil sie den Aschenplatz scheuten, melden jetzt Interesse an. „Früher gab es immer wieder Spieler, die die Absicht hatten, zu uns zu wechseln, aber verwundert geschaut haben, als sie unseren Aschenplatz sahen“, sagt Wolff. „Jetzt haben wir ganz andere Argumente auf unserer Seite.“

Der Sportliche Leiter hofft, die erste Mannschaft künftig deutlich stärker aufstellen zu können. Innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre wolle man in die Kreisliga A aufsteigen – und sich in der Spielklasse langfristig halten. „Das Ziel haben wir fest vor Augen“, sagt Wolff. Schon lange warte man auf den Sprung, im Sommer 2018 war der Klub in die B-Liga abgestiegen. Das Kapitel will man in Appeldorn schnellstmöglich hinter sich lassen.

Aufrufe: 07.9.2025, 08:00 Uhr
Maarten OversteegenAutor