Der erste Schock des Abstiegs ist verdaut bei der DJK Ammerthal. Spätestens mit dem Trainingsauftakt am 19. Juni wird der volle Fokus auf die kommende Spielzeit in der Landesliga gerichtet sein. Personell gibt es eine überraschende Neuigkeit aus dem Ammerthaler Lager. Karl-Heinz Wagner, Ex-Coach des FC Amberg und einer der bekanntesten Trainernamen der Region, ist zurück im Trainergeschäft. Der 71-Jährige steigt beim Bayernliga-Absteiger als klassischer Co-Trainer an der Seite von Tobias Rösl ein.
„Wir haben schon vor geraumer Zeit Kontakt aufgenommen und es ist ziemlich schnell ein Treffen zustande gekommen“, berichtet Ammerthals Sportlicher Leiter und Cheftrainer Tobias Rösl, der der Zusammenarbeit mit Wagner voller positiver Gedanken entgegenblickt: „Hier haben wir festgestellt, dass wir uns respektieren und auf fußballerischer Ebene eng zusammenliegen. Ich wollte im Trainerteam eine Respektperson mit reinnehmen. Aufgrund seiner Vita und Erfahrung ist Karl-Heinz der richtige Mann. Ich freue mich auf den gemeinsamen Austausch, aber auch auf neue, andere Ideen.“
Der in Neumarkt lebende Karl-Heinz Wagner erzählt, dass er nach seinem Ausscheiden beim FC Amberg – das war im Herbst 2023 – nie ganz weg vom Fußball gewesen sei. Zumal sein Schwiegersohn für Gebenbach spielte. „Mit Tobi stehe ich schon länger in Kontakt“, sagt Wagner. Warum er nach Rösls Anfrage letztlich nicht lange überlegen musste, erläutert der 71-Jährige so: „Zum Ende meiner Trainerkarriere ist das nochmal etwas, was mich reizt. Ammerthal ist ein gut geführter Verein mit einem guten Umfeld. Es spricht für sich, dass die DJK neun Jahre am Stück in der Bayernliga gespielt hat. Hier ist viel richtig gelaufen. Durch meine Trainerstationen bin ich ein 'Amberger Kind', allerdings stand ich Ammerthal als Trainer bisher immer nur als Gegner gegenüber. Jetzt freue ich mich, dass ich mich hier mit einbringen kann. Aus der Erfahrung von 36 Trainer-Jahren möchte ich schöpfen und ich fühle mich noch fit genug, etwas zu machen. Wir wollen gemeinsam den Weg gehen“, so Wagner, der verspricht: „Ich werde mich zu hundert Prozent mit dem Verein identifizieren.“
Unterdessen bleibt im Ammerthaler Spielerkader ein größerer Umbruch aus. Nach dem Abstieg holte Tobias Rösl die Mannschaft noch einmal zusammen. Fast jeder Spieler gab ihm hier das Signal, den Weg mitzugehen und weiter für die DJK zu spielen. Drei Abgänge gibt es dennoch. Leistungsträger Laurin Klaus wechselt zum bisherigen Ligakonkurrenten TSV Kornburg, Christian Heinloth geht als spielender Co-Trainer zum Bayernliga-Neuling SC Großschwarzenlohe und Ersatzkeeper Felix Hummel schließt sich dem Bezirksligisten 1.FC Schlicht an.
In puncto Neuzugänge kann die DJK drei Spieler vorstellen – darunter zwei Rückkehrer. Längst steht fest, dass Dominik Haller (32) von der DJK Gebenbach zu seinem Ex-Klub zurückkehrt. Auch Mittelsturm-Routinier Anton Shynder (37) ist zurück. Schon vor seinem einjährigen Schaffen beim SV Unterreichenbach streifte sich der Ukrainer das Ammerthaler Trikot über. Außerdem kommt Jan-Luis Knisch (18) als Perspektivspieler von der Bayernliga-U19 des ASV Neumarkt. Weitere Kaderänderungen sind Stand jetzt nicht in Sicht.
Am Wochenende soll die Ligeneinteilung der Verbandsligen kommen. Noch ist unklar, ob die Oberpfälzer in die Landesliga Nordost oder Mitte eingruppiert werden. Aufgrund der deutlich kürzeren Fahrstrecken in den Nürnberger Raum präferiert Rösl die Nordost-Staffel.