2024-06-14T14:12:32.331Z

Pokal
– Foto: Struwe

Kritik am Pokalfinale – Darum ist der Termin so spät angesetzt

Der Endspieltag des Kreispokals findet am 15. Juni auf der Anlage des TSV Wiepenkathen statt. Die beiden Finalisten aus der Kreisliga haben ihre Saison dann seit zwei Wochen beendet und üben Kritik. Das sind die Gründe für den späten Termin.

Mit der Tradition, dass der Endspieltag des Kreispokals mit seinen sechs Finals an dem Feiertag Himmelfahrt ausgetragen wird, hat der NFV-Kreis Stade schon vor einigen Jahren gebrochen. Der zu große Alkoholkonsum und das zu hohe Aggressionspotenzial an dem Vatertag ließ die Verantwortlichen umdenken. Es gab zwischendurch sogar Finals an verschiedenen Tagen.

Dass der Finaltag nun aber erst am 15. Juni stattfindet, stößt vor allem bei den beiden Finalisten Deinster SV und FC Wischhafen/Dornbusch auf wenig Gegenliebe. Die Saison in der Kreisliga ist dann schon seit zwei Wochen beendet. „Das ist ein Unding“, sagt DSV-Trainer Filippo Callerame. „Das ist mega unglücklich“, findet FC-Trainer Stefan Raap.

Die Probleme der Amateure sind vielseitig

Beide Trainer sagen, dass es sehr schwierig sei, zwei Wochen lang nach dem Saisonende die Spannung in der Mannschaft hochzuhalten. Raap ärgert sich schon jetzt darüber, dass seine Mannschaft, für die es in der Liga um nichts mehr geht, einen enormen Spannungsabfall hatte. „Auf den Punkt dann im Endspiel im Kopf bereit zu sein, geht so nicht“, ermahnt er seine Mannschaft.

Callerame muss auf vier Urlauber verzichten, vielleicht auf mehr.

Raap rechnet auch noch mit Absagen. Hinzu kommt, dass einige FC-Spieler Karten für die Europameisterschaft haben und danach pünktlich und fit zum Endspiel da sein wollen. Er hat schon jetzt Zweifel. Das Eröffnungsspiel findet am 14. Juni in München statt. Das Kreispokalendspiel am 15. Juni ab 19.30 Uhr in Wiepenkathen.

Callerame ärgert sich über die zusätzliche Verdichtung der Spielpläne. Er muss zusätzliche zwei Wochen zum Training bitten. „Den Jungs bleiben nur zwei Wochen danach zum Abschalten“, sagt er. Der Deinster SV hat als Tabellenführer die Meisterschaft vor Augen und spielt kommende Saison definitiv in der Bezirksliga. Das verlangt eine intensive Saisonvorbereitung. Die Bezirkspokalspiele beginnen auch immer zu früh, kritisieren die Vereine seit Jahren.

Das sind die Termin-Gründe aus NFV-Sicht

Dass der Himmelfahrtstermin aufgrund der Fan-Exzesse nicht mehr infrage kommt, steht nach den vergangenen positiven Endspiel-Organisationen für Michael Koch derzeit fest. Der Spielausschuss-Vorsitzende des NFV-Kreis Stade kennt die Kritik, kann es aber nicht allen recht machen, wie er stets betont.

Einen Termin während der Saison zu finden ist im engen Spielplan schwierig. Die Nachholspiele müssen auch stets berücksichtigt werden. Gleich auf das Wochenende nach der Kreisligasaison zu gehen, geht auch nicht. Zwar endet die Saison für Jugendmannschaften, die Bezirks- wie Kreisligisten und in der 1. Kreisklasse am 1. Juni. Doch von der 2. Kreisklasse runter bis zu den Senioren wird noch am 8. Juni gespielt. „Aus dem einfachen Grund, dass wir nicht genügend Schiedsrichter haben, um alle Klassen an einem Spieltag zu beenden“, sagt Koch.

Und die Senioren und Kreisklassenmannschaften stehen sich in den Endspielen auch gegenüber.

Zudem gibt es in diesem Jahr wieder eine Relegation zwischen den Kreisliga-Vizemeistern aus Stade und Cuxhaven um den Bezirksliga-Aufstieg. Auch die findet am 8. Juni (17 Uhr) in Hammah statt. „Und in den vergangenen Jahren ist es oft vorgekommen, dass der Zweite auch im Kreispokalfinale stand“, sagt Koch.

Callerame würde dennoch gern an Himmelfahrt spielen. „Warum klappt es in anderen Kreisen?“, fragt er. Oder am Pfingstwochenende, könnte er sich vorstellen. „Letztlich müssen wir alle zusammenarbeiten“, sagt Raap, er könne die Argumentationskette nachvollziehen. Der Termin bleibe aber unglücklich.

Aufrufe: 025.5.2024, 12:15 Uhr
TageblattAutor