
Schon wieder! Der Leidensweg des Deisenhofner Bayernliga-Fußballers Jakob Lippmann beginnt von vorn, der 21-Jährige erlitt abermals einen Kreuzbandriss.
Deisenhofen – Nur zweimal hat der FC Deisenhofen in den ersten acht Bayernliga-Partien der laufenden Saison verloren. Trotzdem gilt es für die Blauhemden nach hinten aufzupassen: Die Relegationszone ist lediglich zwei Punkte entfernt. Auf diese Situation verweist auch Andreas Pummer vor dem Gastspiel beim TuS Geretsried am Samstag (14 Uhr): „Es wäre schon sehr wichtig, da etwas mitzunehmen.“
Dem FCD-Coach liegen, wenn er aufs Klassement schaut, immer noch die Unentschieden gegen den TSV Nördlingen und beim FC Ismaning im Magen: 3:3 nach 3:0-Vorsprung gegen die Schwaben, 2:2 nach 2:0-Führung im Landkreis-Derby. Beide Male fiel der Ausgleich in der vierten Minute der Nachspielzeit. „Diese vier verspielten Punkte tun uns weh. Eine Minute weniger in beiden Spielen und wir wären als Sechster im gesicherten Mittelfeld“, so Pummer, den das folgende 1:2 gegen den souveränen Spitzenreiter, die U21 des TSV 1860 München, aber zuversichtlich stimmt: „Wenn wir unsere Leistung bringen so wie zuletzt gegen die Löwen, dann machen wir auch unsere Punkte.“
In Geretsried sollte in jedem Fall etwas möglich sein, denn der Aufsteiger schwächelte nach einem furiosen Saisonstart mit zehn Punkten aus den ersten vier Spielen zuletzt, holte aus den folgenden vier Partien nur noch einen weiteren Zähler. Was sicher auch daran liegt, dass das erfolgreiche Sturmduo der vergangenen Saison, Srdan Ivkovic, der 30 Tore erzielte, und Belmin Idrizovic, der 23 Mal traf, auseinandergerissen wurde. Ivkovic ging zuletzt angeschlagen in die mit 0:1 verlorene Partie bei Türkgücü München, Idrizovic hat es sogar ganz schlimm erwischt: Ende August wollte er nach einer Verletzungspause bei der zweiten TuS-Mannschaft Spielpraxis sammeln, zog sich einen Wadenbeinbruch und einen Syndesmosebandriss zu. Pummer ist aber weit davon entfernt, den Gegner nur auf die beiden offensiven Ausnahmespieler zu reduzieren: „Geretsried ist zurecht aufgestiegen, ich habe sie in der Relegation gegen Grünwald gesehen. Sie haben auch viele Spieler aus der eigenen Jugend drin, da muss man ihnen auf jeden Fall Respekt zollen.“
Mit Verletzungspech kennt sich der FCD-Trainer im Übrigen selbst zur Genüge aus. Jüngstes Beispiel: Jakob Lippmann. Dessen Knieverletzung im Spiel gegen die „kleinen“ Löwen ist tatsächlich so schlimm wie befürchtet. Der 21-Jährige, der erst von einem Kreuzbandriss zurückgekehrt war und sich einen Stammplatz erkämpft hatte, hat sich nun am selben Knie erneut das Kreuzband gerissen. „Er wartet jetzt auf den OP-Termin und ist natürlich niedergeschlagen, denn dann geht der Leidensweg wieder von vorne los. Wir müssen da Schritt für Schritt gehen, aber die Saison ist für ihn vorbei“, sagt Pummer.
Im zentralen Mittelfeld muss Pummer mit den Langzeitverletzten Björn Jost und Stephan Kopp ohnehin schon seit Saisonbeginn zwei Leistungsträger entbehren. Leon Müller-Wiesen wird gegen Geretsried wieder in die Startelf rücken, ansonsten setzt Pummer auf nachdrängende Talente, wie etwa Andreas Perneker, der zuletzt schon auf der Bank saß: „Wir müssen auf die Spieler der Zweiten Mannschaft zurückgreifen. Bei denen läuft es ja gut, einige sind die meiste Zeit bei uns im Training. Wichtig ist, dass die Jungen Spielpraxis in der U23 sammeln und dann bekommen sie, momentan auch aufgrund der Personalnot, die Chance in der Ersten Mannschaft.“
FC Deisenhofen: Obermeier - Jungkunz, Nickl, Edenhofer, Gkasimpagiazov, Semmler, Müller-Wiesen, Köber, Schmid, Schemat, Kretzschmar