2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
– Foto: Timo Babic

Entscheidung über Reformen rückt näher

Sieben Jahre lang haben die Verantwortlichen des Württembergischen Fußballverband (WFV) darauf hingearbeitet. Am Mittwoch, 25. Mai, wird ab 19 Uhr in der Stuttgarter Carl-Benz-Arena über die Änderung der Verbandsstruktur und der Spielklassen abgestimmt, die ab 2024 gelten soll.

Aus 16 macht 12 – das ist die Kernaussage der Beschlussvorlage beim
außerordentlichen Verbandstag der württembergischen Fußballer. Die
Anzahl der Bezirke soll demnach um vier verringert werden. Konkret heißt
das für die Rems-Murr-Kicker, dass sie in zwei Jahren mit Mannschaften
aus einem Teil aus dem Hohenlohischen zusammenspielen könnten. Die
Reform der Verbandsstruktur orientiert sich nämlich an den
Schiedsrichtergruppen, von denen Waiblingen, Schorndorf und Backnang
bislang den Fußballbezirk Rems-Murr bilden. In Zukunft sollen dann die
Gruppen Schwäbisch Hall und Crailsheim mit ihren dort ansässigen
Vereinen hinzukommen.

Kurzum, der bisherige Bezirk Rems-Murr soll von der Fläche her mehr als
doppelt so groß werden und ist in den Beschlussvorlagen als Bezirk 12
genannt. Weitere Fahrten zu den Spielen wären somit ab der Saison
2024/2025 vorprogrammiert, zumindest in der Bezirksliga, der höchsten
Spielklasse auf Bezirksebene. Darunter würde es dann weiterhin die
Kreisliga A und B geben, aber mit bedeutend mehr Staffeln als bislang.
„Ich bin immer noch der Meinung, dass für unseren Bereich diese
Umstrukturierung nicht notwendig wäre. Wenn es aber die Mehrheit so
will, werde ich diesen Schritt mitgehen“, sagt Patrick Künzer,
Vorsitzender des Fußball-Bezirks Rems-Murr. Ähnlich sieht es
Bezirksspielleiter Ralph Rolli: „Wenn der Spielbetrieb damit aufrecht
erhalten wird und wenn es die Vereine wollen, stehe ich dahinter.“

Beide Funktionäre vermuten aber, dass vom Großteil der Rems-Murr-Klubs
die Veränderungen noch gar nicht richtig registriert wurden. „Das
Interesse unserer Vereine an den seit sieben Jahren geplanten
Veränderungen ist enttäuschend“, macht Künzer seinem Unmut etwas Luft.
In der Tat, denn die Beteiligung der Fußballer an Rems und Murr hielt
sich bei den Konferenzen arg in Grenzen. Beim Verbandstag im Jahr 2015
wurde nämlich schon damit begonnen, die Reformen vorzubereiten.
Rückläufige Mannschaftszahlen und der demografische Wandel wurden als
Hauptgründe für die möglichen Veränderungen genannt.

Zunächst bildete sich eine Kommission zur Spielklassenstruktur, die sich
in erster Linie um die Ligen auf württembergischer Ebene kümmerte. Die
Verantwortlichen kamen in ihrem Abschlussbericht im Jahr 2018 zu der
Überzeugung, dass eine Anpassung des Spielsystems nur bei gleichzeitiger
deckungsgleicher Anpassung der Bezirksstrukturen sinnvoll zu realisieren
ist. Daraufhin nahm die Kommission Verbandsstruktur unter anderem mit
Steffen Jäger aus Oppenweiler ihre Arbeit auf. Die Vereinsvertreter
sowie jeder Fußballer und Fan konnten sich auf einer
Beteiligungsplattform im Internet zu den Vorschlägen äußern. Außerdem
gab es acht Regionalkonferenzen, eine davon fand in Leutenbach statt,
sowie fünf Bezirksdialoge. Am Ende gab es im Jahr 2020 die Empfehlung
der Mehrheit für das Modell 1-4-12. Dieses sieht wie bislang eine
Verbandsliga und vier Landesligen vor. Allerdings soll es dann nur noch
zwölf statt 16 Bezirksligen geben. Vier Fußballbezirke werden somit mehr
oder weniger aufgelöst. Einer davon ist der Bezirk Hohenlohe. Der eine
Teil, die Schiedsrichtergruppen Künzelsau, Öhringen und Bad Mergentheim,
wandern zum Bezirk Unterland. Der andere Teil zu Rems-Murr.

Das ist Theorie. Ob es tatsächlich so kommt, darüber stimmen insgesamt
291 Delegierte am Mittwoch beim außerordentlichen Verbandstag ab. Nur
sie können für das sieben Jahre lang vom WFV vorbereitete Vorhaben
votieren. Eine Mehrheit von zwei Drittel ist laut den Verbandsstatuten
erforderlich. 259 Delegierte kommen aus den Bezirken (eine Stimme je
1500 Mitglieder über 18 Jahren) und 32 aus dem Verbandsbeirat. Elf
stimmberechtigte Personen entsendet der Bezirk Rems-Murr. Allerdings
werden der Bezirksvorsitzende und auch der Bezirksspielleiter nicht in
Stuttgart sein.

„An dem Abend finden die Endspiele im Bezirkspokal der Männer und
A-Junioren in Großaspach statt. Das ist für uns und unsere Fußballer
eine Pflichtveranstaltung, das weiß auch der WFV“, sagt Patrick Künzer.
Dergleichen Meinung ist Ralph Rolli. Deshalb rücken für die beiden nun
Ersatzdelegierte nach. „Unser Bezirk wird mit elf Personen in Stuttgart
vertreten sein“, versichert Rolli. Wie diese Delegierten heißen, darf
aber aus Datenschutzgründen nicht veröffentlicht werden. Wie ist das
Meinungsbild dieser Elf? „Einer steht den Reformen kritisch gegenüber,
die anderen sind offen für die Veränderung“, antwortet Künzer. Der
Bezirksvorsitzende betont: „Ich habe jedem Delegierten mit auf dem Weg
gegeben, sich für die Reformen auszusprechen. Aber jeder entscheidet so,
wie er es für richtig sieht.“ Künzer vermutet, dass es eine knappe
Entscheidung gibt. Genaueres weiß man am Mittwochabend.

Unterdessen gibt es schon Gedankenspiele über den möglichen neuen Bezirk
12. Dieser soll auf jeden Fall dann einen Namen erhalten. Welchen, das
steht noch in den Sternen. Auch die Zusammensetzung des
Bezirksvorstandes müsste in den kommenden zwei Jahren geklärt werden.
„Wenn die Voraussetzungen stimmen, wäre ich bereit weiterzumachen“,
signalisiert Künzer.

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Aufrufe: 021.5.2022, 07:00 Uhr
Backnanger Kreiszeitung / Heiko SchmidtAutor