Die Kreisliga A Saar hat zum Jahreswechsel zumindest an der Spitze ein eindeutig scharfes Bild. Die Zweite des SV Wallerfangen hat neun Punkte Vorsprung auf den ärgsten Verfolger SF Wadgassen. Das kommt selbst für Trainer Björn Reinecke überraschend. "Wir wollten unter die ersten Fünf, wollen ja auch Spieler an die Erste heranführen. Dass es dann so gut gelaufen ist, konnte keiner erwarten. Wir hatten nur eine Niederlage gegen Düren/Bedersdorf. Nachdem wir die ersten Spiele so erfolgreich gestalteten, haben wir dann auch in den Spitzenspielen gute Ergebnisse gehabt, so dass es nun ein so großer Vorsprung ist". Doch Reinecke kennt auch die Fallstricke, die so ein hoher Vorsprung verbirgt. "Ich war ja vorige Saison bei der Ersten, da hatten wir auch einen Vorsprung und verlieren dann das Entscheidungsspiel gegen Bous, und dann gab es ausgerechnet in der Spielzeit auch noch keine Aufstiegsmöglichkeit für den Zweiten. Das wollen wir diesmal bei der Zweiten vermeiden", hofft er, aus gehabtem Schaden klug zu werden. Personell gab es keine Änderungen, Nico Paul könnte nach einer Knieverletzung wieder ins Team rücken und seine ersten Saisonspiele bestreiten.
Die Sportfreunde Wadgassen sind derzeit die Gejagten, so formuliert es Trainer Stefan Meyer. "Wir wollten unter die ersten Fünf, da wir nicht in Wadgassen spielen können, ist unser gutes Abschneiden schon fast ein Wunder. Wir sind jetzt hinter Wallerfangen II als Zweiter in der besten Ausganglage für die Vizemeisterschaft. Aber es sind noch so viele Spiele gegen direkte Konkurrenten, die wollen uns jetzt alle ein Bein stellen. Wir müssen von Beginn an hellwach sein, zumal wir auch aufgrund des spielfreien Sonntags erst eine Woche später anfangen". Zur Situation am Wadgasser Sportplatz sagt er: "Wir konnten zunächst nicht auf unserem Hartplatz trainieren, aber alle Planungen stocken. Jetzt sind wir zum Training zurück, können aber nur den halben Platz nutzen. Die Spiele sind nach wie vor in Differten auf dem Rasen, sobald weitergebaut wird. müssen wir zum Training nach Werbeln". Personell gab es einige Änderungen, Gian-Luca Marlavicibno ist schon im Herbst zum Landesligisten FC Kandil Saarbrücken gegangen, dafür kam im Winter David Commey-Bortsie vom Kreisligisten DJK Saarwellingen. Zudem wechselt Michael Zacher vom SV Gersweiler nach Wadgassen und Mark Parzybok kommt vom Bezirksligisten SV Göttelborn. "Wir wollen natürlich so weitermachen und dann schauen, ob es für Platz Zwei reicht, wir sind jetzt die Gejagten, wenn man davon ausgeht, dass Wallerfangen II vorne bleibt", ergänzt er. An zwei weiteren Neuzugängen ist man dran, da sind aber noch keine Entscheidungen gefallen.
Für den SV Eimersdorf und seinen im Sommer scheidenden Trainer Roland Peifer ist der momentane dritte Rang eine Bestätigung der Kontinuität der letzten Jahre. "Wir waren zuletzt immer unter den ersten Fünf, es wäre jetzt phantastisch, zu meinem Abschied in Eimersdorf noch eine Relegation spielen zu dürfen. Wir sind einen Punkt hintendran, das ist machbar. Wir haben eine so toll funktionierende Mannschaft, bei der wir im Winter keinen Wechsel vornehmen wollten. Wir haben allerdings einen Abgang, Patrick Schabbach will sich künftig ganz auf seinen Beruf konzentrieren und steht uns nicht mehr zur Verfügung, er bestritt in dieser Runde 10 Einsätze und erzielte drei Treffer. Wir sind ein kleines Dorf mit einem Hartplatz, wir hoffen, dass wir da bald eine Verändeung vornehmen können, aber das ist schon früher mal angedacht worden. So ist es schwer, auswärtige Spieler für uns zu begeistern. Ich werde im Sommer auch kürzer treten, der Beruf hat Vorrang, ich mach mal eine Pause vom Fußball. Wir werden dann hoffentlich bald einen Nachfolger präsentieren können", sagte der Trainer zur Zukunftsplanung seines Vereins.
Völlig entspannt geht die Zweite des SV Düren-Bedersdorf in die Restrunde. "Wir sind mit der Ersten in der Landesliga, wir haben als Zweite nicht die Ambition, in die Bezirksliga aufzusteigen. Natürlich schenken wir kein Spiel ab, wollen so oft es geht gewinnen. Ich glaube auch nicht daran, dass der Vizemeister unserer Klasse durch durch das Nadelöhr Relegation schlüpft, weil andere A-Klassen stärker sind", sagt Trainer Daniel Neis. Düren-Bedersdorf hat zudem ein Spiel mehr ausgetragen als die beiden vor ihm liegenden Aspiranten auf einen Relegationsrang. Personell gab es entsprechend keine Änderungen, auch langfristig Verletzte gab es zuletzt kaum zu beklagen.
Der SV Felsberg geht mit fünf Punkten Rückstand in die restlichen Spiele. Am ersten Spieltag des neuen Jahres muss das Team von Trainer Oualid Hendaoui aus der Gemeinde Überherrn erst mal zusehen, wie die anderen Mitkonkurrenten um den Relegationsplatz punkten, der Abstand könnte sich dann vergrößern. Manuel Wagner vom Spielausschuss hat aber noch andere Sorgen. "Sportlich läuft es gut, der zweite Platz ist in Reichweite. Der Kader bleibt, eventuell bekommen wir noch zwei Neue, das ist aber noch nicht amtlich. Ursprünglich hätte der Umbau des Sportplatzes schon weiter vorangeschritten sein sollen, wir hatten in der Hinserie alle Spiele zu Hause und spielen nun nur noch auswärts. Aber es geht nicht voran, es wird sich noch bis in die neue Runde hinziehen. Wir können jetzt auch nicht mehr in Felsberg trainieren. Da es sich jetzt wahrscheinlich über den Sommer hinzieht, werden wir auch finanzielle Nachteile haben. Wir hätten gerne Spieler angesprochen, doch die wollen wissen, ob und wann wir auf Rasen spielen, das können wir nicht sagen und dann gehen die Spieler woanders hin. Uns als kleiner Verein sind da die Hände gebunden", macht er auf den schleppenden Baufortschritt, der auch die sportlichen Ambitionen einschränkt, aufmerksam.
Beim VfB Gisingen setzt man auf den Kader der Vorrunde, mit Anton Haar kommt lediglich ein A-Junior, der dem SV Fraulautern angehörte und zuletzt für die JFG Saarlouis/Dillingen spielte. "Wir haben ein ganz junges Team, da passt Anton, der zuletzt wenig spielte, gut rein und ich glaube fest, dass er das dann im Sommer, wenn er ins Aktiven-Alter kommt, packen wird. Ich hatte hier zunächst die A-Junioren und bin dann mit dem Großteil der U19 als Aktiven-Trainer vor zwei Jahren gestartet. Ich denke, dass wir da eine gute Basis für die kommenden Jahren haben, zusammen mit den älteren, erfahrenen Spielern. Im Sommer wechsele ich zum SV Wehrden nach Völklingen und werde da das Traineramt übernehmen", sagt VfB-Coach Joachim Stutz. "Wir wollen jedes Spiel gewinnen und dann sehen wir, wozu es reicht", ergänzt er. Bei sechs Punkten Rückstand auf Rang Zwei sollte schon das Jahres-Startspiel beim Tabellendritten SV Eimersdorf (fünf Punkte vor Gisingen) erfolgreich sein, da der Abstand sonst schon nach einem Spiel zu groß sein könnte.
Mit dem Tabellensiebten VfB Differten II fängt die Tabellenregion der Teams an, die wegen des großen Rückstandes nur ganz geringe Chancen auf einen der beiden ersten Plätze haben. Für Differten II beträgt die Differenz zu Platz Zwei elf Punkte bei gleicher Spiel-Anzahl. Mit Bruno Burgio, der zuletzt für die Zweite der FSG Bous tätig war, gibt es einen Neuen im Wadgasser Gemeindeteil. "Er war schon mal bei uns und kehrt jetzt zurück", sagt Erik Brunk, der die Differter Reserve trainiert. Mit Mario Glaub kommt ein lange verletzter Spieler im Laufe der Rückrunde zurück. "Wir haben eine gute Trainingsbeteiligung, unser sportliches Ziel ist es, die Derbys gegen unsere Nachbarn zu gewinnen", ergänzte Brunk.
Hinter Differten stehen weitere fünf Reserveteams, erst auf Platz 13 folgt mit dem SV Biringen-Oberesch wieder eine Erste. Nach dem Rückzug der Verbandsliga-Reserve der FSG Bous wurden deren ausgetragene Spiele nicht gewertet. Schlußssicht SSV Altforweiler/Berus wartet nach 13 Spielen noch auf den ersten Punkt.