2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
– Foto: Rocco Bartsch

Konstant-Gut-Riegelsberg

Rückblick auf eine spannende Bezirksliga-Saison 22/23.

Die Favoriten waren andere, am Ende triumphiert Riegelsbergs-Zweite und steigt in die Landesliga auf. Für den Tabellenzweiten, SC Ay Yildiz geht es nach einem 3:2-Erfolg am letzten Spieltag in Emmersweiler in die Relegation.

Der FC Riegelsberg ging selbstbewusst in die neu formierte Klasse, man wollte sich schnell zurecht finden, was den Mannen um Trainer Sven Pelzer auch gelang. Mit nur einer Niederlage (3. Spieltag) und der Tabellenführung im Rücken, durch den Sieg in Altenkessel und der gleichzeitigen Niederlage des SC Ay Yildiz gegen Emmersweiler, ging es dann für den FCR in die Winterpause. "Von diesem Moment an war jedem anzumerken, dass niemand mehr den Platz an der Sonne abgeben möchte", so Riegelsbergs Meister-Trainer Sven Pelzer. Das Auftaktprogramm nach der Winterpause hatte es jedoch in sich. Pelzer: "Fünf Top-Spiele in sieben Wochen, danach werden wir wissen wohin die Reise geht". Was die Verbandsliga-Reserve da performt hat war Bärenstark, am viertletzten Spieltag die Meisterschaft zu feiern ist sicher nicht selbstverständlich. "Das ist ein Riesenerfolg für jeden einzelnen Spieler des Teams, dem Stab und natürlich dem Verein. Die Kameradschaft, der Wille zum Arbeiten, die Qualität der Mannschaft und vor allem das jeder Spieler sein Ego hintenanstellen konnte, wenn er mal auf der Bank Platz nehmen musste machten das Team perfekt", so ein glücklicher Trainer Sven Pelzer. Wenn man wohl etwas negatives finden will, ist es die einzige Niederlage der Runde, ausgerechnet im Derby gegen Köllerbach. Pelzer ist Stolz darauf was die Jungs und das Team im direkten Umfeld der Truppe geleistet haben. Mit der Meisterschaft noch nicht genug, hat sich die Mannschaft noch zwei Ziele vorgenommen. Zum einen wollten sie Dennis Kistner zum Torschützenkönig machen und zum anderen die perfekte Rückrunde spielen. Beides ist ihnen mit Bravour gelungen.

Der SC Ay Yildiz hatte sich vor Beginn der Runde hohe Ziele gesetzt. Nichts weniger als der Aufstieg sollte es werden. Dafür wurden im Vorfeld viele Transfers getätigt. "Bis zur Winterpause lief es nach Plan", so das Resümee von Ertan Uslu, dem Sportlichen Leiter und aktuellem Interims-Trainer des SC Ay Yildiz. Da man keine Hallenturniere spielte, war für alle die Pause recht lange in der man sich nicht sah. Die Vorbereitung auf die Rückrunde verlief sehr schlecht, mit Schwierigkeiten gestartet, verlor man auch die Tabellenführung. Uslu: "Unser Trainer ist dann zurückgetreten, ich konnte in dieser schwierigen Phase keinen anderen Trainer verpflichten, daher habe ich selbst übernommen mit meinem Co-Trainer Hagi Ülgü". Die Zielsetzung des neuen Trainer-Gespanns war es die Relegation zu erreichen, nachdem sie die Mannschaft ein wenig umstrukturiert hatten. Ertan Uslu wird unabhängig wie die Saison endet, zur neuen Saison wieder seinen eigentlichen Posten des sportlichen Leiters übernehmen. Im Sommer an der Seitenlinie wird das Team Hajrullah Muni stehen , Muni wird Ibrahim Antil als Co-Trainer zur Seite gestellt.

Bei der Djk Püttlingen bleibt man bei seiner Philosophie, Spieler aus der eigenen Jugend an den aktiven Bereich heranzuführen. "Das steht bei uns an oberster Stelle, wir wollen mit unseren Jungs langfristig unser Ziel in die Landesliga aufzusteigen erreichen", so Djk-Coach Manuel Haag. Hätte man nicht so viele verletzungsbedingte Ausfälle zu beklagen und etliche Punkte unnötig liegen lassen, wäre in diesem Jahr schon mehr drin gewesen. Haag: "Wir konnten unsere Langzeitverletzten nie richtig ersetzen, auf diesem Wege wünsche ich unseren schwer verletzten Jungs Simon Burgard, Dome Ranft, Karim Speicher alles Gute wünsche und hoffe, dass sie bald wieder beim Team sein können".

Bei den Sportfreunden aus Köllerbach war man eigentlich mit der Sommervorbereitung ganz zufrieden, lediglich die Resultate der Testspiele waren negativ. SFK-Trainer Thorsten Rau: "Wesentlich besser ist die Runde gelaufen, mit einer Niederlage gestartet, haben wir direkt zwei Derbys gewonnen und waren die einzige Mannschaft, die Riegelsberg bezwingen konnte. Ebenfalls das Derby gegen Püttlingen konnten wir für uns entscheiden". Bis zum Winter konnten die Rau-Brüder ihr Team oben festsetzen und weitere Big-Spiele gewinnen. Hätte man das letzte Hinrundenspiel gegen die Ritterstaße nicht verloren, wäre sogar die Herbstmeisterschaft möglich gewesen. "Mit 31 Zählern haben wir unser Hinrundenziel übertroffen", so Rau. Winterpausen sind nie einfach, so musste man auch an der Burg improvisieren, dass erste Rückrundenspiel ging verloren, was wohl das schlechteste Saisonspiel war. Rau: "Danach mussten wir uns leider von einem Leistungsträger trennen". Als Highlight der Saison bezeichnete der Coach den sensationellen 7:2-Sieg in Püttlingen.

Auf eine starke Saison blickt Oliver Jochum, Trainer beim Aufsteiger Dorf im Warndt zurück. "Wir sind als Aufsteiger gestartet und wussten nicht so recht wo wir stehen, daher ist es umso erstaunlicher, dass wir bis zum letzten Spieltag am Relegationsplatz schnuppern konnten", so Jochum. Sicherlich ein besonderes Erlebnis in der abgelaufenen Spielzeit war der 2:1-Erfolg über die Sportfreunde aus Köllerbach. "In diesem Spiel standen uns nur neun Stammspieler zu Verfügung und auch Spieler der zweiten Mannschaft halfen hier aus, so dass ein für nicht möglich gehaltener Sieg entstand", so der DIW-Trainer. Nicht zu verachten aus Sicht des Aufsteigers waren sicherlich auch die Derby-Siege gegen Großrosseln und in Püttlingen.

Torjäger und Spielertrainer Christoph Müller vom SV Ludweiler ist mit der Leistung der Mannschaft sehr zufrieden. "Wir haben eine sehr junge Truppe, in der einige sogar ihr erstes aktives Jahr bestritten und dann als Aufsteiger die Saison im oberen Drittel zu beenden ist natürlich gut", so Müller. Für den Aufsteiger heißt es dann im zweiten Jahr das gezeigte zu bestätigen und man wird zeigen wollen, dass man sich weiter entwickelt hat. Verstärkung bekommt der SVL aus Karlsbrunn, wo sich Marc Hektor und Kevin Stutz dem Team anschließen werden. Von der SVGG Hangard (Verbandsliga Nordost) stößt Fabian Hastenteufel zum Team von Christoph Müller. Als weitere Neuzugänge stehen Angelo Merdani (FC Rastpfuhl) und Lukas Phieler (Großrosseln-Nikolaus) fest. Die erfolgreiche Arbeit kann der Übungsleiter auch in der kommenden Saison fortsetzen. Bereits im Dezember letzten Jahres wurde der Vertrag verlängert. Müller:" Nach acht Jahren beim FC Rastpfuhl, was für mich sportlich und menschlich eine Mega Zeit war die ich nie vergessen werde, habe ich tatsächlich damit gerechnet, dass die Eingewöhnungszeit hier länger dauern würde, aber das Gegenteil war der Fall".

Das Saison-Fazit beim SV Emmersweiler fällt positiv aus. Obwohl man im August urlaubsbedingt personelle Probleme zu beklagen hatte war man optimistisch in die Runde gestartet. Trotz dieser Widrigkeiten gelang es dem SVE gegen die beiden Aufsteiger aus Gersweiler und der Ritterstraße zu punkten. Die sportliche Führung erkannte jedoch früh, dass der Kader zu dünn besetzt ist und die Neuzugänge nicht die Verstärkungen waren, die man sich von ihnen erhofft hatte. Demzufolge kamen wir nicht aus den hinteren Regionen tabellarisch heraus, zu allem Übel musste Trainer J.P. Wundrack wegen einer bevorstehenden Operation aufhören. Roger Casin übernahm Mitte September und allmählich stabilisierte sich die Mannschaft. Im letzten Spiel vor der Winterpause konnte man den souveränen Tabellenführer Ay Yildiz zu Hause schlagen. Mit dem zwölften Platz und 16 Zählern auf der Habenseite ging es in die Winterpause. In der Pause gelang es den Verantwortlichen den schmalen Kader sowohl qualitativ als auch quantitativ zu ergänzen. Somit konnte Emmersweiler eine bemerkenswerte Rückrunde hinlegen.

Das Heidstock in der abgelaufenen Spielzeit Bezirksliga spielen konnte, war nicht für jeden klar. Als Frank Quirin das Team in der Saison davor übernommen hatte, lag der Verein auf der Intensivstation. "Dies hatten wir zum Schluss unserem Zusammenhalt und der tollen Kameradschaft zu verdanken, die wohl in der Hinrunde noch fehlte", so Heidstocks-Trainer Quirin. So ging es dann in die Saison mit 22 neuen Spielern in der Bezirksliga Köllertal. Bis zu 15 Mann sollten davon die zweite Mannschaft wieder beleben. Es ging mit einigen höhen und tiefen los. Ab dem 11. Spieltag war dann der Bann gebrochen, die SF holten aus fünf Begegnungen zwölf Punkte und man konnte die Hinrunde einigermaßen zufrieden auf Rang zehn abschließen. Quirin: "In der Winterpause hat uns dann unser Top-Torjäger Benedikt Bier verlassen, was ein herber Verlust für uns war, letztendlich stehen wir am Ende unter den Top-Ten der Liga, was man aufgrund der Umstände durchaus als positiv empfinden kann". Was der Heidstocker-Coach als Gedankenstütze an den Verband richten möchte ist, dass es keinen Sinn macht die Runde Mitte November zu beenden, dafür aber bis Ende Mai zu spielen, für die die Entscheidungsspiele bestreiten müssen endet die Saison dann erst Mitte Juni. Ebenfalls ärgert es den erfahrenen Trainer das manche Vereine mit Akteuren aus der ersten Mannschaft auffüllen (Saarland,- und Verbandsliga), die kleinen Vereine werden dann aus dem Stadion geschossen. Bei Auswärtsspielen bekommen sie keine elf Leute zusammen und wollen unter der Woche spielen, damit sie wieder auffüllen können, dies ist keine gute Entwicklung und sollte überdacht werden.

Die Sportfreunde Saarbrücken konnten nach einem gelungenen Start und einer guten Halbserie leider die Leistung nicht mit in die Rückrunde nehmen. "Aufgrund mangelnder Trainingsbereitschaft , gerade im Winter war es eine durchwachsene und schwere Rückrunde, wo wir leider nicht mehr an das gezeigte der Vorrunde anknüpfen konnten. Insgesamt bin ich mit der Platzierung zufrieden", so der Trainer der Sportfreunde Saarbrücken, Bastian Kaufmann

Andreas Vogt, Trainer beim VfB Luisenthal kann mit der abgelaufenen Spielzeit überhaupt nicht zufrieden sein. "Nach sieben Spieltagen standen wir bei einem Zähler, da war relativ früh klar das es nur darum gehen konnte, nicht abzusteigen", so Vogt. Vogt beklagt die Altersstruktur innerhalb der Mannschaft, die deutlich zu hoch ist, was dazu führte das man Defizite in Sachen Tempo und Geschwindigkeit hatte. Dennoch zeigte die Entwicklungskurve, gerade in der Rückrunde klar nach oben, man rückte näher zusammen was zur Folge hatte, das man die Anzahl der Gegentore halbieren konnte. Andy Vogt:" Bei den Neuzugängen legen wir Wert darauf, dass sie menschlich passen, wir brauchen zudem Schnelligkeit im Team".

In Altenkessel wurde ein neues, spannendes Kapitel aufgeschlagen. Als Aufsteiger zum ersten Mal mit einer zweiten Mannschaft. Es war ein guter Start mit einigen neuen Spielern, die es möglich machten, dass man sich bis in die Hälfte der Vorrunde im oberen Drittel etablieren konnte. In der Folge kamen diverse Rückschläge, was dazu beitrug, dass man ins Mittelfeld zurück fiel. Man verlor vor Rückrundenstart Trainer, Co-Trainer sowie zehn Spieler. Man machte aus der Not eine Tugend und rückte enger zusammen, warf alles in einen Topf was am Ende mit dem Klassenverbleib belohnt wurde.

SG Großrosseln-St. Nikolaus kam schwierig rein in die Saison. Nach acht Spielen stand man auf einem Abstiegsplatz. Je länger die Saison dauerte, desto besser kam die Mannschaft auf Touren. Ab diesem Zeitpunkt verlor man nur noch vier Matches. Zusammenhalt und Wille sind ein ganz großer Faktor bei der SG.

Für die SG BW Karlsbrunn-Lauterbach verlief die abgelaufene Spielzeit mit lediglich drei mageren Pünktchen und dem damit verbundenen Abstieg in die Kreisliga alles andere als zufriedenstellend. "Wir hoffen einfach mal dass es eine Klasse tiefer bessere Ergebnisse für alle gibt", so der Sportliche Leiter der SG, Sascha Schön.

Aufrufe: 028.5.2023, 20:30 Uhr
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