2024-05-10T08:19:16.237Z

Kommentar
Christian Werner geht mit der Entscheidung für Trainer Argirios Giannikis ins Risiko, kommentiert Löwen-Reporter Johannes Ohr (r.).
Christian Werner geht mit der Entscheidung für Trainer Argirios Giannikis ins Risiko, kommentiert Löwen-Reporter Johannes Ohr (r.). – Foto: IMAGO / Ulrich Wagner

Kommentar zum TSV 1860: Sportchef Werner geht mit Trainer Giannikis ins Risiko

Sechzig lebt noch und ist wieder handlungsfähig

Mit der Entscheidung für Trainer Argirios Giannikis geht der neue Löwen-Sportchef Christian Werner voll ins Risiko. Ein Kommentar von Johannes Ohr.

Es geht ja doch noch etwas vorwärts bei den Löwen! Mehr als eine Woche NACH dem Vorbereitungsstart auf die Rückrunde hat Sechzig doch tatsächlich einen neuen Sportchef und einen neuen Trainer präsentiert. Aktuelle Genese des vom Abstieg bedrohten Dauerpatienten: Er lebt noch und ist wieder handlungsfähig – doch soll der GAU verhindert werden, müssen die eingesetzten Pflegekräfte (Sportchef Christian Werner und Trainer Argirios Giannikis) auch liefern.

Argirios Giannikis überzeugt in Griechenland - in der 3. Liga ist er relativ unerfahren

Das gilt für Werner um ein Vielfaches mehr als für Giannikis. Mit seiner Entscheidung, das Schicksal des Vereins in die Hände des Deutsch-Griechen zu legen, geht der Sport-Geschäftsführer gleich mit seiner ersten Amtshandlung voll ins Risiko. Giannikis lieferte zwar in der 2. Liga Griechenlands überzeugende Arbeit ab (Erstliga-Aufstieg mit PAS Giannia, anschließend Wahl zum Trainer des Jahres).

In der dritten Liga, in der es für Sechzig als Tabellen-15. aktuell ums Überleben geht, ist er allerdings verhältnismäßig unerfahren. In 22 Spielen stand Giannikis in der Saison 2018/2019 einst für den VfR Aalen an der Seitenlinie – das war’s. Anders als Marco Antwerpen, der 132 Drittliga-Spiele als Coach auf dem Buckel hat und ebenfalls in der engeren Wahl war.

Werner arbeitet monatelang im Hintergrund und ließ sich vom Streit der Gesellschafter nicht abschrecken

Klar – auch mit Antwerpen hätte es keine Garantie auf Erfolg gegeben. Doch mit seiner Entscheidung für Giannikis hat sich Werner für eine dann doch eher experimentelle Behandlungsmethode entschieden. Die schnelle Installierung zeigt aber auch, dass Werner seine Hausaufgaben gemacht hat.

Monatelang arbeitete er im Hintergrund mit, ließ sich auch vom Geschachere der Gesellschafter um seinen Posten nie abschrecken. „Ich bin froh, stolz und dankbar, hier sein zu dürfen“, sagte der neue Sport-Boss. Dass sowohl Werner als auch Giannikis trotz der Querelen der letzten Wochen noch Bock auf Sechzig haben, ist die wohl beste Nachricht überhaupt. Ab sofort geht’s wieder nach vorne – voller Risiko. (JOHANNES OHR)

Aufrufe: 011.1.2024, 09:52 Uhr
Johannes OhrAutor