Wolfskehlen. Die Begegnung zwischen dem TSV Wolfskehlen und SKV Rot-Weiß Darmstadt II wurde am Donnerstag nach 72 Minuten von Schiedsrichter Alexander Sternberg abgebrochen. Der Unparteiische sah sich bei einer 3:1-Führung der Darmstädter durch die Zuschauer der Gastgeber bedroht. Auslöser waren ein Foulelfmeter (21.) sowie die Rote Karte gegen TSV-Akteur Falco Eberling (43.). Bereits nach Ende der ersten Halbzeit sollen Zuschauer des TSV den Schiedsrichter bedroht haben, berichten Darmstädter Verantwortliche.
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Sternberg habe später gesagt, dass er überlege, mit der Schiedsrichterei aufzuhören. „Das ist ihm alles sehr nahe gegangen“, hat RW-Trainer Marvin Zimmer mitbekommen. Der sich sehr freuen würde, die drei Punkte jetzt am grünen Tisch zu bekommen und nicht nochmal nach Wolfskehlen fahren zu müssen. „Darauf habe ich jetzt gerade – ganz ehrlich gesagt – absolut keine Lust.“
„Die Mannschaften hatten untereinander keine Probleme. Natürlich war das ein emotionales Nachholspiel, weil wir als Tabellenletzter dringend Punkte brauchen und der Gegner unter der Woche nochmal eine Fahrt auf sich nehmen muss. Aber vom Verlauf her war es ganz normal und nicht unfair“, berichtet Stefan Spengler, Sportlicher Leiter des TSV, tags darauf auf Nachfrage. „Fehler passieren nun mal auch einem Schiedsrichter“, bewertet Spengler einzelne Entscheidungen zwar kritisch, fragt sich aber auch, warum einige Zuschauer dann derart reagierten. „Mit jeder Entscheidung, die jeder draußen natürlich anders sieht, wurde es schlimmer – aber der Unmut kam von Zuschauern beider Seiten.“
In der ersten Halbzeit führten die spielbestimmenden Gäste durch Tim Fuchs (9., 21./ FE) und Tim Eisele (17.), während Fabian Dietz schon nach zwei Minuten den Führungstreffer für die Riedstädter erzielt hatte.
RW-Trainer Zimmer berichtet, dass auch er von den Zuschauern des TSV bedroht wurde. Nachdem der Unparteiische die Partie nach der Pause wieder angepfiffen hatte, sah er aber nach 72 Minuten keine Chance mehr, das Spiel fortzusetzen. Pascal Bender, Spielertrainer des TSV, sah die Führung der Darmstädter als verdient an, sah aber beim Schiedsrichter auch eine Mitschuld am Abbruch.
Den Vorschlag der Gastgeber, die entsprechenden Zuschauer vom Sportgelände zu entfernen, lehnte Sternberg demnach ab. TSV-Sportlicher Leiter Stefan Spengler merkt an, dass es der Schiedsrichter verpasst habe, mit dem Stopp-Konzept die Partie zu beruhigen. „Das hätte etwas bringen können“, ist Spengler überzeugt, der für Sonntag gegen Olympia Biebesheim (15 Uhr) auf eine ruhigere Partie hofft. „Man darf nicht vergessen, Fußball ist für uns ein Hobby.“