2025-07-10T14:11:59.007Z

Ligabericht
Gewonnen und doch verloren: Die Grainauer bezwingen zwar den VTA, doch Kohlgrub siegt ebenfalls.
Gewonnen und doch verloren: Die Grainauer bezwingen zwar den VTA, doch Kohlgrub siegt ebenfalls. – Foto: Andreas Kögl

Kohlgrub spielt um den Aufstieg – Grainau wird abermals Dritter – VTA hofft weiter

Spielberichte aus der A-Klasse

Partystimmung in Bad Kohlgrub: Der FC hat die Relegation sicher und träumt vom Aufstieg. Der SC Eibsee Grainau verpasst den Aufstieg.

ASV Habach II – SV Eschenlohe 0:2 (0:2)

Vor dem Anpfiff der Partie sind beide Teams noch fast komplett auf Augenhöhe gewesen. Sowohl Habach als auch Eschenlohe hatten 34 Punkte, der ASV war nur um zwei Tore in der Differenz besser. 90 Minuten später aber hatte das Team von SVE-Trainer Florian Mayr die Nase vorne. „Ein Sieg, der insgesamt gesehen in Ordnung geht“, urteilt Mayr, dessen Mannschaft in Halbzeit eins deutlich überlegen war. Das spielerische Plus konnten die Gäste auch in Tore ummünzen: Jonas Kaiser schloss einen schön vorgetragenen Angriff mit einem sehenswerten Flugkopfball erfolgreich ab (16.). Zwölf Minuten später wusste Philipp Mann ein Missverständnis zwischen Habachs Keeper Kilian Schlaug und einem seiner Vordermänner zu nutzen. Genau darauf hatte der SVE-Stürmer spekuliert. „In dieser Phase hatten wir viele Spielanteile und eine gute Struktur“, berichtete Mayr. Doch in Hälfte zwei änderte sich das Bild, der ASV gestaltete die Partie ausgeglichener. „Gut, dass unser Torhüter Christian Gallist zweimal super regiert hat.“ Zugleich haderte Mayr mit einigen Gelegenheiten, die nicht ordentlich zu Ende gespielt wurden.

SC Eibsee Grainau – VTA Garmisch-P. 5:0 (2:0)

Zwar hat der SC Eibsee Grainau mit dem Kantersieg beim VTA in die Erfolgsspur zurückgefunden, doch der Sieg genügte nicht. Nur wenige Stunden später zog der FC Bad Kohlgrub wieder gleich und darf dank des besseren direkten Vergleichs in der Aufstiegsrelegation teilnehmen. „Wir haben diesmal unsere Hausaufgaben gemacht“, sagte Grainaus Coach Christoph Saller, „der Rest lag nicht mehr in unseren Händen“. Letztendlich endet die Saison für die Eibsee-Kicker zum dritten Mal in Folge auf Platz drei. Spricht einerseits für Konstanz, andererseits aber bleib der erhoffte Sprung nach oben erneut aus.

Am anderen Ende der Tabelle darf der VTA Garmisch-Partenkirchen weiter hoffen, das rettende Ufer doch noch zu erreichen. In Grainau hingen die Trauben aber zu hoch. „Wir haben gewusst was hier auf uns zukommt“, sagte VTA-Coach Utku Soysal. „Der SC wird viel über seine rechte Seite und den schnellen Stürmer kommen.“ Damit meinte er Tobias Wagner, der dann auch mit einem Doppelschlag die Niederlage einläutete. Dabei hatte der VTA durch Saleem Bals und Engin Kournaz die ersten Chancen. In Halbzeit zwei leistete sich Mert Yozgat eine verbale Entgleisung und wurde mit der Roten Karte zum Duschen geschickt. Eine erfolgreiche Aufholjagd rückte somit in weite Ferne. Erst recht als die Gastgeber durch Kilian Kral und Tim Schiebilski das Resultat in die Höhe schraubten. Und dann traf auch noch Maximilian Hauck, der bei seinem finalen Spiel seiner Laufbahn als Kapitän auflaufen durfte.

TSV Oberammergau – 1. FC Garmisch-P. II 3:0 (1:0)

Die Enttäuschung war Evangelios Chatzis anzumerken. „Wir sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen“, gesteht Coach der Reserve. Nach 15 Minuten habe er schon gemerkt, dass „nichts zu holen“ sei. Chatzis spricht von einer „Kopfgeschichte“ und meint damit, dass seine Elf am Saisonende nicht mehr hochfahren konnte oder wollte, weil es nur um „die goldene Ananas“ ging. Allerdings hatte Selvedin Mesanovic vor dem 1:0 zwei gute Chancen. „Dann wäre es vielleicht anders gelaufen.“ Nach dem Rückstand aber habe der 1. FC den Kopf in den Sand gesteckt und sich ergeben. Ganz anders die Stimmung bei den Platzherren. „Ein Sieg im letzten Heimspiel war schön“, befindet Stefan Drewing. Man habe den Gästen, die „einige gute Kicker“ in ihren Reihen hätten, schlicht die Lust auf Fußball genommen. Marvin Otto markierte nach Vorarbeit von Manuel Loch das 1:0, Timo Rolles erhöhte nach starkem Solo über die linke Seite, den Schlusspunkt setzte Nanno Hensold mit einem Heber über Jalal Khalil. Der FC-Keeper bekam als einziger von Chatzis eine gute Note für seine Leistung. Khalis habe mehrfach in Eins-gegen-eins-Situationen eine höhere Niederlage verhindert.

FC Megas GAP – FC Mittenwald 1:0 (0:0)

Einen Sieg nehmen die Griechen vom FC Megas immer mit – auch wenn Trainer Ioannis Hristoforidis nach dem 1:0 festhält: „Rasen hoch, Wetter durchwachsen: Man hat gemerkt, dass es um nichts geht.“ Ihm war’s ganz recht, zumal im Käfig diesmal eine ungewohnte Ruhe zu vernehmen war. „Könnte öfter so sein.“ Das lag sicher auch am Klassenerhalt, den die Gäste aus Mittenwald mittlerweile sicher haben. „Das war die Hauptsache nach der schwierigen Hinrunde“, betont Trainer Max Tauwald. Im Mittelpunkt an diesem Tag stand vor allem Megas-Torwart Theo Tegos. „Hat super gehalten“, lobt auch Tauwald. Gemeinsam mit Abwehrchef Hassan Khalil habe er „die Null gehalten“, lob Hristoforidis. In Summe sah er einen verdienten Sieg seiner Mannen, weil sie gerade in Hälfte eins mehr und bessere Chancen hatten. Trotzdem fiel das Siegtor unter glücklichen Umständen. Am Ende des „schönsten Spielzug im ganzen Spiel“ drang Ebrahem Azera in den Strafraum ein, zog ab, sein wurde zweimal unhaltbar abgefälscht.

FC Bad Kohlgrub – SV Ohlstadt II 4:2 (2:1)

Ziemlich bald nach Spielschluss warfen sie den Grill an und ließen die Feier beginnen. Egal, wie das alles in der Relegation endet – die Kohlgruber Fußballer haken die Saison bereits als riesigen Erfolg ab. „Das Wichtigste war, dass wir wieder was aufbauen“, sagt Trainer Markus Burkart. Lange Jahre standen die Ammertaler als Lachnummer des Landkreisfußballs da, die meist wegen hoher Klatschen in den Schlagzeilen waren. Dem Trainer ging’s nach dem Abstieg in die A-Klasse darum, den Spaß wieder zu finden und die jungen Leute einzubauen. „Mit jedem Spiel ist es besser geworden. Das hilft, wenn du so gebeutelt warst.“ Jahr eins des Wiederaufbaus wird in der Aufstiegsrelegation zur Kreisklasse enden. „Belohnungsspiele“ sagt Burkart dazu. Details weiß er noch nicht, nur dass in der Pfingstwoche gespielt wird. Zunächst hatten sie ja den SV Ohlstadt 2 zu bezwingen und erledigten das mit 4:2.

Freud und Leid trennten an diesem Samstag nur eine Kabine. Beim SVO beklagten sie den neuerlichen Abstieg in die B-Klasse. „Wir haben alles probiert, was in uns steckt“, hält Tobias Weber fest. Sie ärgerten den Zweiten bis aufs Äußerste, gingen in Führung, glichen nach der Pause zum 2:2 aus. „Kein verkehrtes Spiel gegen den Zweiten“, findet der SVO-Coach, der seinen Mannen in der ganzen Rückrunde kaum etwas vorzuwerfen hat. Die Kohlgruber trägt gerade der Glaube und Wille durch die Saison. Abermals war kein Rückschlag zu groß für den FC. „Ich bin froh, dass wir die Dinger drüber gedrückt haben“, sagt Burkart. Die beiden siegbringenden Treffer standen wie eine Metapher für die Saison: Das 3:2 gelang Oldie und Rückkehrer Josef Niklas, das 4:2 dem 18-jährigen Maximilian Öller. „Wenn der Verein leben will, ist das nötig“, sagt Markus Burkart über die Integration der Jugend. Auch bei Kollege Weber richtete sich der Blick gen Zukunft. „Wir greifen nächstes Jahr in der B-Klasse wieder an.“

SG Farchant/Oberau – ESV Penzberg II 3:2 (0:1)

Oftmals ist die Luft raus bei Mannschaften, wenn sie vor den finalen Saisonspielen ihr Ziel schon erreicht oder verpasst haben. Nicht so bei der SG Farchat/Oberau. Die wollte sich keinesfalls etwas nachsagen lassen und kam als Meister trotz zweimaligem Rückstand beim ESV Penzberg II jeweils zurück und feierte schlussendlich noch den Sieg. Zunächst sei sein Team lethargisch aufgetreten, erzählt SG-Coach Julian Ritter, „dann aber haben wir gezeigt, warum wir aufgestiegen sind“. Das 0:1 fußte auf einem Fehler von Keeper Daniel Ostler, doch Sebastian Korthals als Doppeltorschütze und Matthias Baer konterten diesen und auch den zweiten Treffer von Penzbergs Markus Schlickenrieder. „Das ist die Qualität der Mannschaft“, lobte Ritter.

Aufrufe: 026.5.2025, 09:35 Uhr
ak/am/or/phiAutor