Wenn jeder mindestens einmal gegen jeden gespielt hat, lohnt sich ein erstes Fazit erst so richtig. Das haben wir in der Landesliga Rhein-Neckar getan und gleichzeitig wagen wir eine Prognose für die 13 verbleibenden Spieltage bis zum 1. Juni 2025.
Das ist eine Serie, die in die Landesliga-Geschichtsbücher eingehen wird. Eine komplette Halbserie ohne Niederlage spricht für ein Maximum an Konstanz bei der DJK/FC Ziegelhausen/Peterstal. Die Mannschaft von Spielertrainer Norbert Kirschner hat bereits in den badischen Pokalrunden vor dem Landesliga-Auftakt ihre Stärke nachgewiesen und dabei drei Verbandsligisten aus dem Wettbewerb gekegelt.
In Liga hat sie daran nahtlos angeknüpft, zur Winterpause grüßt sie von der Tabellenspitze. Wäre da nicht der FV Brühl, könnte man den "Köpfel-Kickern" beinahe schon zur Meisterschaft gratulieren. Die Mannheimer liegen jedoch nur drei Punkte zurück und haben eine Partie in der Hinterhand. Es bahnt sich also ein Zweikampf an, der am 25. Mai und vorletzen Spieltag auf dem Köpfel sein Finale finden kann.
"Wir haben in die Spur gefunden", sagte Frank Engelhardt Anfang November. Sein ASV Eppelheim lief den Topteams von Anfang an hinterher, fünf Niederlagen aus den ersten sechs Partien sind eine dermaßen große Hypothek, dass etwaige Aufstiegsträum bereits Ende September ausgeträumt waren.
Danach sammelten Engelhardt und seine Schützlinge fleißig Punkte, was sie bis auf den sechsten Rang nach vorne katapultiert hat. Sehr bitter war die 0:1-Niederlage im letzten Spiel des Jahres in Lobbach, die nicht nur Platz fünf kostete, sondern der Zuversicht mit einer Erfolgsserie 2025 vielleicht noch einmal in Nähe der Spitzenteams zu kommen, einen herben Dämpfer versetzte.
Eben jene SG-SV Lobbach hat als amtierender Heidelberger Kreisligameister mit 23 Punkten genauso viele wie Eppelheim und somit den anvisierten Klassenerhalt im Prinzip schon sicher. Zwei Spieltage vor der Winterpause sah es mit 17 Zählern noch etwas durchwachsen aus, weshalb Trainer Patrick Münkel sagte: "Wenn wir mit 20 Punkten in den Winter gehen würden, wäre das in Ordnung und würde angesichts unserer Leistungen auch passen."
Gesagt und mehr getan. Die Lobbacher gewannen gegen den VfR Mannheim II (2:0) sowie gegen den ASV Eppelheim (1:0) und machten aus einer guten einer herausragende erste Saisonhälfte.
Der FV Nußloch hat ebenfalls die letzte Partie des Jahres genutzt, um einen ganz wichtigen Dreier mitzunehmen. Gegen die SpVgg 06 Ketsch gab es ein 3:2, nachdem die 0:1-Niederlage gegen Horrenberg in der Woche zuvor Trainer Steffen Kochendörfer dazu veranlasste sich, "mehr Gier", von seinen Spielern zu wünschen.
Für eine stärkere Rück- als Hinserie spricht die Aussicht auf die Rückkehr dreier Routiniers, die in der Vorrunde nicht, oder nur kaum zum Einsatz gekommen sind. Der 31-jährie Kochendörfer selbst, sein Trainerkollege Daniel Herm (33) sowie Tobias Keusch (33) könnten dann gemeinsam auf dem Feld stehen und dank ihrer langjährigen Regionalliga-Erfahrung das Nußlocher Spiel auf ein höheres Niveau heben.
Beinahe hätte die SG Horrenberg richtiggehend euphorisch in die Pause gehen dürfen. Nach Siegen gegen Neckarau (2:1) und in Nußloch (1:0) hat sich die Keitel-Elf auf einen Nichtabstiegsplatz nach vorne gearbeitet. In der letzten Partie bei der SG Kirchardt hat sie allerdings den erhofften Big Point verpasst. Statt mit einem Sieg auf sieben Punkte davonzuziehen, unterlagen die Horrenberger mit 1:2 im Kettenwald und gehen mit dem hauchdünnen Polster von einem Zähler auf die Abstiegsrelegation in die Winterpause.