2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

KNAPP, ABER HOCHVERDIENT: FSV WEITER

SV Elversberg: Zweitliga-Aufsteiger fast ebenbürtig

Verlinkte Inhalte

Erster Pflichtspiel-Erfolg im neuen Heimtrikot: Der 1. FSV Mainz 05 um Ludovic Ajorque bejubeln das Weiterkommen in Elversberg. Die Rheinhessen setzten sich beim Zweitligisten SV Elversberg mit 1:0 (0:0) durch.

Erfolgreicher Pflichtspiel-Auftakt im Saarland: Nach über weite Strecken dominant gestalteten, aber jederzeit packenden 90 Minuten hat sich der 1. FSV Mainz 05 in der ersten Runde des DFB-Pokals bei der SV Elversberg durchsetzen können. Das einzige Tor beim 1:0 (0:0)-Erfolg gelang dabei Ludovic Ajorque per Elfmeter - im Anschluss an eine Energieleistung seines Landsmanns Anthony Caci -, dem vor der Pause fälschlicherweise ein astreines Tor aberkannt worden war. In Gefahr geriet das Weiterkommen des FSV einzig in der Schlussphase noch einmal bei einer Doppelchance der Gastgeber, die zuvor kaum einmal zum Abschluss gekommen waren.

Ohne Neuzugang war der FSV in die Partie gegangen, sowohl Tom Krauß als auch Sepp van den Berg und Daniel Batz nahmen im Saarland auf der Bank Platz. Bo Svensson, der aufgrund seiner Innenraumsperre in Folge der Roten Karte aus dem DFB-Pokal-Spiel gegen Bayern München, ohnehin nicht am Spielfeldrand hätte Platz nehmen dürfen, hatte die Reise aufgrund einer leichten Erkrankung gar nicht erst mit angetreten. Da Andreas Hanche-Olsen und Maxim Leitsch angeschlagen nicht zur Verfügung standen, übernahm in Elversberg Mittelfeld-Abräumer Dominik Kohr die zentrale Position in der Mainzer Fünferkette.

FSV schnuppert früh an der Führung

Die erste Gelegenheit einer zunächst ausgeglichenen Anfangsphase sollte der Bundesligist haben, als es das erste Mal schnell über den linken Flügel ging. Caci brach bis zur Grundlinie durch und flankte scharf nach innen, wo Kevin Conrad vor Ajorque am Ball war und seinen Torhüter Nicolas Kristof vor die erste Bewährungsprobe stellte (7.). Zwei Minuten später kam der französische Torjäger selbst von der Strafraumgrenze erstmals zum Abschluss, doch erneut war der Keeper des Zweitligisten zur Stelle (9.). Der FSV erarbeitete sich gegen den gefällig mitspielenden Außenseiter nach und nach ein klares Chancenplus: So versuchte es Edimilson in der 13. Minute aus der Distanz (knapp vorbei), eine Minute später zog Leandro Barreiro aus 16 Metern mit links ab und zwang Kristof ein weiteres Mal zum Eingreifen (14.). Der 23-jährige Schlussmann war ohne Zweifel der Mann der ersten 20 Minuten, spätestens nachdem er einen Kopfball Karim Onisiwos im Anschluss an einen durch Edimilson getretenen Eckball reaktionsschnell an den Pfosten lenken konnte (19.). Der FSV stellte den Gegner mit seinem variablem Offensivspiel - Jae-sung Lee, Ajorque und Onisiwo rotierten viel - immer wieder vor Probleme, verpasste aber, sich früh zu belohnen. Und so schnupperten wenig später die Gastgeber erstmals an einem Treffer. Zunächst traf Jannik Rochelt nach einer Hereingabe des Ex-Mainzers Maurice Neubauer aus elf Metern über den Ball (22.). Eine Minute später landete dann ein Schlenzer von Wahid Faghir rund einen halben Meter über dem Gehäuse von 05-Kapitän Robin Zentner. Es war eine lebhafte Auseinandersetzung mit reichlich Torabschlüssen. Im direkten Gegenzug nahm wieder Barreiro im Zentrum Tempo auf, zielte aber aus 18 Metern zu hoch (23.).

Zu Abschlusssituationen kam es im Anschluss seltener, die Überlegenheit des Bundesligisten sollte sich bis zur Halbzeitpause jedoch auch in Zahlen ausdrücken. Zehn zu eins Abschlüsse aus 05-Sicht standen da zu Buche. Eine ganz knifflige Situation in der 43. Minute wurde zudem gegen den FSV entschieden. Anton Stach hatte Ajorque mit einem langen Ball aus der eigenen Hälfte auf die Reise geschickt, der Franzose im Strafraum volley abgezogen und getroffen, dem Tor wurde aufgrund einer vermeintlichen Abseitsposition jedoch die Anerkennung verweigert - eine eher falsche Entscheidung, die durch den in der ersten Pokal-Runde fehlenden Video-Assistenten nicht mehr überprüft werden konnte. Mit einem torlosen Remis ging es wenig später in die Katakomben.

Lee scheitert mehrfach, Cacis Entschlossenheit besorgt die Führung

Mit Beginn des zweiten Durchgangs war dann auch geklärt, dass das Tor Ajorques zu unrecht nicht gezählt hatte, wie die TV-Bilder nahelegten. Viel Dominanz ohne Ertrag, doch der FSV blieb dran und drückte auch nach der Pause auf den ersten Treffer. Zunächst setzte Lee einen Kopfball nach Onisiwo-Flanke über das Gehäuse (55.). Nur eine Minute später stand der Südkoreaner schon wieder im Blickpunkt, als eine flache Hereingabe von Danny da Costa auf seinem rechten Fuß landete, Lukas Pinckert die Direktabnahme aber vor der Torlinie blocken konnte (56.). Die 05ER waren nah dran an einer hochverdienten Führung, fallen wollte sie aber nicht in dieser Phase. Auch nicht, als Stefan Bell in der 61. Minute von einer klasse Ecke Edimilsons profitierte und Kristof im Elversberger Tor zu einer weiteren Glanzparade zwang. Gefährlich wurde es auch in diesem zweiten Durchgang nur vor dem Tor der Gastgeber. So auch acht Minuten später, als das Leder über Barreiro bei Lee landete, der seinen Meister im unverändert starken Kristof fand (69.). Die längst in der Luft liegende Führung entsprang schließlich einer ganz kniffligen Szene. Caci nahm Fahrt auf und drang energisch in den Strafraum ein, wo er nach einer Grätsche Manuel Feils zu Fall kam. Schiedsrichter Martin Petersen entschied auf Elfmeter, über die Berechtigung konnten letztlich auch die Fernsehbilder kaum Aufschluss liefern. Ajorque waren diese leisen Zweifel herzlich egal. Der Franzose ließ Kristof keine Chance - 1:0 (73.).

MOMENT DER ERLÖSUNG

Noch einmal Zittern

Die Weichen für die Mainzer waren gestellt, und sie blieben dran. Fünf Minuten nach der Führung verpasste Onisiwo bei seinem Kracher ans Aluminium die Entscheidung (78.). Kurz darauf durften dann zwei Neu-Mainzer ihre Pflichtspiel-Debüts feiern, als die Sepp van den Berg und Tom Krauß Caci und Lee ersetzten (80.). Elversberg musste die Schlussphase schließlich dezimiert bestreiten, weil der Verursacher des Elfmeters in der 83. Minute auf der anderen Seite zu Fall kam und vehement Strafstoß forderte, wofür Petersen den 28-Jährigen mit Gelb-Rot vom Platz schickte. Wer dachte, die Messe sei nun gelesen, sah sich allerdings getäuscht, denn die eine Riesengelegenheit sollte sich dem Zweitligisten doch noch bieten. Kohr verlor das Leder auf Höhe des eigenen Strafraums an Rochelt, der querlegte auf den eingewechsleten Paul Stock, der zunächst mit einem Schlenzer am Innenpfosten scheiterte und den Nachschuss anschließend ans Außennetz setzte. Ganz viel Glück für den FSV in dieser Szene! Viel mehr sollte aber nicht mehr anbrennen in Elversberg, wo sich der Bundesligist zwar knapp, aber am Ende hochverdient durchsetzte.

Am kommenden Wochenende starten die 05ER dann auch in der Bundesliga in den Pflichtspiel-Betrieb, wenn am Sonntagnachmittag (15.30 Uhr) die Aufgabe bei Union Berlin wartet. Wiederum eine Woche später fordern die Rheinhessen dann Eintracht Frankfurt im ersten Heimspiel in der MEWA ARENA.

Die SV Elversberg hat am Freitag das Auswärtsspiel beim 1. FC Kaiserslautern (18.30 Uhr, Fritz-Walter-Stadion) vor sich.

Beim FSV Mainz 05 vertrat Mannschaftsmanager Babak Keyhanfar den erkrankten und gesperrten Trainer Bo Svensson. Er sagte: "Zunächst mal möchte ich meinen Respekt vor der Leistung der SV Elversberg zollen, wir waren von zwei Jahren in der Regionalliga hier, jetzt spielen sie 2. Bundesliga. Da haben wir uns stärker geschlagen als heute. Wir wussten um die Stärke, wir wussten das den Jungs zu transportieren. Wir hatten den Respekt. Das hat man über die Trainingswoche gespürt, dass die Jungs heiß waren. Wir haben das, was wir uns erarbeitet haben, heute auf den Platz gebracht. Von den Chancen her gesehen war es ein verdienter Sieg. Wir haben vergessen, den Sack zuzumachen. Deshalb war es dann auch das Pokalspiel, das die Zuschauer erwartet haben. Wir hatten da auch in der ein oder anderen Situation Glück gehabt. Es war ein glücklicher, aber verdienter Sieg. Wir haben es über 80 Minuten sehr gut gemacht, Wir haben verpasst, den Deckel zuzumachen. Mit den Chancen für Elversberg kamen die Fans dazu, Wir hatten dann nicht mehr die Sicherheit, auch von der Positionierung hat es dann nicht so gepasst. Wir hatten zuvor 75 Minuten Zeit, mehr als das eine Tor zu erzielen. So wurde es bis zum Schluss spannend. Wir müssen die Genauigkeit, die Boxbesetzung, den Torabschluss verbessern. Wir haben gut verteidigt, wir haben sie nicht auf die leichte Schulter genommen. Anthony Cace hat einen Schlag abbekommen, es war eine Vorsichtsmaßnahme, ihn rauszuholen, aber ich glaube nicht, dass es was Schlimmeres ist, er wird gegen Union Berlin wieder dabei sein".

Horst Steffen von der SV Elversberg sagte: "Wir wussten, dass wir heute gut verteidigen mussten, das ist uns über weite Strecken gut gelungen. Wir wollten das auch in der zweiten Hälfte fortsetzen. Wir wollten auch eigene Situationen kreieren, Wir haben uns in alles reingeschmissen, was Richtung Tor kam, wir brauchten dann auch etwas Glück. Wir hätten es durch Konter selber in unsere Richtung drehen können. Nach dem Elfmeterpfiff war das dann etwas anders, Wir haben dann mehr nach vorne geworfen, sodass wir mehr Torraumszenen gehabt haben. der Gegner hat nicht zugelassen, dass wir weitere Chancen bekommen haben, es war unsere Hoffnung, dass sie nach dem Tor nachlassen, das taten sie aber nicht. Jetzt machen wir einen Haken dran und freuen uns am Samstag auf das nächste tolle spiel in Kaiserslautern.

Aufrufe: 012.8.2023, 22:46 Uhr
Verein/FriedAutor