Der Abstiegskampf in den Amateurligen ist eine hochdramatische Angelegenheit. Vieles spricht dafür, dass die Fans im Kreis Kleve/Geldern an den ausstehenden vier Spieltagen noch voll auf ihre Kosten kommen. Offiziell endet die Saison am Sonntag, 1. Juni. Doch einiges spricht aktuell dafür, dass die Spielzeit noch in die Verlängerung geht. Relegation lautet das Stichwort. Die Extraschicht wird fällig, wenn die entscheidende Frage Klassenerhalt oder Abstieg bei Punktgleichheit noch geklärt werden muss. So ist die Situation der gefährdeten Mannschaften vor dem Endspurt.
Der 1. FC Kleve läuft rechtzeitig zur Höchstform auf. Die Mannschaft ist seit fünf Spielen ungeschlagen und hat in diesem Zeitraum neun Punkte gesammelt. Unter anderen gegen Spitzenreiter SpVg Schonnebeck (2:2) und den Tabellenvierten SC St. Tönis (4:1). Die Rot-Blauen wirken ganz einfach sehr stabil.
Noch ist die Messe bei aktuell fünf Punkten Vorsprung auf Abstiegsplatz 15 allerdings noch nicht gelesen. Am Freitag stellt sich Angstgegner ETB SW Essen am Bresserberg vor – da kann’s ganz schnell einmal wieder richtig eng werden. Aber Altmeister Georg Mewes hat ja schon in der Winterpause gesagt: „Wir retten uns am vorletzten Spieltag. Sonst wär’s ja irgendwo auch langweilig.“
Chance auf den Klassenerhalt:
90 Prozent.
Drei Absteiger aus dem Kreis Kleve/Geldern stehen bereits fest. Der 1. FC Kleve hatte seine Reserve bereits vor dem Saisonstart zurückgezogen, die SV Hönnepel-Niedermörmter war vom ersten Spieltag an chancenlos. Seit vergangenem Sonntag hat auch der TSV Wachtendonk-Wankum endgültig Planungssicherheit. Bleibt der packende Dreikampf gegen Relegationsplatz 15, den sich Aufsteiger Alemannia Pfalzdorf (aktuell 30 Punkte) mittlerweile schon seit Wochen mit dem TuS Xanten (32) und dem TSV Krefeld-Bockum (33) liefert.
Noch hat die Mannschaft von Trainer Thomas Erkens ihr Schicksal in der eigenen Hand. Am vorletzten Spieltag stellt sich der Rivale aus Krefeld im Heribert-Ramrath-Stadion vor, zum Schluss könnte es ein echtes Endspiel am Xantener Fürstenberg geben. Für die Alemannia kommt die Situation nicht unerwartet. „Wir hatten den Spielern schon vor der Saison geraten, für die Mannschaftsfahrt einen zeitlichen Puffer einzuplanen“, sagt Teammanager Gilbert.
Sollte es zur Relegation kommen, trifft die Alemannia am Mittwoch, 4. Juni, und Sonntag, 8. Juni, in Hin- und Rückspiel auf den Drittletzten der Düsseldorfer Bezirksliga, Gruppe 1. Die potenziellen Gegner heißen HSV Langenfeld, SSV Berghausen und Ratingen 04/19 II.
Chance auf den Klassenerhalt: 60 Prozent.
Trotz des jüngsten 6:0-Erfolgs bei Viktoria Winnekendonk hat sich der abgeschlagene Tabellenletzte Arminia Kapellen schon seit Monaten mit dem Abstieg abgefunden. Nur noch eine Minimalchance auf den Klassenerhalt haben der SV Straelen und der SV Nütterden, die mit jeweils 18 Punkten auf dem Konto die sicheren Abstiegsplätze 14 und 15 belegen. Bleiben noch zwei Mannschaften, deren Schicksal davon abhängig sein könnte, was eine Etage höher passiert. Sollte Alemannia Pfalzdorf in der Endabrechnung nur Platz 15 belegen und anschließend in der Relegation scheitern, wird Rang 13 im Kreisliga-Oberhaus zum Abstiegsplatz, weil sich in diesem Fall vier Mannschaften aus dem Kreis Kleve/Geldern aus der Bezirksliga verabschieden. Diesen belegt aktuell der SV Issum mit 23 Punkten, auf Platz zwölf steht die SGE Bedburg-Hau II mit 26 Zählern. „Sicherlich guckt bei uns der eine oder andere auf den Liveticker, wenn Pfalzdorf oder Xanten spielen. Ich mache das nicht, weil ich ganz einfach erwarte, dass wir unsere Hausaufgaben machen. Dann sind wir auch nicht abhängig von anderen Vereinen“, sagt Trainer Thorsten Fronhoffs, der die Mannschaft noch vor der Winterpause in einer fast schon aussichtslosen Situation übernommen hatte und jetzt die Mission Klassenerhalt selbstverständlich erfolgreich beenden möchte.
Das Restprogramm spricht durchaus für die Rot-Weißen aus dem Altbierdorf. Am Sonntag geht’s gegen den SC Auwel-Holt, anschließend gegen die Kellerkinder SV Straelen und Arminia Kapellen. Am letzten Spieltag führt die Reise nach Winnekendonk. Thorsten Fronhoffs: „Ab sofort möchte ich keine Ausreden mehr hören, die Mannschaft muss liefern.“
Chancen auf den Klassenerhalt:
SV Issum 80 Prozent, SGE Bedburg-Hau II 70 Prozent.