2025-12-03T05:51:34.672Z

Allgemeines
Das letzte Saison-Wochenende hält im Kreis Kleve-Geldern Dramatik bereit.
Das letzte Saison-Wochenende hält im Kreis Kleve-Geldern Dramatik bereit. – Foto: Pascal Derks

Kleve-Geldern: Die Lage vor dem packenden Saisonfinale

Hochspannung ist in der Bezirksliga angesagt. Dort könnte es eine fast wahnwitzige Verlängerung der Saison geben. In der Kreisliga A sorgt der Rückzug des SC Auwel-Holt für Aufatmen und neue Hoffnung beim SV Nütterden.

Holger Tripp setzte sich am Sonntagabend direkt an den Schreibtisch. Der Vorsitzende des Fußballausschusses im Kreis Kleve/Geldern, der auch Staffelleiter der Oberliga, der Gruppe 4 der Bezirksliga und der Kreisliga A Kleve/Geldern ist, erledigte nach der Rückkehr vom Top-Spiel der Oberliga zwischen ETB SW Essen und der SpVg Schonnebeck (4:1) die Hausaufgaben, die ihm durch die Resultate des vorletzten Spieltages in den Amateurligen aufgegeben worden waren.

Holger Tripp setzte in den Staffeln, für die er verantwortlich ist, für das kommende Wochenende alle Spiele, in denen es im Auf- oder Abstiegskampf noch um etwas geht, zeitgleich an. Er hatte besonders in der Gruppe 4 der Bezirksliga eine Menge zu tun, weil dort sechs der acht Partien des letzten Spieltags noch von Bedeutung sind – mehr Spannung geht eigentlich nicht.

Auch in der Oberliga sind noch nicht alle Fragen geklärt, was unter anderem mit dem KFC Uerdingen zusammenhängt. Wenn der Verein, den wirtschaftliche Unvernunft erneut in die Insolvenz getrieben hat, bis zum Wochenende den Beschluss fällt, in welcher Liga er denn künftig anzutreten gedenkt, könnte das noch für neue Spannung im Abstiegskampf der Oberliga sorgen. Und auch die SV Hönnepel-Niedermörmter könnte noch Einfluss auf den Abstieg in der A-Liga nehmen.

Das hat der SC Auwel-Holt schon getan, der am Montagabend offiziell mitgeteilt hat, sein Team in der kommenden Saison nicht mehr für die A-Liga, sondern die Kreisliga B zu melden. Davon profitieren drei Mannschaften im Kreisliga-Oberhaus. Die Lage in den Ligen:

Oberliga

Drei Teams kommen noch für den Titel infrage: Spitzenreiter SSVg Velbert (71 Punkte), die SpVg Schonnebeck und ETB Schwarz-Weiß Essen (beide 69). Viel spricht für dafür, dass Velbert mit einem Sieg bei den Sportfreunden Baumberg die sofortige Rückkehr in die Regionalliga perfekt macht.

Im Abstiegskampf sind der 1. FC Kleve und der 1. FC Monheim seit Sonntag aus dem Schneider. Und der TVD Velbert ist nach dem 0:2 in Kleve definitiv abgestiegen. Der Mülheimer FC 97, Union Nettetal (beide 27 Punkte) und die Sportfreunde Niederwenigern (28) sind aktuell auch Landesligisten. Es sei denn, der KFC Uerdingen entscheidet bis Sonntag, den Neuaufbau in einer tieferen Klasse als in der Oberliga zu starten. Dann würde es nur drei Absteiger aus der Oberliga geben – und die Hoffnung in Mülheim, Nettetal und Niederwenigern wieder leben.

Bezirksliga, Gruppe 4

Die Planer von diversen Mannschaftsfahrten haben schon seit Wochen regelmäßig Schnappatmung, weil in der Gruppe eine wahnwitzige Verlängerung der Saison droht. Einzig in den Spielen des Meisters Viktoria Goch, der Schlusslicht SV Hönnepel-Niedermörmter am Samstag, 15 Uhr, zum gemeinsamen Bezirksliga-Kehrhaus empfängt, und des TuS Asterlagen gegen die DJK Twisteden (Samstag, 18 Uhr) geht’s nur darum, zum Abschluss noch einmal ein bisschen Spaß zu haben. Damit ist aber schon Schluss mit lustig beim Saisonfinale.

Wobei die Frage, wer sich die Vizemeisterschaft und die damit verbundene Teilnahme an Aufstiegsspielen zur Landesliga sichern wird, noch leicht zu beantworten ist. Der Tabellenzweite VfL Tönisberg geht mit zwei Punkten Vorsprung vor dem FC Neukirchen-Vluyn, der beim SV Rindern spielt, ins Saison-Finale und hat zudem beim TSV Wachtendonk-Wankum eine durchaus lösbare Aufgabe.

Weiter unten in der Tabelle wird’s enorm spannend und könnte es richtig kurios werden. In der Abstiegszone muss zwar nur noch die Frage geklärt werden, wer als Viertletzter in der Relegation gegen den Viertletzten der Gruppe 1 antreten muss. Es besteht aber die Möglichkeit, dass am Ende fünf Teams punktgleich sind. Das könnte dafür sorgen, das die eine oder andere Mannschaft den Flieger zur Abschluss-Tour nach Malle oder sonst wohin verpasst. Alemannia Pfalzdorf will am 18. Juni abheben.

Die Ausgangslage: Die SGE Bedburg-Hau, die in der vergangenen Saison schon nach Entscheidungsspiel und folgender Relegation aus der Landesliga abgestiegen ist, der VfB Uerdingen (beide 40 Punkte), der VfL Repelen (39), Alemannia Pfalzdorf und der TSV Krefeld-Bockum (beide 37) sind die Wackelkandidaten.

Die Duelle am Sonntag, 15.30 Uhr: Der SGE Bedburg-Hau, die Borussia Veen erwartet, und dem VfB Uerdingen, der beim TSV Krefeld-Bockum antritt, reicht ein Remis zur Rettung. Der VfL Repelen muss beim Kevelaerer SV gewinnen, um auf Nummer sicher zu gehen. Und Alemannia Pfalzdorf, das beim TuS Xanten spielt, und Krefeld-Bockum wären bei einem Erfolg nur gerettet, wenn es Schützenhilfe gibt.

Die Entscheidungsspiele: Wenn zwei Teams punktgleich sein sollten, wird der Teilnehmer an der Relegation in Hin- und Rückspiel ermittelt. Bei drei Mannschaften mit gleichem Punktestand wird in Duellen jeder gegen jeden ausgespielt, wer in die Relegation muss. Bei vier Mannschaften wird es zwei Runden mit K.o.-Spielen geben. Bei fünf Teams müssten sogar drei Runden ausgetragen werden. Und dann wäre die Fahrt der Alemannia an den Ballermann so richtig in Gefahr.

Kreisliga A Kleve/Geldern

Der SC Auwel-Holt hat dem letzten Spieltag im Oberhaus des Kreises Kleve/Geldern einige Spannung genommen. Denn im Abstiegskampf kann auf dem Rasen nichts mehr verändert werden. Der Viertletzte SV Issum, die SGE Bedburg-Hau II und Grün-Weiß Vernum können aufatmen, weil nach dem Rückzug des Straelener Klubs höchstens noch drei Teams eine Klasse runter müssen.

Neue Hoffnung kann der Drittletzte SV Nütterden schöpfen. Er bleibt in der Liga, wenn Alemannia Pfalzdorf sich in der Bezirksliga rettet oder die SV Hönnepel-Niedermörmter sich bis Sonntag entscheidet, in der kommenden Saison nicht in der A-Liga anzutreten. Die SV Hö.-Nie. hatte diesen Schritt für den Fall angekündigt, dass kein Team für die Klasse auf die Beine gestellt werden kann.

Auf dem Platz wird beim Saison-Finale in der Kreisliga A somit nur noch der zweite Aufsteiger neben Meister TSV Weeze gesucht. Der Tabellenzweite Viktoria Goch II kann den Durchmarsch am Sonntag, 15 Uhr, mit einem Sieg beim SC Auwel-Holt perfekt machen. Der Tabellendritte Viktoria Winnekendonk muss parallel erst einmal seine Hausaufgaben mit einem Sieg gegen den SV Issum machen und dann auf einen Gocher Patzer hoffen – Entscheidungsspiele sind auch hier nicht ausgeschlossen.

Aufrufe: 029.5.2025, 13:00 Uhr
Joachim SchwenkAutor