2024-05-15T11:26:56.817Z

Vereinsnachrichten

Kleiner Verein will Image aufpolieren

FC Wischhafen/Dornbusch

Der FC Wischhafen/Dornbusch blickt auf eine starke Saison, spricht davon, dass drei der vier Herren-Teams aufgestiegen seien. Die Verantwortlichen führen dies auf das „Aufbrechen alter Krusten“ zurück und wappnen sich für die neue Saison.

Fußball-Obmann Hans-Jürgen Kühlcke und Trainer Sascha Draack blicken auf den Rasen im Wischhafener Elbestadion und grübeln. Liegt hinter dem FC die erfolgreichste Saison der 19-jährigen Vereinsgeschichte? "Sportlich sind wir ja nicht richtig aufgestiegen", sagt Kühlcke. Draack wirft ein: "Es war schon eine erfolgreiche Saison."

Denn: Die zweite Mannschaft ist als Nachrücker am Grünen Tisch von der dritten in die zweite Kreisklasse aufgestiegen. Die dritte Mannschaft hat, nachdem sie im ersten Teil der Saison aus der 4. in die 5. Kreisklasse "abgestiegen" ist, dort den zweiten Platz belegt und damit, so Kühlcke, den Aufstieg geschafft. Und: Die Ü40 hat den Sprung von der 2. in die 1. Kreisklasse vollzogen - ebenfalls am Grünen Tisch. Der FC verzeichnet also drei Aufstiege. Wobei...Streng genommen ist die dritte Mannschaft gar nicht aufgestiegen. Wie der NFV-Kreis Stade auf Nachfrage bestätigte, wird es in der kommenden Saison durch rückläufige Mannschaftszahlen keine 5. Kreisklasse geben, dafür nur noch eine Vierte mit zwölf Teams, die in Hin- und Rückrunde gegeneinander spielen. Darunter Wischhafen/Dornbusch.

Wer Kühlcke und Draack zuhört, bemerkt, dass die beiden damit zufrieden sind, wie die Saison gelaufen ist. Da ist die zweite Mannschaft, die sich zuvor auf einer Talfahrt ohne "richtigen" Trainer (Draack) befand und nur den Absturz in die 4.Kreisklasse verhindern wollte, letztlich aber bis kurz vor Saisonende eine realistische Chance auf den sportlichen Aufstieg hatte. Und da ist die dritte Mannschaft, die abgemeldet werden sollte, sich aber stabilisiert und nur zwei schlechte Spiele abgeliefert habe, so Kühlcke.

Die Verantwortlichen führen das auf das "Aufbrechen alter Krusten" zurück. Die 45 Spieler der Zweiten und Dritten wurden neu auf die beiden Mannschaften verteilt - nach Leistung und Trainingsfleiß. Und beide Mannschaften bekamen jeweils zwei Trainer, was in den unteren Spielklassen nicht die Regel ist. Trainer Thomas Jäger rückte von der dritten in die zweite Mannschaft auf. Genau wie Innenverteidiger Robert Schütt, der sich für die Zweite empfahl und Kapitän wurde. Zwar konnte die erste Mannschaft keinen Aufstieg feiern, verkaufte sich als Aufsteiger in der Kreisliga aber überraschend gut. Nach einer starken Hinrunde beendete der FC die Saison auf Platz sechs. "Diese Euphorie wollen wir jetzt mitnehmen", sagt Draack, Trainer dieser Mannschaft, in dem Wissen, dass dem Verein eine schwierige Saison bevorsteht. Dazu müsse sich der FC verstärken, findet aber nur schwer Personal. "Wir leben neben einem großen Nachbarn", sagt Kühlcke und blickt Richtung Süden, Richtung SV Drochtersen/Assel. Der Verein hat eine große Strahlkraft in der Region, stellt allein im Herren-Bereich sieben Mannschaften. Der FC mit seinen vier Herren-Teams setze dagegen vor allem auf Eigengewächse, sagt Kühlcke."Wir müssen bekannter werden", sagt Draack. Dem FC hafte der Ruf des unauffälligen Vereins an, gegen den zu spielen, ungemütlich sei. Immerhin ist die Begrüßung herzlich: Gast-Vereine bekommen bei den Spielen der Ersten einen Kasten Bier.

Um kurzfristig neue Spieler zu rekrutieren, veranstaltet der FC Wischhafen/Dornbusch kommende Woche ein Probetraining und wirbt mit seinem intakten Vereinsleben. "Der Zusammenhalt ist gut", sagt Draack. Zur Abschlussfeier etwa seien nahezu alle Spieler gekommen. Um langfristig den Spielbetrieb sicherzustellen, wollen die Verantwortlichen mit den Schulen kooperieren. Draack: "Wir brauchen mehr Spieler." Und Sponsoren. Bisher hat der Verein einen Pool von zehn Sponsoren. "Wir tun uns schwer, neue Partner zu finden", sagt Draack. Der Blick geht wieder gen Süden. Als der FC Wischhafen/Dornbusch im Jahr 2000 gegründet wurde, lautete das Ziel: Aufstieg in die Bezirksliga (damals: Bezirksklasse). Das aber hat der Verein bis heute nicht erreicht. Vielleicht können die Verantwortlichen in einem Jahr wieder Erfolge vermelden.


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Aufrufe: 03.7.2019, 18:00 Uhr
Tageblatt / Von Tim ScholzAutor