2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Pure Freude: Simon Skarlatidis (m.) und Patrick Hobsch (r.) schossen die SpVgg Unterhaching zu einem verdienten Sieg bei Türkgücü München. Damit steht das Team von Sandro Wagner weiterhin auf Rang zwei - punktgleich mit Spitzenreiter Würzburg.
Pure Freude: Simon Skarlatidis (m.) und Patrick Hobsch (r.) schossen die SpVgg Unterhaching zu einem verdienten Sieg bei Türkgücü München. Damit steht das Team von Sandro Wagner weiterhin auf Rang zwei - punktgleich mit Spitzenreiter Würzburg. – Foto: Sven Leifer

Kickers entscheiden Spitzenspiel spät - Haching bleibt am Primus dran

15. Spieltag in der Regionalliga Bayern - die Partien am Feiertag: Bayern II kassiert zweite Pleite in Folge +++ Illertissen landet Big Points im Tabellenkeller +++ Rain und Fürth II verpassen Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz +++ Herzner sichert Ansbach Punkt gegen Schweinfurt

Neun Partien standen am Feiertagsspieltag in der Regionalliga Bayern auf dem Plan. Lediglich das Spiel zwischen dem VfB Eichstätt und dem TSV Buchbach musste wegen Unbespielbarkeit des Platzes verschoben werden. In den anderen Stadien war jedoch einiges geboten. Die Kickers Würzburg gewinnen trotz Pausenrückstand das Topspiel gegen Wacker Burghausen, Haching setzt sich im Münchner Duell bei Türkgücü durch und Augsburg II springt durch den zweiten Dreier in Serie auf Rang 15. Auch Illertissen kann noch gewinnen und hält den Anschluss an die Relegationsplätze.

Es war das Topspiel des 15. Spieltags: Vor 3409 Zuschauern hatte der Tabellenführer den Dritten aus Burghausen zu Gast. Den besseren Start in die Partie erwischten die Gastgeber, weder Benjika Caciel (8.) noch Thomas Haas (26.) konnten ihre Chancen aber verwerten. Ganz anders sah's dagegen auf der Gegenseite aus. Mit der ersten richtigen Torchance brachte Thomas Winklbauer den SV Wacker in Front: Nach guter Balleroberung und Vorarbeit von Jerome Läubli stand der 23-Jährige richtig und traf aus sechs Metern zur Führung (30.). Bereits das dritte Tor in den letzten drei Partien für den Mittelfeldspieler und das achte in der laufenden Spielzeit.

Würzburg erhöhte in der Folge den Druck, hätte jedoch kurz nach der Pause fast das 0:2 schlucken müssen, als Andrija Bosnjak frei vor dem Tor auftauchte, aus fünf Metern aber vergab (49.). Das bestraften die Kickers nur zwei Zeigerumdrehungen später, als Felix Göttlicher nach einer Ecke am höchsten stieg und zum 1:1-Ausgleich einköpfte (51.). Im weiteren Spielverlauf hatten beide Teams ihre Möglichkeiten, das Spiel auf ihre Seite zu ziehen, kurz vor dem Ende gelang das dann aber den Gastgebern. Saliou Sané bediente Dominik Meisel mustergültig, der aus zehn Metern flach ins linke Eck und zur umjubelten Führung traf (85.). Burghausen warf nochmal alles nach vorne und fing sich in der letzten Aktion des Spiels noch einen Konter, den Ivan Franjic im leeren Tor unterbrachte und zum 3:1-Endstand veredelte (90.+4).

Der SV Wacker geht nach elf Partien mal wieder ohne Zählbares vom Platz und verliert die Kickers mit nun acht Punkten Rückstand etwas aus den Augen. Das Team von Coach Hannes Sigurdsson steht nach wie vor auf Platz drei. Die Kickers bleiben durch den siebten Ligasieg in Serie auf Rang eins - punktgleich mit der Spielvereingung Unterhaching.

Die Hachinger um Coach Sandro Wagner konnten im Stadtduell bei Türkgücü München den vierten Dreier in Serie bejubeln und marschieren somit weiter im Gleichschritt mit dem Spitzenreiter. Vor 943 Zuschauern im Stadion an der Grünwalder Straße waren die Gäste vom Anpfiff weg die aktivere Mannschaft, gingen aber zunächst zu leichtfertig mit ihren Gelegenheiten um. Als Schiedsrichter Dr. Markus Huber nach einem Foul von Türkgücü-Keeper Johann Hipper auf Strafstoß entschied, traf Patrick Hobsch mit einem Lupfer in die Mitte die falsche Entscheidung, denn Hipper roch den Braten und konnte den Ball entspannt entschärfen (27.). Kurz vor der Pause agierte der Hachinger Stürmer aber entschlossener und köpfte nach einem Freistoß von Simon Skarlatidis aus sechs Metern zur 1:0-Pausenführung ein.

Kurz nach der Pause war es dann Skarlatidis selbst, der die Gäste auf die Siegerstraße brachte. Und wie! Nach einem Ballverlust der Münchner schaltete er schnell und lupfte den Ball technisch anspruchsvoll aus 30 Metern über den zu weit vor dem Tor stehenden Hipper hinweg ein (50.). Mitte des zweiten Spielabschnitts war dann erneut Hobsch zur Stelle, der die Kugel zum 3:0-Endstand ins Netz chipte (64.).

Haching bleibt punktgleich mit Würzburg auf Rang zwei, Türkgücü rutscht durch die Niederlage auf Rang sieben ab.

Im Duell der Profireserven waren die viertplatzierten Gastgeber gegen die auf Rang 17 stehenden Fuggerstädter nicht nur der klare Favorit, sondern erwischten auch den optimalen Start vor 259 Zuschauern. Nach einem schönen Spielzug legte Nathaniel Brown den Ball zu Simon Joachims ab, der aus sechs Metern zur frühen Führung traf (6.). Die Gäste ließen sich durch den Rückstand aber nicht aus der Ruhe bringen. Nach 19 Minuten wurde Franjo Ivanovic im Nürnberger Sechzehner von den Beinen geholt, Thomas Stein zeigte auf den Punkt. Der Gefoulte trat selbst an und besorgte den Ausgleich (20.). Augsburg wurde mutiger und kam vor der Pause zweimal nach Flanke von Aaron Zehnter durch Fabian Wessig zum Abschluss, aber nicht zur Führung (32./38.).

Halbzeit zwei begann mit einem Schock für die Gastgeber, da der Torschütze vier Minuten nach Wiederbeginn verletzungsbedingt vom Platz musste. Nach 67 Minuten erwischte es dann den Unparteiischen, der sich eine Verletzung zuzog und nicht mehr weitermachen konnte. Nach über 20 Minuten Pause ging es unter der Leitung seines Assistenten Marcel Krauß weiter. Während die Nürnberger vor allem durch Standards Gefahr ausstrahlten, kam von den Gästen offensiv nichts mehr. Bis sich der nach einer Stunde eingewechselte Dorian Cevis aus 16 Metern ein Herz fasste und mit einem absoluten Traumtor in den linken Winkel für den etwas überraschenden Auswärtssieg des FCA sorgte (90.+22).

Augsburg springt durch den zweiten Dreier in Serie aus der direkten Abstiegszone auf Relegationsplatz 15, der Club verliert nach drei Siegen in Folge mal wieder und bleibt auf Rang vier in der Tabelle.

Von den Augsburgern überholt wurden sowohl der TSV Rain/Lech als auch die zweite Mannschaft der SpVgg Greuther Fürth. Im Duell der beiden schwächsten Sturmreihen der Liga bekamen die 400 Zuschauer überraschenderweise hüben wie drüben einige Offensivaktionen zu sehen.

Während in Durchgang eins keine davon zu einem Treffer führte, klingelte es direkt nach Wiederanpfiff im Fürther Tor: Keeper Leon Schaffran spielte einen Fehlpass von hinten raus, den sich Johannes Müller auf der rechten Seite schnappte. Der legte den Ball auf Lucas Schraufstetter quer, der Schaffran mit seinem Abschluss auf Höhe des Elfmeterpunktes keine Abwehrchance ließ (46.). Nur kurze Zeit später legten sich die Hausherren aber selbst ein Ei, als sich Lukas Gerlspeck und sein Torwart Vincent Uder nicht einig wurden und Gerlspeck den Ball an Uder vorbei ins eigene Tor beförderte (53.). Trotz weiterer Möglichkeiten konnte keine der beiden Mannschaften mehr den Lucky Punch landen und den Sprung aus der Abstiegszone schaffen.

Das Kleeblatt steht mit nun 16 Zählern auf Platz 16, Rain mit einem Punkt weniger direkt dahinter auf dem ersten Abstiegsrang.

Zweite Niederlage in Folge für die Mannschaft von Trainer Martin Demichelis nach dem 2:4 gegen Fürth II am vergangenen Freitag: Nach 37 Minuten brachte Bayerns Keeper Tom Ritzy Hülsmann Joshua Endres beim Abwehrversuch zu Fall, Ingo Feser blieb cool und brachte die Gastgeber vor 1.502 Zuschauern in Führung (38.). Nicht einmal 60 Sekunden später verursachte Steffen Behr auf der Gegenseite ebenfalls einen Strafstoß, aber Eyüp Aydin knallte den Ball aus elf Metern an die Querlatte (40.).

Wenige Minuten nach Wiederanpfiff sorgte Timo Pitter für den 2:0-Endstand, als die Kugel aus dem Gewühl heraus vor seinen Füßen landete und er nicht lange zögerte und Hülsmann überwinden konnte (51.). Aubstadt hatte in der Folge alles unter Kontrolle und ließ die schwächelnden Bayern nicht mehr zurück ins Spiel kommen - Ingo Feser hätte das Ergebnis sogar noch deutlicher gestalten können (72.).

Der TSV feiert den vierten Heimsieg in Folge und springt auf Rang fünf, für die Bayern bedeutet die dritte Pleite in den letzten vier Spielen den Fall auf Rang elf.

Auf und Ab vor 1.300 Zuschauern im Xaver-Bertsch-Sportpark. Bastian Herzner tauchte nach einem Fehler in der Abwehr der "Schnüdel" Mitte des ersten Durchgangs alleine vor dem Tor auf und brachte die Hausherren in Führung, gleichbedeutend mit dem Pausenstand (20.).

Zehn Minuten nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste allerdings zurück, als Benjamin Hadzic nach einem Abschluss aus gut 20 Metern genau richtig stand und den Ball zum Ausgleich einschieben konnte (55.). Nur zwei Minuten später stellte Schweinfurt den Spielverlauf auf den Kopf, als Tim Kraus direkt das 2:1 für das Team von Christian Gmünder folgen ließ (57.). Den Aufsteiger aus Ansbach brachte das allerdings nicht aus der Ruhe. Mit Bastian Herzner hat die Spielvereinigung einen Akteur in den Reihen, bei dem nach zuvor elf Partien ohne Treffer der Knoten geplatzt ist. Bereits gegen Haching am vergangenen Freitag mit seinem ersten Saisontor erfolgreich, schnürte er in Minute 74 nach schöner Vorarbeit von Patrick Kroiß den Doppelpack zum 2:2-Endstand.

Die Spielvereinigung bleibt durch das leistungsgerechte Remis mit 19 Punkten auf Rang zwölf, die Schnüdel kassieren einen erneuten Rückschlag und stehen mit drei Punkten mehr auf einem enttäuschenden achten Platz.

Nach vier Niederlagen in Folge war der FV Illertissen zuletzt auf Abstiegsplatz 18 zurückgefallen, umso wichtiger war der Auswärtssieg für die Mannschaft von Sven Ackermann. Die Gäste verteidigten vor 375 Zuschauern von Beginn an leidenschaftlich und konnten kurz vor der Pause einen gut herausgespielten Konter zur Führung verwerten: Kento Teranuma vollendete nach einer Hereingabe vom rechten Flügel zum 1:0 (44.).

Man merkte dem FVI an, dass er nach der Halbzeitpause direkt dort weitermachen wollte, wo er aufgehört hat. Dementsprechend entschlossen kam das Kellerkind zurück aufs Feld. Unter tatkräftiger Unterstützung der Heimdefensive folgte das 2:0 für die Gäste. Nach einem Abwehrfehler kam Darius Held an den Ball und konnte aus halbrechter Position in die kurze Ecke einschieben (51.). Pipinsried schwächte sich anschließend selbst, als Marvin Jike für ein überhartes Einsteigen gegen FVI-Keeper Malwin Zok mit glatt Rot vom Feld musste (64.). In der Folge wurde es für den FCP noch schwieriger, fast wären die Gastgeber aber mit einem Treffer der Marke "Tor des Monats" zurückgekommen. Faton Dzemailji düpierte Zok mit einem Distanzhammer aus 40 Metern, der Ball klatschte aber nur auf die Querlatte (83.). Tief in der Nachspielzeit setzten die Gäste dann durch Hannes Pöschl, den Gökalp Kilic mit einem langen Ball bediente, den letzten Nadelstich zum 3:0-Endstand (90.+2).

Verdienter Sieg für den FV Illertissen, der durch den Dreier wieder Anschluss an die Nichtabstiegsplätze findet. Mit 15 Punkten steht der FVI einen Punkt hinter Relegationsplatz 16 - und auf Platz 14, der den direkten Klassenerhalt bedeutet, steht der FC Pipinsried. Das Team von Miljan Prijovic hat nun 17 Zähler auf der Habenseite.

Das Spiel wurde wegen der schlechten Platzverhältnisse in Eichstätt aufgrund der Regenfälle abgesagt. Ein neuer Termin steht noch nicht fest.

Aufrufe: 03.10.2022, 17:30 Uhr
Josef DillerAutor