
Kein Tag ohne eine schlechte Nachricht vom Regionalligisten KFC Uerdingen. Die für den 22. Januar geplante Jahreshauptversammlung fällt aus, da die Einladung an die Mitglieder nicht fristgerecht verschickt wurde. Auch deshalb ist Sven Hartmann zurückgetreten. Die Mannschaft soll am Donnerstag über einen Insolvenzplan informiert worden sein.
„Ich bin maßlos enttäuscht, dass die Mitgliederversammlung am 22.1. nicht stattfindet. Meine Kollegen im Ehrenrat und ich haben in den vergangenen Wochen unsere Hilfe angeboten, aktiv als vermittelnde Instanz bei der Vorbereitung und Organisation zu helfen. Aber Thomas Platzer hat uns am Montag mitgeteilt, dass dies nicht erwünscht ist. Daher haben wir unsere Bemühungen beendet“, erklärte am Donnerstag Sven Hartmann, der Vorsitzende des Ehrenrates und trat sofort von seinem Amt zurück: „Seit über 35 Jahren engagiere ich mich auf allen Ebenen beim KFC, aber aktuell erkenne ich den Verein nicht wieder." In den vergangenen Tagen habe er persönlich Kontakt zu KFC-Mitglieder gehabt, die ihn um Auskünfte zu unterschiedlichen Themen gebeten hätten. Dem Wunsch sei er gerne nachgekommen.
Damit aber nicht genug. Am Donnerstagabend haben sich die die Ereignisse weiter überschlagen. Vor Weihnachten hat FuPa bereits über eine mögliche Insolvenz des KFC Uerdingen berichtet. Diese Maßnahme scheint zunehmend wahrscheinlicher. Am Donnerstag soll Vorstandsmitglied Peter Kahstein die Mannschaft über seinen Insolvenzplan informiert haben. Das geht aus mehreren Berichten hervor. Beim Reviersport sollen sich außerdem Spieler geäußert haben, die noch immer auf Gelder aus dem vergangenen Jahr warten. "Egal, welche Info da kommt: Das ist für uns als Mannschaft nicht zufriedenstellend. Jeder hat sein Leben zu führen. Du stehst da und hast nichts auf dem Konto", heißt es. Es müssen zeitnah Schritte erfolgen.
Das Problem des KFC Uerdingen bleibt der interne Machtkampf: Während die Fraktion um Kahstein offenbar die Sanierung des ehemaligen Bundesligisten mit einer Insolvenz anpeilt, wollen Vorstandschef Thomas Platzer und Mehmet Eser, der mit seiner Agentur den Regionalligisten unterstützt, am 20. Januar einen Alternativplan vorstellen. Diese Zwietracht wird den KFC Uerdingen nicht weiterbringen, im Gegenteil. Es ist schon lange keine steile These mehr, dass der Verein die Saison in der Regionalliga West trotz seiner guten Leistungen nicht beenden könnte.
Ins Bild passt es daher auch, dass es KFC Uerdingen und der SV Sodingen in Ablöseverhandlungen auseinanderliegen.