Thomas Ellrich von der Kanzlei Voigt Salus hat am Dienstag als Insolvenzverwalter des KFC Uerdingen den Rückzug aus der Regionalliga West angekündigt. Der Verein hat den Status seiner Gemeinnützigkeit verloren und verfügt über keine finanziellen Mittel mehr, weshalb als Folge der MSV Duisburg in die 3. Liga aufgestiegen ist. Der KFC hat juristische Schritte gegen diese Entscheidung angekündigt.
Dass der Insolvenzverwalter und der Vorstand des KFC Uerdingen keine besten Freunde mehr werden, ist hinlänglich bekannt, schließlich haben die Verantwortlichen des KFC Ellrich schon öffentlich kritisiert. Nach der angekündigten Abmeldung des Vereins, der weitreichende Folgen für die Regionalliga West hat, will sich der Vorstand des ehemaligen Bundesligist erneut wehren.
Durch den angekündigten Rückzug des KFC Uerdingen werden alle Punkte, die von und gegen Uerdingen geholt wurden, in der Regionalliga West abgezogen. Das hat zur Folge, dass der MSV Duisburg unter anderem in die 3. Liga aufsteigt, Uerdingen gemeinsam mit Türkspor Dortmund in die Oberliga absteigt und der 1. FC Düren auf einen direkten Abstiegsplatz gefallen ist.
Wie aus der Pressemitteilung zur Insolvenz des KFC hervorgeht, verfügt Uerdingen weder über finanzielle Mittel, um die Saison noch fortzuführen, noch sind Spenden bzw. Unterstützungen zu erwarten, weil der Status der Gemeinnützigkeit aberkannt wurde. Die Kanzlei will den Verein endlich konsolidieren und teilt mit: "Ungeachtet der aktuellen Situation verfolgt die Insolvenzverwaltung das Ziel, den Traditionsklub im Rahmen eines Insolvenzplans zu entschulden und somit zu erhalten. Im Zuge dessen wollen Unterstützer und die Vereinsverantwortlichen ein tragfähiges Konzept für die Zukunft entwickeln, neue Strukturen schaffen und schließlich in der kommenden Saison mit einer soliden finanziellen Basis und einem neuen Team in der Oberliga antreten."
Dagegen wehren sich der KFC Uerdingen um Berater Mehmet Eser. Dem "kicker" teilt Eser mit, dass er wieder als Gönner einspringen wolle, um Kosten für die Rest-Saison zu übernehmen. Nur noch vier Spiele sind zu absolvieren, dabei wäre der KFC aller Voraussicht nach ohnehin abgestiegen, weil neun Punkte wegen der Insolvenz noch abgezogen würden. So erklärte Eser weiter, dass der Verein juristische Schritte sowie eine einstweilige Verfügung zur Fortsetzung des Spielbetrieb erreichen wolle. Der Rückzug ist durch den Verband bereits berücksichtigt.
Die Verantwortlichen des KFC Uerdingen sitzen allerdings nicht am längeren Hebel, das Sagen hat der Insolvenzverwalter. Für die Zukunft des Vereins kann es eigentlich nur gut sein, dass vor einem möglichen Neustart im Sommer jetzt erstmal Ruhe einkehrt. Ruhe, seriöses Arbeiten und ein nachhaltiger Aufbau sind die drei Elemente, die der KFC Uerdingen mehr denn je benötigt.