
Am Ende war es einfach nur noch Kampf. In der Grotenburg hatte beständiger Regen eingesetzt, der Platz war nach den vielen Belastungen der vergangenen Wochen kaum noch zu bespielen. Und so brachte der KFC Uerdingen die Schlussminuten der Partie gegen den TSV Meerbusch, die letztlich mit 2:1 gewonnen wurde, einfach nur noch ins Ziel. Sieg, drei Punkte, Ende.
Das „Wie“ war hinterher fast egal, Hauptsache gewonnen. Dennoch konnte die Leistung, die die Uerdinger in den 90 Minuten gezeigt hatten, als eher überschaubar zu bezeichnen. Die intensive Begegnung mit dem Spitzenreiter Ratingen 04/19 wenige Tage zuvor hatte merklich Kraft gekostet – und vermutlich auch noch ein wenig an den KFC-Akteuren genagt. Schließlich hatte man sich nach Abpfiff des Ratingen-Spiels durchaus darüber ärgern müssen, nur mit einem 2:2-Remis vom Platz gegangen zu sein.
Entsprechend hätte am Sonntag nun Freude über drei eingefahrene Punkte vorherrschen müssen. Tat sie aber nur bedingt. Eher war es Erleichterung, die Julian Stöhr hinterher zum Ausdruck brachte. „Kategorie Arbeitssieg, mehr war es heute nicht.“ Vor allem der Auftritt vor der Pause hatte doch viele Wünsche offengelassen. Der KFC ließ sich immer wieder über die Außenbahnen überraschen, fand im eigenen Offensivspiel keine Struktur und konnten sich nach einer halben Stunde bei Keeper Jonas Holzum sowie dem Pfosten bedanken, dass es immer noch 0:0 stand. „Wenn Meerbusch hier in Führung gegangen wäre, wäre das nicht gerade unverdient gewesen“, konstatierte daher auch Stöhr.
Und so war es dann mal wieder die individuelle Qualität, die den Uerdingern half – in diesem Fall die von Mohamed Benslaiman Benktib, der für den einzigen Lichtblick der ersten 45 Minuten sorgte. Das unterstrich auch sein Trainer nach der Begegnung. „Ob es die schlechteste erste Hälfte der Saison war, weiß ich nicht, dafür muss ich sie mir noch einmal angucken. Aber das war schon wirklich in ganz, ganz vielen Bereichen echt nicht das, was wir uns vorstellen.“
Und als der TSV dann kurz nach Wiederanpfiff den Ausgleich erzielte, schwante vielen der rund 1500 Zuschauer in der Grotenburg schon wieder Übles. Doch dann folgte die Szene, für die Stöhr doch noch ein explizites Lob übrig hatte – die erneute Führung durch Etienne Noel Reck. „Das haben wir in der Kabine angesprochen, das wollten wir genau so spielen. Perfekt gemacht“, sagte der 35-Jährige.
Der hofft nun auf einen ähnlich erfolgreichen Jahresabschluss am kommenden Samstag beim VfL Jüchen-Garzweiler – was aber alles andere als einfach werden dürfte. Der Aufsteiger setzte sich am Sonntag mit 5:1 beim FC Büderich durch und stellt mit gerade einmal 15 Gegentoren die beste Defensive der Liga. Zu allem Überfluss wird dem KFC aber sein Antreiber fehlen – Alexander Lipinski handelte sich gegen Meerbusch seine fünfte gelbe Karte ein.