2024-12-13T13:56:41.772Z

Spielbericht
Ein fataler Fehler kostete den KFC Uerdingen einen Punkt.
Ein fataler Fehler kostete den KFC Uerdingen einen Punkt. – Foto: Ralph Görtz

KFC Uerdingen ärgert sich über individuellen Fehler

Regionalliga West: Nach drei punktreichen Spielen blieb der KFC Uerdingen beim Gastspiel in Mönchengladbach diesmal ohne Zähler. Ein grober Abspielfehler leitete die Niederlage ein. Tim Stappmann fehlt gesperrt im nächsten Spiel gegen Düsseldorf.

Die Enttäuschung war den Akteuren des KFC Uerdingen nach dem Spiel bei der Zweiten Mannschaft von Borussia Mönchengladbach nach aufopferungsvollem Kampf anzusehen. Erst spät musste sich die Mannschaft von Trainer René Lewejohann nach dem Treffer des Tages von Noah Pesch geschlagen geben.

Diesen aber hatte sie sich selbst zuzuschreiben. „Kapitalfehler!“, schimpfte der sichtlich deprimierte Coach der Blau-Roten im Anschluss der Partie über den Fehlpass von Joey Tshitoku in der 80. Minute. „Umso mehr regt es mich auf, das wir genau darüber in der Kabine gesprochen haben. Es ist ja schön, dass die Jungs Fußball spielen wollen, aber wir haben schon vorher gesehen, dass die Gladbacher hoch anlaufen“, so Lewejohann. „Dann hau den Ball raus, aber spiel ihn nicht so unnötig zum Gegner. Das war schon sehr bitter.“

"Müssen ihn jetzt aufbauen"

Doch sogleich nahm er den Gescholtenen in Schutz. „Er hat einen Fehler gemacht, aber jetzt müssen wir ihn aufbauen“, erklärte der 40-Jährige und attestierte seinem Abwehrspieler bis auf die ärgerliche Szene ein gutes Spiel. Was auch auf den Rest der Mannschaft zutrifft. 80 Minuten hielt sie die Offensive des VfL größtenteils in Schach. Die Borussia hatte zwar im Ganzen mehr vom Spiel, wirklich brenzlig wurde es für die Hintermannschaft des KFC aber nur selten. Erst tief in der ersten Hälfte bauten die Gastgeber Druck auf und kamen zu einigen Möglichkeiten, deren größte Ismail Harnafi hatte, als er nach 41 Minuten einen Schuss aus wenigen Metern an die Unterkante der Latte drosch, der Ball aber vor der Linie wieder ins Feld prallte.

In der zweiten Hälfte hatten die Gäste das Geschehen lange Zeit im Griff und vieles schien auf ein torloses Unentschieden hinauszulaufen. Wäre da nicht der Schnitzer von Tshitoku, der im Aufbau leichtfertig den Ball in die Füße von Pesch spielte, der kurz anzog und dann trocken abzog. All der Aufwand war dahin, entsprechend groß der Frust bei den Beteiligten. „Das tut unfassbar weh“, so Kapitän Tim Stappmann im Anschluss. „Vor allem, weil es auch nicht das erste Mal ist, dass wir uns durch einen individuellen Fehler selbst schaden und uns für eine gute Leistung nicht belohnen. Da kann man auch keinem den Kopf abreißen. Aber es ist umso bitterer.“

Stappmann sieht fünfte Gelbe Karte

Doppelt ärgerlich für ihn, er sah im Grenzlandstadion seine fünfte Gelbe Karte und fehlt damit gesperrt gegen Fortuna Düsseldorf II am kommenden Montag. „Die fünfte Gelbe kommt früher oder später. Das geht in Ordnung. Er läuft alleine auf die Kette zu, da muss ich rein.“ Aber er habe Vertrauen in seine Mitspieler, dass es auch ohne ihn gegen Düsseldorf „klappt, wie die Wochen zuvor“.

Einer, der sich in Gladbach erneut zeigen durfte, war Sisco Ngambia Dzonga. Der 19-Jährige wurde nach seiner Einwechslung gegen Paderborn vergangene Woche mit einem Startelfeinsatz gegen den VfL belohnt. Beide Male sorgte er mit seinen Schüssen in beiden Halbzeiten für die Initialzündung bei beiden Teams. Beim ersten Versuch in der 24. Minute war schon verfrühtes Jubeln in der KFC-Kurve zu hören, sein Schuss ging jedoch nur ans, aber nicht ins Netz. „So Dinger müssen rein, man hat nicht viele Chancen und die muss man nutzen“, so der Youngster im Nachgang. „Es war ein sehr schweres Spiel. Wir haben als Mannschaft gut zusammengehalten und fangen ein blödes Tor. Wir hätten einen Punkt verdient.“

Denn die Mannschaft habe die Vorgaben des Trainers zu einem Großteil erfüllt, wie dieser ausführt. „Wir wollten durchschieben, das Zentrum dicht machen und Passwege schließen. Das haben die Jungs super umgesetzt“, so Lewejohann zur taktischen Marschroute gegen den Ball. „Wir waren mutig, so stelle ich mir das vor. Aber heute ärgern wir uns über eine Niederlage. Ein Punkt wäre ein gefühlter Sieg gewesen, aber das gehört dazu.“

Aufrufe: 020.10.2024, 22:15 Uhr
Marc FischerAutor