2025-03-26T07:37:40.832Z

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Mehmet Eser (l.) und Präsident Thomas Platzer.
Mehmet Eser (l.) und Präsident Thomas Platzer. – Foto: Ralph Görtz

KFC-Insolvenz: Eser will Insolvenz abwenden - Team nicht informiert

Der KFC Uerdingen hat am Montag einen Antrag auf die ein Insolvenzverfahren eingereicht. Sponsor und Unterstützer Mehmet Eser will die Insolvenz verhindern. Die Mannschaft und der Vorstandsvorsitzende wurden nicht informiert.

Der KFC Uerdingen hat am Montag die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Krefeld eingereicht. Zu diesen Schritt wurde der Verein durch das Finanzamt Krefeld gezwungen, das zuvor schon einen solchen Antrag eingereicht hatte. Mehmet Eser, Unterstützer des Vereins, will die Insolvenz aber noch verhindern.

>>> KFC Uerdingen reicht Insolvenzantrag ein

>>> Stellungnahme des KFC Uerdingen im Wortlaut

Schulden in Millionenhöhe

Vorstandsmitglied Dirk Röthig informierte die Öffentlichkeit am Montag in einer Erklärung. "Die Nachricht, dass das Finanzamt Krefeld einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens für den KFC Uerdingen gestellt hat, kommt für uns nicht überraschend", teilt er mit. "Der Wegfall der Fortführungsprognose durch das Fehlen unterschriebener Sponsoringverträge und auch die Tatsache, dass weitere Sponsoren nicht bereit waren, ohne Insolvenz Geld zu geben, führten dazu, dass die Vorstände Dirk Röthig und Peter Kahstein im Nachgang zum Finanzamt einen eigenen Insolvenzantrag leider als alternativlos angesehen haben."

Verdeutlich wird die finanzielle Schieflage des Regionalligisten durch folgenden Einblick: Im Oktober lag das Minus des KFC laut Röthig schon bei einer Million Euro. Aktuell liegen die Schulden bei 1,4 Millionen Euro. "Schlussendlich würden wir bei gleichbleibenden Kosten am Ende der Spielzeit ein Loch von circa 2,2 Millionen Euro vorfinden", erklärt das Vorstandsmitglied.

Eser will den KFC retten

Die Insolvenzanträge durch das Finanzamt Krefeld, das unabhängig vom Verein handelte, und den KFC selbst scheinen vor allem mit den Entwicklungen in den vergangenen Monaten alternativlos. Doch in der KFC-Facebook-Gruppe "KFC Family" meldete sich Eser zu Wort. Eser unterstützt mit seiner Agentur "M-Soccermanagement" den Verein nicht nur mehr in sportlichen Fragen. Er finanziert mitunter die Mannschaft und hat mit einem Autohaus auch einen Trikotsponsoren gefunden. Gemeinsam mit dem Vorstandsvorsitzenden Thomas Platzer wollte er einen Weg an der Insolvenz vorbei aufzeigen. An diesen Plänen hält er fest, wie er in diesem Posting erklärt:

"Liebe KFC FAMILY,

Ich möchte euch allen mitteilen, dass ich mit meinem Team alles dafür tun werde, diese Insolvenz abzuwenden!!! Wir werden auf keinem Fall aufgeben, was viele sich erhoffen!!!!!
Wir werden jedes Rechtsmittel ausschöpfen, um unsere Ziele zu erreichen!!!

Mit freundlichen Grüßen
Mehmet Eser"
Nach dem Insolvenzantrag gibt es zahlreiche Fragezeichen rund um den Verein. Dieses Statement zeigt aber auch: Es ist noch lange nicht das letzte Wort gesprochen. Schließlich bilden Eser und Platzer sowie Röthig und Kahstein im zerstrittenen Vorstand jeweils eine Fraktion.
Die Unstimmigkeiten des Vereins haben auch im Rahmen der Kommunikation am Montag einen neuen Höhepunkt erreichen. Laut Westdeutscher Zeitung wurden weder die Mannschaft noch Thomas Platzer vorab über den Insolvenzantrag informiert. Ein Trauerspiel, das seinen Höhepunkt nun endgültig erreicht hat.
Aufrufe: 013.1.2025, 20:08 Uhr
André NückelAutor