2024-04-29T14:34:45.518Z

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Zwei Vereine aus Kleve-Geldern haben in Asterlagen schlechte Erfahrungen gemacht, deshalb wird ein dritter nicht antreten und ein vierter überlegt noch.
Zwei Vereine aus Kleve-Geldern haben in Asterlagen schlechte Erfahrungen gemacht, deshalb wird ein dritter nicht antreten und ein vierter überlegt noch. – Foto: Adrian Schlüter

Kevelaerer SV tritt nicht in Asterlagen an

Bezirksligist reagiert darauf, dass ein Zuschauer in Asterlagen einem Wachtendonker Akteur einen Kopfstoß versetzt haben soll. Vorfälle gab es zuvor schon beim Asterlagener Spiel in Rindern. Uedemer SV denkt auch an Verzicht.

Der Kevelaerer SV wird am Freitag in der Bezirksliga nicht zum Meisterschaftsspiel beim Rheinhauser Klub TuS Asterlagen antreten, weil es bei den letzten beiden Partien des Gastgebers TuS zu Vorfällen mit Zuschauern gekommen ist. Das bestätigte der Kevelaerer Trainer Patrick Znak auf Anfrage.

„Wir fühlen uns aktuell bei einem Freitagabend-Spiel in Asterlagen nicht sicher. Diese Aktion richtet sich nicht gegen den Verein TuS Asterlagen und seine Mannschaft, sondern vielmehr gegen sein Umfeld. Der Anstoß, dort nicht spielen zu wollen, kam aus der Mannschaft. Der Verein und ich als Trainer stehen hinter der Entscheidung. Wir wollen damit auch ein Zeichen setzen“, sagt Znak. Auch der Uedemer SV überlegt aktuell, ob er in 14 Tagen beim TuS Asterlagen auflaufen wird. „Es gibt auch in meiner Mannschaft einige Spieler, die da nicht hinfahren wollen“, sagt der Uedemer Trainer Martin Würzler.

Zum Hintergrund: Am vergangenen Sonntag war der TSV Wachtendonk-Wankum nach 75 Minuten in Asterlagen vom Platz gegangen und hatte die Partie nicht fortgesetzt. Nach Angaben des TSV hatte ein Zuschauer dem Wachtendonker Spieler Kai Baumeister einen Kopfstoß versetzt. Die Mannschaft ging daraufhin in die Kabine und war anschließend nicht bereit, aufs Spielfeld zurückzukehren.

Rindern hat auch negative Erfahrungen gesammelt

Schon eine Woche zuvor bei der Begegnung beim SV Rindern war es, wie der Rinderner Coach Christian Roeskens auf Anfrage unserer Redaktion bestätigte, zu Vorfällen mit Zuschauern gekommen. Die Begegnung sei deshalb zu Beginn der zweiten Halbzeit für einige Minuten unterbrochen gewesen. Für das Schiedsrichtergespann sei dabei auch ein Abbruch der Partie ein Thema gewesen.

„Einige Zuschauer, die klar nicht dem SV Rindern zuzuordnen waren, waren schon sehr emotional und teilweise aggressiv. Deshalb haben wir während des Spiels Ordner in ihrer Nähe postiert. Ich habe mich als Trainer jedenfalls bei dieser Stimmung nicht wohlgefühlt. Wenn so etwas öfter vorkommen würde, dann würde ich sofort als Trainer aufhören“, sagt Christian Roeskens beim Blick zurück auf die Partie gegen den TuS Asterlagen. Der TuS Asterlagen ist für das Verhalten seiner Zuschauer in Rindern nach Informationen unserer Redaktion auch mit einem Ordnungsgeld bestraft worden. Die Aktion des Kevelaerer SV begrüßt Roeskens. „Das ist ein mutiger Schritt, den ich nach den Vorfällen bei unserer Partie aber verstehen kann“, sagt er.

Kein gutes Gefühl in Asterlagen

Der Kevelaerer Trainer Patrick Znak war beim Spiel des SV Rindern gegen den TuS Asterlagen unter den Besuchern gewesen, weil er die nächsten beiden Gegner seines Teams beobachten wollte. „Mir ist da schon aufgefallen, dass einige Zuschauer aus Asterlagen dafür gesorgt haben, dass eine aggressive Stimmung herrschte“, so Znak. Nach dem Abbruch des Spiels gegen den TSV Wachtendonk-Wankum sei es dann schnell ein Thema beim Kevelaerer SV geworden, nicht zur Begegnung beim Klub aus dem Fußball-Kreis Moers anzutreten.

„Wir wollen uns in der Sache klar positionieren, weil wir aktuell kein gutes Gefühl haben, wenn wir in Asterlagen spielen müssen. Uns ist klar, dass dies auch eine Art von Vorverurteilung ist. Aber die Interessen meiner Spieler, die sich bei einem Auftritt in Asterlagen nicht wohlgefühlt hätten, gehen nun einmal vor. Wir haben auch im Gespräch mit Staffelleiter Holger Tripp nach Alternativen gesucht. Die gab es für uns aber nicht. Deshalb treten wir nicht an, auch wenn uns bewusst ist, dass wir dadurch die drei Punkte verlieren werden“, sagt Znak. Sein Team sei eventuell bereit gewesen, das Spiel zu bestreiten, wenn es ohne Zuschauer stattgefunden hätte. „Doch diese Möglichkeit bestand nicht“, so Znak.

Vorghen darf keine Schule machen

Die Intention der Aktion sei es nicht, so der KSV-Trainer, dass die Mannschaft des TuS Asterlagen aus der Liga ausgeschlossen werde. „Wir möchten aber erreichen, dass der Verein TuS Asterlagen alles dafür tut, dass man dort ohne Sorgen antreten kann“, sagt Patrick Znak.

Staffelleiter Holger Tripp hofft, dass nicht weitere Klubs dem Beispiel folgen. „Es ist schade, dass der Verein so entschieden hat. Das darf aber keine Schule machen. Andererseits kann ich den Kevelaerer SV auch nicht zwingen, in Asterlagen anzutreten“, sagte Tripp. Der TuS Asterlagen habe, so der Staffelleiter, erste Konsequenzen aus den Vorfällen im Spiel gegen den TSV Wachtendonk-Wankum gezogen. „Der Verein hatte für die Partie gegen Kevelaer Verbandsaufsicht sowie ein Schiedsrichtergespann angefordert. Zudem wollte er die Zahl der Ordner verdoppeln“, sagte Tripp.

Aufrufe: 07.9.2023, 23:00 Uhr
Joachim SchwenkAutor