Die SpVgg Hankofen-Hailing steckt in der Regionalliga Bayern derzeit in einer ganz schwierigen Phase. Nach drei Niederlagen in Folge sind die "Dorfbuam" auf einen direkten Abstiegsplatz abgerutscht und zudem hat das Verletzungspech gnadenlos zugeschlagen. Wir haben bei Coach Heribert Ketterl (62) über die aktuelle Lage gesprochen.
Heribert, ihr habt beim VfB Eichstätt nicht nur eine herbe 0:4-Klatsche kassiert, sondern auch Spielertrainer Tobias Beck verletzungsbedingt verloren. Ein rabenschwarzer Tag, oder?
Heribert Ketterl (62): Das kann man so sagen. Wir sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen und hatten vor allem riesige Probleme mit den brandgefährlichen Standards des Gegners. Wir waren zwar darauf eingestellt, haben es aber im Gegensatz zum Hinspiel überhaupt nicht hinbekommen. Das war defensiv wie offensiv viel zu wenig. Die Verletzung von Tobi war dann noch der negative Höhepunkt.
Wie geht es deinem Trainer-Partner?
Es sieht nicht gut aus. Das Knie ist gleich angeschwollen und er konnte es nicht mehr belasten. Ein Arzt meinte zwar, dass das Kreuzband heil ist, aber Klarheit muss eine MRT-Untersuchung bringen, die er vermutlich am Freitag haben wird.
Ein paar Tage zuvor hat sich Samuel Pex einen Syndesmosebandriss zugezogen. Momentan kommt es knüppeldick für euch...
Das stimmt. Samuel hat sich sehr gut entwickelt und hat es im zentralen Mittelfeld gut gemacht. Wenn nun auch noch Tobi Beck längerfristig - von dem wir leider ausgehen müssen - fehlen wird, haben wir in diesem wichtigen Mannschaftsteil kaum noch Optionen. Zudem fallen uns mit Tobias Lermer, Benedikt Gänger und Matthias Lazar weitere wichtige Stützen auf unbestimmte Zeit aus. Das waren alles Korsettstangen unserer Aufstiegsmannschaft. Das Fehlen solcher wichtige Kräfte macht sich auch akustisch auf dem Platz bemerkbar. Wir bringen momentan nicht das Feuer aufs Feld, das uns immer ausgezeichnet hat.
Mit dem Sieg gegen Ansbach und dem Punktgewinn bei Türkgücü München seid ihr super ins Fußballjahr 2023 gestartet. Zuletzt setzte es aber drei Niederlagen am Stück und zudem insgesamt elf Gegentreffer. Woran hapert es aktuell am meisten?
Um im Abstiegskampf bestehen zu können, ist die Defensivarbeit extrem wichtig. Die letzte Gier fehlt uns derzeit. Man muss geil darauf sein, gemeinsam zu verteidigen. In dieser Klasse braucht es sogenannte Zwei-Wege-Spieler, die konsequent in beiden Richtung arbeiten. Wir müssen in jedem Spiel an unser Limit gehen, anders funktioniert es nicht.
Wie optimistisch bist du, dass ihr in der Endabrechnung zumindest nicht auf einen direkten Abstiegsplatz stehen werdet?
Wir geben nicht auf und ich glaube an die Jungs. Aber wir müssen in allen Bereichen wieder ein paar Prozent draufpacken und natürlich auch schnellstmöglich wieder punkten.
Am Samstag geht es nach Schweinfurt, am Gründonnerstag zum Zweitliga-Nachwuchs des 1. FC Nürnberg. Es gibt leichtere Spiele....
Klar, aber wir müssen uns primär auf unsere eigene Leistung konzentrieren. Wenn die bei 100 Prozent ist, sind wir für alle Mannschaft ein unangenehmer Gegner. Da müssen wir wieder hinkommen, dann werden wir unser großes Ziel erreichen.