2024-03-28T15:56:44.387Z

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„Wenn’s für die Mannschaft besser läuft, wird man selbst auch besser“, sagt Kerim Özdemir vom Kirchheimer SC (links).
„Wenn’s für die Mannschaft besser läuft, wird man selbst auch besser“, sagt Kerim Özdemir vom Kirchheimer SC (links). – Foto: Dieter Michalek

Kerim Özdemir vom Kirchheimer SC: „Die Pleiten haben uns zusammengeschweißt“

Stürmer Özdemir über den Höhenflug des KSC

In der Vorsaison Fast-Absteiger und nun ganz vorne dabei: Die Landesliga-Fußballer des Kirchheimer SC blühen geradezu auf. Führend in der Fairness-Wertung, bestes Auswärtsteam, stärkste Mannschaft der Rückrunde und mit 45 Treffern die torhungrigste Elf der Fußball-Landesliga Südost. Kerim Özdemir war in allen bisherigen 20 Punktspielen dabei, erzielte sieben Tore und brachte es auf drei Assists. Im Interview spricht der Stürmer über die Gründe für den Höhenflug.

Kirchheim – Der Kirchheimer SC kämpfte in der vergangenen Runde bis zum letzten Spieltag gegen den Abstieg und rettete sich mit einem famosen Schlussspurt ins Ziel Aktuell dürfen sie beim Tabellendritten KSC – punktgleich mit dem TSV Ampfing und mit acht Zählern Rückstand auf Spitzenreiter SV Bruckmühl – von ganz anderen Zielen träumen.

Herr Özdemir, Sie sind im August 2020 von der U19 der SpVgg Altenerding gekommen, in dieser Saison haben Sie offensichtlich einen großen Schritt nach vorne gemacht – was ist passiert?

Dass ich mich weiterentwickelt habe, hängt vor allem mit der Leistung des gesamten Teams zusammen. Wenn’s für die Mannschaft besser läuft, wird man selbst auch besser. Wir sind weiter zusammengewachsen und in einen Rhythmus gekommen.

Auch die Neuzugänge Alessandro Cazorla, Luca Mauerer und Marinus Bachleitner sind voll integriert…

Auf jeden Fall – sie spielen alle drei regelmäßig und passen auch menschlich super zu uns! Sandro hat die meisten Tore geschossen (zwölf Treffer, d. Red.), und die beiden anderen helfen uns ebenfalls richtig weiter.

In der vergangenen Saison sah es lange Zeit nicht danach aus, als könnte die Mannschaft den Abstieg vermeiden, selbst aus den ersten vier Partien nach der Winterpause sprang nur ein Pünktchen raus…

Wir waren sehr schlecht gestartet – klar, wir hatten viele Verletzte, immer wieder mal Pech und unglückliche Entscheidungen, aber nach Niederlagen wie in Unterföhring (1:10) oder in Freising (0:6) war die Stimmung natürlich schlecht und das Selbstbewusstsein angeknackst. Nach dem Unterföhring-Spiel habe ich persönlich richtig schlecht geschlafen, die zehn Gegentore waren echt peinlich.

Trotzdem hat’s am Ende noch zum direkten Klassenerhalt gereicht…

Das war auf jeden Fall kein Zufall! Irgendwann waren wir derart in Zugzwang, dass sich jeder selbst Druck gemacht hat. Weil eben keiner in Kirchheim absteigen wollte, vor allem auch nicht so. Jeder ist über sich selbst hinausgewachsen, das war schon eine echt krasse Leistung. Die schlimmen Pleiten kratzten am Stolz, und das haben wir mit harter Arbeit positiv umgewandelt. Das alles hat uns noch mehr zusammengeschweißt und ist auch ein Grund dafür, dass es heute so gut läuft.

Denkt die Mannschaft jetzt plötzlich in die andere Richtung und trauert dem einen oder anderen verschenkten Punkt nach?

Wir sammeln erst einmal die für den erneuten Klassenerhalt nötigen Punkte. Wir haben aber den Anspruch, jedes Spiel zu gewinnen, und dann ist ja auch klar, in welche Richtung es geht. Mit ein bisschen Glück könnten wir stabiler Zweiter sein.

Es ist ein echt krasses Jahr für den KSC: Auf die 23 Punkte aus den letzten 13 Partien der Vorsaison folgten 35 Punkte aus den bisherigen 20 Begegnungen dieser Spielzeit. Wo geht’s noch hin 2023?

Die Liga ist sehr ausgeglichen, sehr stark. Da ist alles möglich. Wir wollen auf jeden Fall die bisher beste Kirchheimer Landesliga-Saison spielen. Wer am Ende aufsteigt, weiß ich nicht, aber ich hoffe natürlich, dass wir das sind. (lacht)

(Das Gespräch führte Guido Verstegen.)

Aufrufe: 028.12.2022, 17:00 Uhr
Guido VerstegenAutor