
Der FC Kempten hat eine rabenschwarze Herbstrunde hinter sich, die den Traditionsverein in einer äußerst schwierige Lage manövriert haben. Die Allgäuer müssen als Tabellensechzehnter überwintern und stecken tief im Abstiegssumpf. Um den Karren nochmal aus dem Dreck ziehen zu können, werden nun alle Hebel in Bewegung gesetzt. Klub-Legende Thomas Rathgeber springt bis zum Saisonende als Coach ein und soll das Team zum Klassenerhalt führen. Ab Sommer übernimmt dann mit Felix Thum der Erfolgstrainer des Ligakonkurrenten SSV Niedersonthofen.
"Thomas ist beim FC Kempten eine Ikone. Er ist eine absolute Autoritätsperson und hat eine sehr klare Ansprache. Genau das brauchen wir in unserer Lage", meint Benjamin Müller, der Teammanager des Klubs ist. Die verkorkste Halbserie hat für den ehemaligen Übungsleiter des 1. FC Sonthofen mehrere Gründe: "Wir hatten einen Umbruch im Kader, auf der Trainerposition und die Mannschaft ist verdammt jung. Dennoch hatten wir uns natürlich mehr erhofft und viele Dinge sind nicht gut gelaufen. So ehrlich müssen wir sein." Der bisherige Spielercoach Manuel Wiedemann wird Rathgeber unterstützen und als spielender "Co" fungieren. Eine Rolle, die der bayernligaerprobte Routinier auch unter dem künftigen Chefanweiser Felix Thum einnehmen wird.
Der 36-Jährige schrieb in den letzten Jahren mit dem SSV Niedersonthofen eine wahre Erfolgsgeschichte und führte den Klub von der Kreis- in die Landesliga. Aufgrund einer Hüftoperation wird der "Oldie", der früher schon das Trikot des FC Kempten getragen hat, allerdings in den nächsten Monaten nicht aktiv ins Geschehen eingreifen können. "Mit Felix bekommen wir einen Top-Trainer, der sich bei uns in der Region einen tollen Namen gemacht hat. Wir sind überzeugt, mit ihm etwas aufbauen zu können", erklärt Müller. Der Fokus des FCK liegt aber auf der Restrückrunde, in der das Abstiegsgespenst noch vertrieben werden soll. Mit Torhüter Zeyne Anil (Türk Kempten) und Yannis Güllüyan (Türkgücü München) konnten zwei hoffnungsvolle Neuzugänge an Land gezogen werden. "Wir haben definitiv eine landesligataugliche Truppe, die im bisherigen Saisonverlauf schon viele Spieler äußerst knapp und mitunter auch unglücklich verloren hat. Klar ist aber auch, dass wir in einen Flow kommen müssen, ansonsten wird es ganz schwierig. Die Situation ist bescheiden, aber nicht hoffnungslos", meint Benjamin Müller.
