Der Lenggrieser SC siegt in Münsing gegen den gastgebenden SV spektakulär mit 5:4. Die Entscheidung fällt erst in der Nachspielzeit. Der Spielbericht.
Münsing/Lenggries - Keine Spur von Sonntagsruhe hatte das Duell zwischen dem SV Münsing und dem Lenggrieser SC. Stattdessen war es ein spektakuläres Spiel, in dem die Gäste nach einem Comeback mit 5:4 triumphierten. LSC-Trainer Thomas Mürnseer freute sich am Ende über die tolle Moral seiner Mannschaft: „Wir freuen uns riesig“, sagte er. Ralf Zahn auf Seiten der Münsinger ärgerte sich indessen über den Spielverlauf: „Das ist fahrlässig, wie wir die Dinger kassieren“.
Von Beginn an war es eine Partie mit hoher Intensität in jeder Aktion. Den ersten Treffer setzte Mathias Gerg, der nach einem Konter aus 20 Metern platziert in die rechte Ecke abschloss. Doch Münsing antwortete postwendend, mit dem ersten Angriff nach dem Anstoß kombinierten sie sich über Außen nach vorne, wo Michael Lang nach Ablage ins Zentrum ausgleichen konnte. Kurz vor der Pause ging dann Felix Kreher am Rand des Sechzehners ziemlich ungestüm in den Zweikampf mit Sebastian Schönacher und holte den Münsinger von den Beinen. Lang verwandelte den fälligen Strafstoß zur 2:1-Pausenführung.
Nach dem Seitenwechsel verbuchten wieder die Lenggrieser den ersten Torerfolg. Yasin Filiz hatte wenig Mühe, nachdem SVM-Keeper Tobias Werner einen Ball nicht festhalten konnte. Aber auch Gäste-Torwart Maxi Kleim stand anschließend im Fokus, als sein Rettungsversuch an der Eckfahne vor den Füßen von Michael Lang landete, der mit seinem Treffer ins leere Tor wieder die Führung markierte. Bei seinem nächsten Abschluss mit dem linken Fuß ins Kreuzeck ließ Viererpacker Lang den Torhüter dann aber chancenlos zurück.
Münsing war mit dem 4:2 nun in aussichtsreicher Position für die letzten 20 Minuten. Zudem schwächte sich Lenggries, weil der Gelb vorbelastete Kapitän Sebastian Biagini nach Diskussion mit Schiedsrichter Heiligensetzer für zehn Minuten runtermusste. „Oft steckt man in solchen Situationen den Kopf in den Sand. Riesenkompliment an die Mannschaft“, sagte Mürnseer über die anschließende Phase. Denn in Unterzahl lief es plötzlich für die Isarwinkler. Zuerst bekamen sie einen Foulelfmeter, den der eingewechselte Michael Demmel verwandelte. Fünf Minuten später knallte Demmel einen Freistoß von der linken Seite in die lange Ecke. „Wir waren nicht konsequent und clever genug“, monierte Zahn das Verspielen der Führung in Überzahl.
Nachdem beide Teams bereits zuvor mit offenem Visier unterwegs gewesen waren, hatten sie den Helm nun endgültig weggeworfen. Auf beiden Seiten schrammte man an der Entscheidung vorbei, bis dann den Isarwinklern der entscheidende Treffer in der Nachspielzeit gelang. Martin Wasensteiners Seitfallzieher aus dem Gewühl im Strafraum wurde zwar fast geblockt, senkte sich aber unhaltbar über Torhüter Werner ins Tor.