Der Sportpark in Freiham scheint eine exzellente Trainingsstätte für Sportler jeder Art. Doch Vereine üben dennoch Kritik an der Anlage. Was ihnen fehlt:
Freiham – Drei Kunstrasenplätze, zwei Rasenspielfelder, eine Leichtathletikanlage, zwei Dreifachhallen, ein Schwimmbad und mehrere Multifunktionsräume – eigentlich sollte der Sportpark Freiham alles beherbergen, was das Sportlerherz begehrt. Doch mehrere Vereine bemängeln, dass eine Gaststätte oder ein Vereinsheim fehlen, wo sich die Mitglieder nach dem Training oder den Spielen treffen können.
Der Sportdirektor des FC Kosova, Betim Troni, meint gegenüber Hallo sogar: „Die Anlage ist meiner Meinung nach nicht für den Fußballbetrieb geeignet, denn es ist kein Vereinsleben möglich.“ Seine Spieler träfen sich derzeit nach den Heimspielen oder dem Training an der Tankstelle. Zwar gebe es auf der Sportanlage einen Raum, aber der sei abgesperrt.
Auch der Vorsitzende des Vereins „Spielraum“, Chris Brey, vermisst einen Treff im Sportpark. Er hat daher bei der vergangenen Bürgerversammlung ein Vereinsheim oder eine kleine Gastronomie beantragt. Unterstützung erhält er vom Vorsitzenden des FC Freiham, Markus Schade. Er meint auf Hallo-Anfrage: „Es ist wirklich sehr schade, dass es keine zentrale Anlaufstelle für die zahlreichen Vereine gibt. Das bei Jugendteams fast schon obligatorische Schnitzel mit Pommes, die gesellige Runde der Herren, aber auch Mitgliederversammlungen oder Weihnachtsfeiern müssen ausgelagert werden.
Das zuständige Referat für Bildung und Sport (RBS) macht Hoffnung, dass sich das auf der Anlage, die seit Herbst 2020 in Betrieb ist, bald ändern könnte. Es verweist darauf, dass es Räume für eine Gaststätte gebe. „Nach einer entsprechenden Bewertung der marktüblichen Pacht steht derzeit noch die Ausschreibung des Pachtverhältnisses aus“, teilt Sprecher Thomas Groß mit.
Doch damit wären noch nicht alle Probleme gelöst. Der FC Kosova und „Spielraum“ kritisieren zudem, dass sie kein eigenes Büro im Sportpark haben. Zwei andere Vereine, die die Anlage nutzen, hätten diese Möglichkeit erhalten. „Eine Gleichbehandlung sieht anders aus, obwohl uns zugesagt wurde, dass wir als Hauptverein auf der Anlage gelten sollten“, moniert Troni. Ein Büro sei als Anlaufpunkt wichtig. „Und wo sollen wir unsere Dokumente lassen?
Derzeit lagern sie bei mir zu Hause, aber ich machte das nur ehrenamtlich“, sagt er. Auch Brey ist unzufrieden, dass „Spielraum“ kein Büro erhalten hat, „obwohl wir seit Tag eins auf der Sportanlage vertreten sind“. Weil auch die Lagerflächen für das Trainings-Equipment knapp seien, hat der FC Kosova vorgeschlagen, eine Hütte oder einen Schuppen aus eigenen Mitteln zu errichten. „Platz wäre genug da“, sagt Troni.
Groß vom RBS entgegnet: „Aus Platz- und Kostengründen können selbstverständlich nicht alle Vereine Geschäftszimmer an den Sportstätten erhalten. Das Standardraumprogramm für Bezirks- und Freisportanlagen sieht zwei Geschäftszimmer für die Hauptnutzer vor.“ Eigene Schuppen und auch das Aufstellen von Anhängern mit Lagermöglichkeiten seien unter anderem aus baurechtlichen Gründen nicht gestattet.
Der BA hatte beantragt, dass die Stadt den Vereinen Räume in der neuen Geflüchtetenunterkunft zur Verfügung stellen soll. Doch dem erteilt das Sozialreferat eine Absage: Die Raumbedarfe würden anderweitig benötigt.
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