
Fünf Punkte aus neun Spielen, ein Torverhältnis von -22, ein Trainerwechsel und eine ewige Stadion-Odyssee – um Regionalliga-Schlusslicht Türkspor Dortmund wird es einfach nicht ruhiger.
Nach dem Trainer-Knall rund um die Entlassung von Erfolgscoach Sebastian Tyrala, dessen Nachfolger Yakup Göksu mit zwei derben Niederlagen gestartet ist (14 Gegentore gegen Düsseldorf II und Paderborn II), folgt nun die nächste negative Schlagzeile.
Denn der Aufsteiger muss die Punkte im anstehenden Heimspiel gegen Aufstiegskandidat SC Fortuna Köln kampflos abgeben. Der stellvertretende Staffelleiter Reinhold Spohn hat die Partie abgesetzt und wird mit 2:0 für die Kölner gewertet.
Nach vier Heimspielen sollte wie geplant eigentlich das Hagener Ischelandstadion als Heimspielstätte dienen. Die dortigen Sanierungsarbeiten wurden für die Partie gegen Fortuna Köln allerdings nicht rechtzeitig fertig. Dazu wird Türkspor aus finanziellen Gründen nicht mehr in der IMS-Arena in Velbert auflaufen.
"Wir bedauern es sehr, dass nicht gespielt werden kann. Dem sportlichen Wettbewerb hätten wir uns gerne gestellt", sagt Fortuna-Geschäftsführer Niklas Müller.
"Es gab einen Austausch mit Türkspor, die einen Heimrechttausch oder eine Verlegung der Partie vorgeschlagen haben, diesen Ansinnen konnten wir aus gleich mehreren Gründen leider nicht zustimmen. Türkspor wollte aufgrund der hohen Mietkosten nicht mehr in der IMS Arena in Velbert antreten."
Wie der ehemalige Drittligist weiter schreibt, habe man einer Verlegung aus sportlichen Gründen nicht zustimmen können. "Es hätten inklusive des FVM-Pokals ohne Not mehrere englische Wochen gedroht."
Der Tausch des Heimrechts, die die Verlegung ins Kölner Südstadion bedeutet hätte, sei ebenfalls nicht in Frage gekommen. "Die Stadt Köln wollte dem bereits beim Heimspiel gegen den FC Gütersloh arg ramponiert wirkenden Rasen eine Erholungspause gönnen. Zudem steht das VIP-Zelt am Wochenende nicht zur Verfügung. Weitere Probleme wären fehlendes Personal beim Catering, Wachdienst und der Spieltags-Organisation gewesen." Wegen der Kurzfristigkeit der Verlegung habe der Verein außerdem mit finanziellen Einbußen aufgrund weniger verkaufter Tickets gerechnet, heißt es in der Pressemitteilung der Fortuna.
Besonders die letzte Aussage des Fortuna-Geschäftsführers lässt dabei aufhorchen, denn es halten sich hartnäckig Gerüchte um die finanzielle Situation des Serien-Aufsteigers aus Dortmund.
Ende August kehrte zudem sogar Präsident Dr. Akin Kara nach halbjähriger Pause zurück.