
Der zehnte Spieltag stand auf dem Programm in der Landesliga Südost. Das Aufsteiger-Duell zwischen Dornach und Aubing fand dabei einen verdienten Sieger. Murnau bleibt weiter in der Spitzengruppe. Die Stimmen zum Spieltag.
Sebastian Wastl, Trainer des SV Dornach: »Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen und hatten bereits in der zweiten Minute unsere erste große Chance, mit der wir auch gleich das Tor machen. Danach haben wir uns etwas zurückgezogen und Aubing leider zu viel Raum gelassen, wodurch sie immer wieder gut durch die Mitte kombinieren konnten. In der ersten Halbzeit hat bei ihnen noch ein wenig die Zielstrebigkeit und der letzte Pass gefehlt, sodass wir das zunächst gut verteidigen konnten. Nach etwa 20 Minuten hatten wir dann die Gelegenheit, auf 2:0 zu erhöhen, standen allein vorm Tor, machen das Tor aber nicht. Aubing war in der ersten Halbzeit sehr spielbestimmend. Das 1:1 in der 38. Minute war zu diesem Zeitpunkt definitiv verdient, auch wenn das Gegentor aus unserer Sicht unnötig war, weil wir den Ball eigentlich schon hatten und nicht konsequent klären. So ging es mit dem 1:1 in die Pause.
Direkt nach Wiederanpfiff bekommt Aubing einen Elfmeter zugesprochen, den der Schiedsrichter meiner Meinung nach nicht unbedingt geben muss – gerade zu diesem Zeitpunkt, zwei Minuten nach der Halbzeit, sollte man so einen Strafstoß nur pfeifen, wenn er wirklich glasklar ist. Unser Keeper ist zwar noch mit den Fingerspitzen dran, aber der Elfmeter war gut geschossen und so steht es 2:1. Die zweite Halbzeit war dann insgesamt ausgeglichen, Aubing hat das Tempo etwas rausgenommen und sich defensiver aufgestellt. Wir hatten dann noch die große Chance auf das 2:2, schaffen es aber nicht, den Ball am bereits am Boden liegenden Torwart vorbei ins Tor zu bringen. In der 81. Minute kassieren wir dann das 3:1.
Unterm Strich muss man sagen, dass Aubing verdient gewonnen hat. Auch in der Höhe geht das Ergebnis in Ordnung. Uns fehlt aktuell einfach die Effektivität, wir haben gute Chancen, nutzen sie aber nicht – und das machen die anderen Mannschaften derzeit besser. Daran müssen wir arbeiten und wir werden das in Zukunft ändern.«
Patrick Ghigani, Trainer des SV Aubing: »Dornach hat in der dritten Minute das 1:0 erzielt, aber eigentlich gehen wir nach 30 Sekunden in Führung, nur dass der Schiedsrichter irrtümlich auf Abseits entscheidet und das Tor nicht gibt. Den Führungstreffer von Dornach nach unserem Aufbaufehler machen sie anschließend sehr gut, weil sie schnell in die Tiefe spielen. Ab diesem Zeitpunkt haben aber nur wir das Spielgeschehen bestimmt und uns zahlreiche Torchancen herausgespielt, darunter zwei Lattentreffer und zwei Eins-gegen-Eins-Situationen mit dem Torwart, die wir leider nicht genutzt haben. Das muss ich meiner Mannschaft ankreiden – da müssen wir kaltschnäuziger werden. In der 38. Minute erzielen wir dann hochverdient den Ausgleich.
Nach der Pause bekommen wir in der 47. Minute einen klaren Elfmeter zugesprochen. Auch nach Sichtung der Videobilder ist eindeutig zu erkennen, dass der Dornach-Spieler nur unseren Mann trifft und nicht den Ball – es handelt sich also um ein glasklares Foul und damit einen berechtigten Strafstoß, den wir sicher verwandeln. Danach hatten wir ehrlicherweise eine Phase von etwa 15 bis 20 Minuten, in der Dornach mehr investiert hat und wir einen Schritt zu wenig gemacht haben. Das war keine gute Phase von uns, allerdings war Dornach in dieser Zeit auch nicht zwingend und hat sich kaum Chancen erarbeitet, bis auf eine große Möglichkeit, bei der unser Torwart uns großartig im Spiel hält. In der 81. Minute machen wir dann mit dem 3:1 den Deckel drauf.
Alles in allem war es ein verdienter Sieg für uns. Es war ein gutes Spiel meiner Mannschaft, wir haben uns nie aus der Ruhe bringen lassen. Auch wenn wir phasenweise einen Gang zurückgeschaltet und nur verwaltet haben, waren wir über die gesamte Spielzeit klar überlegen und haben deshalb aus meiner Sicht völlig verdient gewonnen.«
Martin Wagner, Trainer des TSV Murnau: »Es war kein gutes Spiel von uns. In der ersten Halbzeit gehen wir ohne zu glänzen mit 2:0 in Führung – beide Treffer wurden von Tizi Schatto stark vorbereitet. Mit diesem beruhigenden Vorsprung hätte ich mir gewünscht, dass wir die Partie in der zweiten Halbzeit souverän runterspielen. Das Gegenteil war der Fall: Kaum Ballstafetten, viel zu hektisch und ohne klaren Plan. Am Ende war es ein einziges Gewürge, und der Schlusspfiff kam einer Erleichterung gleich. Wir müssen uns enorm steigern, wenn wir die kommenden Spiele erfolgreich gestalten wollen. Aber: Morgen fragt keiner mehr danach. Wir haben jetzt nach zehn Spielen 20 Punkte – das ist genial!«
Steven Toy, Trainer des Kirchheimer SC: »Rosenheim war bis jetzt der spielstärkste Gegner. Auch wenn wir nicht viel zugelassen haben, war Rosenheim heute die bessere Mannschaft. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass wir heute nicht die Leistung gezeigt haben, die wir auf den Platz bringen können. Torwart Kolbe hält uns durch eine sehr gute Parade im Eins gegen Eins im Spiel. Wir waren heute am Ball zu hektisch und haben auch den Ball nicht immer gefordert. Wir haben in den Spielen davor sehr viele Torchancen liegen gelassen, daher bin ich froh, dass wir heute die eine 100-prozentige Chance genutzt haben. Die Mannschaft hat bis zum Ende daran geglaubt und wurde belohnt.«
Wolfgang Schellenberg, Trainer des TSV 1860 Rosenheim: »Am Ende sind das für uns zwei verlorene Punkte, denn wir waren meiner Meinung nach über die gesamte Spielzeit die klar bessere Mannschaft. In der ersten Halbzeit sind wir zwar noch nicht zwingend durchgekommen, hatten aber zumindest ansatzweise gefährliche Situationen. Nach etwa zehn Minuten in der zweiten Halbzeit gehen wir nach einer Standardsituation in Führung, versäumen es aber, den Sack zuzumachen. Gerade um die 75. Minute herum hatten wir zwei, drei hundertprozentige Chancen. Wie es dann oft ist, passt man in der Nachspielzeit einmal nicht auf, ein Ball wird durchgesteckt und der Gegner kommt zum Ausgleich. Typisch für dieses Spiel war dann auch noch, dass wir nach dem Ausgleich noch einen Kopfball an die Latte setzen. Deshalb müssen wir uns diesmal mit dem Unentschieden zufriedengeben. Trotzdem muss ich der Mannschaft ein großes Lob aussprechen – sie hat meiner Meinung nach eine sehr, sehr gute Partie gezeigt.«
Harald Mayer, Trainer des TSV Kastl: »Nach 18 Minuten geraten wir durch eine Ecke in Rückstand, weil wir kollektiv schlafen, und kassieren dann nach einem Torwartfehler das 0:2. Nach der Pause kommen wir gut ins Spiel zurück und erzielen das 1:2, haben auch Chancen auf den Ausgleich. Doch erneut sorgt ein Torwartfehler – mittlerweile schon der siebte in dieser Saison – für das 1:3. Am Ende machen wir auf und kassieren noch das vierte und fünfte Gegentor, beides Sonntagsschüsse. Kurz gesagt: Wenn wir so weitermachen, sind wir ein Top-Kandidat für den Abstieg, denn so darf man ein Heimspiel nicht bestreiten. Wir haben heute wieder drei Tore komplett hergeschenkt, das war in Summe eine abstiegsreife Leistung. Jetzt gilt es, sich zu schütteln, das Spiel zu analysieren und nächste Woche eine gute Reaktion zu zeigen.«
Andreas Giglberger, Trainer des VfB Hallbergmoos-Goldach: »Großes Kompliment an die Mannschaft – am Ende war das ein absolut verdienter Sieg in Kastl, vielleicht sogar ein Tor zu hoch. Besonders die erste Halbzeit hat richtig Spaß gemacht, die Jungs waren sehr gierig, aggressiv und haben mit hoher Intensität gespielt. Sie waren spielfreudig und dominant. Der Dosenöffner war die Ecke zum 1:0, bei der wir ein wenig Glück hatten. Das 2:0 war dann ein überragendes Tor: eine schöne Seitenverlagerung, ein starker Lauf, ein super Eins-gegen-Eins von Tobi Krause und ein überragender Abschluss. In der ersten Halbzeit hätten wir vielleicht noch das eine oder andere Tor mehr machen können.
Wir wussten, dass die zweite Halbzeit schwer wird – Auswärtsspiele in Kastl sind nie einfach, da werden noch viele Teams Punkte lassen. Wenn der Anschluss fällt, dann brennt da der Rasen – und so war es auch. Nach einem Ballverlust direkt nach unserem Abschluss fällt das frühe 2:1, und Basti Spinner hat einmal mehr seine Qualitäten gezeigt. Den kann man einfach nicht über 90 Minuten ausschalten. Kastl hatte dann die Chance auf den Ausgleich, aber wir sind widerstandsfähig geblieben, haben uns ins Spiel zurückgekämpft und wieder die Kontrolle übernommen. Es gab weitere gute Chancen, wobei auch der Kastler Keeper ein starkes Spiel gemacht hat. Beim 3:1 greift er leider daneben, was für ihn natürlich bitter ist, für uns aber Glück – das Tor von Mo Sassmann war die Entscheidung.
In der Schlussphase haben wir noch zwei schöne Treffer nachgelegt. Besonders hervorheben möchte ich unsere Einwechselspieler: Beim 3:1, 4:1 und 5:1 waren vier Joker direkt beteiligt – zwei Vorlagen, zwei Tore. Das zeigt, wie groß und qualitativ hochwertig unser Kader aktuell ist und dass die Jungs von der Bank einfach liefern. Das zeichnet uns derzeit aus und freut uns Trainer natürlich sehr.«